die präsidentin der uni hamburg, die von ihren studierenden liebevoll „raketen-moni“ getauft wurde, da sie so gerne für rüstungskonzerne forscht, hat in einem rundschreiben an die dekanInnen aller fakultäten mit dem betreff „Beantwortung von Medienanfragen und Informationen an die Medien“ eine art pressrichtlinie für alle mitglieder der uni verfügt. kritikerInnen sprechen von einem „maulkorberlass“.
die unichefin mokiert sich in dem schreiben darüber, dass „Mitglieder der Fakultäten“ (also auch studis) presseerklärungen verschickt und presseanfragen beantwortet haben, „ohne sich mit der Pressestelle abzustimmen“ und das gehe nicht, da es „einer einheitlichen und professionellen Darstellung der Universität nach außen“ entgegen stehe. vor allem gehe es hierbei um „die aktuell auch politisch diskutierte[n] Fragen“ wie „Studiengebühren, Exzellenz, Zulassungsbeschränkungen u.ä.“, wo mensch doch bitte genau darauf achten müsse „dass die Universität einheitlich nach außen auftritt“.
die dekanInnen sind nun also verpflichtet, darauf zu achten, dass jeglicher kontakt mit der presse mit der pressestelle rückgekoppelt wird, also zum beispiel, wenn sich eine fachschaft über das dekanat beschweren will, weil seit über 25 wochen der studiendekanInnen-posten vakant ist oder wenn sich studierende (gemeinsam mit ihrem institut) gegen von oben verordnete stellenkürzungen wehren wollen.
der sprecher eines demokratischen wissenschaftlerInnen-verbandes kommentiert dieses vorgehen folgendermassen:
Das ist die konsequente Fortsetzung der hochschulrechtlichen Machtkonzentration auf der Präsidialebene: der Monopolisierung wissenschaftlicher Entscheidungen folgt die Verordnung einer (hochschul-)politischen Einheitsmeinung auf den Fuß.
[…] maulkorberlass an der uni hamburg, über den hopowatch anfang april berichtet hat, scheint nun mit allen mitteln durchgesetzt zu […]