wo bisher hochschulpolitikberatung nur von wahren lobbyistInnen wie der bertelsmannstiftung betrieben wurde, scheinen sich nun ein paar münsteraner hopowahlexpertInnen gedacht zu haben, wenn die verfasste studierendenschaft nicht in der lage ist sich selbst zu helfen, dann helfen doch einfach wir. natürlich gegen eine kleine aufwandsentschädigung.
in den letzten jahren gab es vermehrt probleme mit der rechtlichen grundlagen für die wahlen zum studierendenparlament. so wurde der zentrale wahlausschuss oft als „zahnloser tiger“ bezeichnet, der nicht in der lage sei gegen grobe verstösse einzelner listen bei den wahlen vorzugehen. hierbei ging es meist um probleme, die die liste unabhängige studierende verursachte. so wurden in den letzten jahren mehrere wahlprüfungsausschüsse und ein wahlordnungsausschuss vom studierendenparlament eingesetzt, um unregelmässigkeiten bei den wahlen zu untersuchen, mängel in der wahlordnung zu finden und dem studierendenparlament änderungsvorschläge zu unterbreiten. auch der zwa hat regelmässig vorschläge gemacht, wie die wahlordnung anzupassen wäre, um dem zwa mehr handlungsmöglichkeiten zu erschliessen. im gegensatz zu den anträgen auf änderung des wahlauszählungsverfahrens (siehe wahlsystematik), bei welchen die grossen listen meist einhellig dagegen waren, wurde aus den reihen des studierendenparlaments immer wieder gefordert die wahlordnung dahingehend zu ändern. nur passiert ist nie etwas, da parlametarierIn ja selbst hätte aktiv werden müssen.
die meisten der unzähligen änderungsvorschläge, die die verschiedenen ausschüsse vorlegten, wurden also nie als wahlordnungsänderungsanträge ins sp eingebracht. demnach scheint das sp doch kein interesse an veränderungen zu haben oder es ist nicht in der lage professionell zu arbeiten. unter anderem aufgrund dieser kritikpunkte stimmte das sp auf der ersten sitzung einem antrag auf einrichtung einer solchen beraterInnengruppe und einer damit verbundenen aufwandsentschädigung zu.
nun scheint die beraterInnenseuche auch die studierendenschaft ergriffen zu haben. outsourcing von verantwortung liegt zwar im trend, aber wieso schaffen die parlamentarierInnen und ihre listen es nicht das zu tun wofür sie gewählt wurden?
sich studentisch selbst zu verwalten könnte so schön sein
[…] die konstituierende sitzung eröffnet der wahlleiter und leitet sie bis zur wahl des präsidiums. auf dieser sitzung stellt er den antrag, dass eine gruppe ausgewählter expertInnen gegen eine kleine aufwandentschädigung die wahlordnung ein bisschen aufpeppen soll. namen der expertInnen werden zu dem zeitpunkt noch nicht genannt (siehe beratungsresistent). […]