bloggs als wahlkampfmittel gibt es in münster seit eine liste anfing sich als „blog-liste“ zu bezeichnen. dieses jahr sind nun weitere listen hinzugekommen, die auf ihren seiten zusätzliche bloggs anbieten. wenn man das selbstverständnis und die bedeutung von bloggs auf den wahlkampf abbildet, stellt sich die frage ob bloggs das richtige medium sind oder einfach nicht verstanden wurde welche bedeutung bloggs eigentlich haben.
ein blogg „ist eine Webseite, die periodisch neue Einträge enthält. Ein Blog ist ein Medium zur Darstellung des eigenen Lebens (ähnlich einem Tagebuch) und Meinung zu oftmals spezifischen Themengruppen. Weiter vertieft kann es auch sowohl dem Austausch von Informationen, Gedanken und Erfahrung als auch der Kommunikation dienen und ist insofern mit dem Internetforum sehr verwandt.“ (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Weblog) desweiteren werden bloggs auch als eine form des journalismus bezeichnet, die für eine unabhängige meinungsbildung gegen das politische und mediale establishment stehen, dem sogenannten grasswurzel-journalismus.
wenn man von diesen voraussetzungen ausgehend die wahlkampfbloggs zu den sp-wahlen betrachtet, fallen einige dinge ins auge:
- die einträge entsprechen meist nicht dem charakter eines blogg-eintrages, sondern eher dem eines berichts, der eigentlich auf der startseite der liste unter neuigkeiten zu finden sein sollte.
- es wird meist nicht klar wer der verfasser des eintrags ist. dies ist vor allem dann, wenn man davon ausgeht, dass es hier um eine personenwahl geht doch etwas ungewöhnlich. es drängt sich der verdacht auf, dass in dieser pseudo-anonymität leichter über andere listen oder einzelpersonen hergezogen werden kann.
- die kommentarfunktion, welche eine es der hauptmerkmale von bloggs ist, ist deaktiviert oder moderiert. bei moderierten bloggs liegt der verdacht nahe, dass kritische einträge „verschwinden“ und so gab es diebezüglich auch immer wieder vorwürfe gegen verschiedene akteurInnen.
- wenn man die im sp vertretenen listen als das politische establishment ansieht, stellen ihre bloggs keine gegenöffentlichkeit dar, da sie teil des systems sind. es zeigen sich parallelen zu firmen-/mitarbeiter-bloggs zum vermeintlich objetiven bloggen zu marketingzwecken, welche in der community sehr kritisch gesehen werden.
die komplexität und diversifizierung des bloggens macht es allerdings nicht einfach eine allumfassende betrachtung dieses spannenden themenfeldes in der kürze eines blogg-eintrages zu fassen, aber vielleicht findet eine spannende diskussion darüber statt.
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