jüdefelder strasse erhöht die bierpreise
zahlte mensch bis vor kurzen noch 2,50 euro für ein bier in münsters happy hour meile, so muss nun durchschnittlich 40 cent tiefer in die tasche gegriffen werden. wie bei den gleichgeschalteten benzinpreisen benachbarter tankstellen, sind auch hier keinerlei preisabsprachen zu beobachten.
dadurch müssen auch die gebühreneinführerInnen und seti-beitragserhöhungsbefürworterInnen ihre berechnungsgrundlage ändern um weiterhin behaupten zu können, dass studiengebühren, ein teureres seti, etc. nur so und so viel bier entsprechen auf die gesundheitsbewusste studentInnen gerne verzichten werden.
eine sehr „professionelle“ begründung der stadtwerke, warum eine seti-preiserhöhung angemessen sein soll:
Betrachtet man das Leistungsangebot und vergleicht dann die Preise, stellt das SemesterTicket sogar ein regelrechtes Dumpingangebot dar. Es entspricht mit aktuell 9 Euro im Monat auf die Woche gerechnet einem kleinen Glas Bier (2,10 Euro).
Selbst beim angestrebten Zielpreis im Wintersemester 2009/2010 ergeben sich umgerechnet auf die Woche nur 3,30 Euro – oder, anders gesagt, ein großes Glas Bier. Bei nicht steigenden Bierpreisen, versteht sich.
während die preisbewussten studis in zukunft ihr leckeres hansa oder felsi zuhause trinken werden, können die kneipen wahrscheinlich noch am wenigsten dafür. aber vielleicht sollte sich der hotelerie- und gaststättenverband mit den studierenden solidarisieren und gegen teure semestertickets und studiengebühren aussprechen.
dass eine lebendige kneipenkultur und die studierenden in münster stark miteinander korrelieren, mag niemand bestreiten. die lokalpolitikerInnen und der herr bürgermeister sehen das bisher anders und wischten argumente des asta, dass studiengebühren der kommunalen wirtschaft schaden könnten, in einer ratssitzung als irrelevant vom tisch.
der ring deutscher markler – landesverband nrw hat sich übrigens im jahr 2005 gegen studiengebühren ausgesprochen, da er befürchtet, dass die zahl der akademischen häuslesbauer sinken wird, wenn absolventInnen mit einem berg schulden ins berufsleben starten (siehe semesterspiegel und studis-online).
Lustige Schlussfolgerung. Das Semesterticket ist also funktional abhängig vom Bierpreis. Ist also der Kneipenverband schuld an der Misere? Kneipe gehen ist Luxus geworden, Busfahren wirds anscheinend auch.