am dienstag, 24. april findet die nächste (mit der ordnungszahl 11) sitzung des studierendenparlaments statt. auf dieser sitzung soll neben der nachwahl des präsidiums, einem uralten antrag zur finanzordnung, einer satzungs-und go-änderung (über die hopowatch sich zu einem späteren zeitpunkt gedanken machen wird) und der nichtmehrbefassung mit rechenschaftsberichten, nun endlich der haushalt im studierendenparlament behandelt und auf einer der folgenden sitzungen verabschiedet werden. beim haushalt scheint es allerdings wieder einmal ein paar formale unregelmässigkeiten zu geben.
vorsitzlos
durch die asta-wahl hat der haushaltsausschuss einen mitgliederschwund erfahren und bei diesem mal ist den parlamentarierInnen auch sofort aufgefallen, dass sie nicht mehr mitglied sein dürfen und haben ihre arbeit deshalb umgehend niedergelegt, so dass der ausschuss nun unter anderem vorsitzlos ist und das präsidium zur nächsten sitzung laden musste.
auf die idee, den haushaltsausschuss und die vorsitzenden vor der letzten sp-sitzung umzubesetzen und den hha auf der letzten sp-sitzung nachzubesetzen, ist im asta-wahl-taumel offenbar niemand gekommen. scheinbar hat auch niemand daran gedacht, dass es eventuell eineN stellvertreterIn in diesem ausschuss gibt, der die „amtsgeschäfte“ übergangsweise weiterführen kann, obwohl aufgrund fehlender protokolle aussenstehenden auch nicht klar ist, ob und wenn ja wer hha-vorsitz-stellvertreterIn ist.
stellungnahmenlos
auf der nächsten sitzung (23.4) des hha soll kurz vor der sp-sitzung am abend noch eine stellungnahme zum haushalt diskutiert werden. im vergangenen dezember haben die parlamentarierInnen gelernt, dass der haushalt zusammen mit der stellungnahme und sondervoten fristgerecht verschickt werden muss. entweder versuchen parlamentrierInnen sich an den letzten nachtragshaushalt, der aus anderen gründen nicht beschlossen wurde, zu erinnern oder sie frischen vielleicht ihr wissen in satzung satzung, go und hwvo auf.
wenn mensch davon ausgeht, dass gewissenhafte parlamentarierInnen sich auf eine sp-sitzung vorbereiten, stellt sich die frage, wie sich die parlamentarierInnen denn auf die haushaltsdebatte vorbereiten sollen, wenn ihnen die stellungnahme des hha zum haushalt zu beginn der sitzung als tischvorlage vor die nase geknallt wird.
formlos
über die form des haushalts wurde auch schon ende des vergangenen jahres diskutiert, als der erste entwurf des finanzreferats wegen formaler mängel vom hha des 48. studierendenparlaments nichtbehandelt wurde. der nächste haushaltsentwurf sah noch gruseliger aus, aber das schien erst einmal niemanden zu stören. erst im laufe der haushaltsberatungen wurden wieder punkte eingeführt, die schon seit jahren vorgeschrieben sind und in den letzten haushalten drin standen. dieser haushaltsentwurf wurde nun dem sp vorgelegt.
seit 2007 ist allerdings eine neue haushaltsverordnung für studierendenschaften in nrw, die hwvo nrw, in kraft getreten, die recht detailierte vorgaben über form und inhalt eines haushaltsplanes macht. der haushaltsausschuss des 48. sp hat bei seiner nichtbefassung mit dem haushalt 2007, neben den fehlenden anhängen zum haushalt, die aufstellung nach den vorgaben der hwvo gefordert.
anlagenlos
offensichtlich ist dem sp also nur der haushaltsplan (in alter form) zugegangen. neben der stellungnahme und der sondervoten müssen laut sp-beschluss aber noch weitere anlagen zum haushalt angefügt werden. unter anderem muss dem haushalt ein vermögensplan, eine ausweisung der „deckungsverbünde“ (die nicht mehr so heissen und eigentlich in der neuen form obsolet sind) und eine aufstellung der rücklagen beigefügt sein. ob der haushaltsausschuss alle diese anlagen in seiner haushaltsdebatte vorliegen hatte, ist nicht bekannt und darf bezweifelt werden.
fassungslos
wieso asta und vor allem das finanzreferat kein interesse daran haben einen gültigen haushalt zu bekommen und dem sp und hha keinen dampf gemacht haben, verwundert genauso wie die ignoranz gegenüber gesetzlichen vorgaben und sp-beschlüssen. die schuld auf den haushaltsausschuss zu schieben scheint dabei genauso verkürzt wie die verantwortung beim finanzreferat zu suchen. am einfachsten wäre es vermutlich das eine oder andere system dafür verantwortlich zu machen, um dann flehentlich zu rufen: kein parlamentarismus ist doch auch (k)eine lösung!
seit monaten muss mensch nun mit der zwölftel-regelung haushalten und dies beinträchtigt vor allem die fachschaften, die sich bei strikter anwendung dieser regelung zum beispiel nicht einmal einen neuen drucker leisten können, weil ihr gesamtetat geteilt durch 12 dies nicht zulässt.
vielleicht denken manche menschen auch einfach:
was früher haushaltsrecht war, kann heute kein haushaltsunrecht sein.
Hallo Florian,
großes Lob und Beifall für diese Zusammenfassung. Ich persönlich frage mich auch, warum es die Leute nicht einfach versuchen korrekt durchzuführen. Das ist – im Falle des Haushaltes – nicht sonderlich kompliziert, wenn man (oder mensch ;-)) einfach die rechtlichen Grundlagen anwendet.
Zudem dient das Verfahren, wie auch die Form des Haushaltes in der HWVO der Transparenz, sowohl für die Parlamentarierinnen und Parlamentarier als auch für die interessierte Studierendenschaft.
Zwar schreibt der Tolerierungsvertrag ja allerlei Kungelrunden vor, aber so viel Selbstbewusstsein sollte man als SP-Mitglied schon haben und sich nicht so krude abspeisen lassen.
In einem Punkt muss ich allerdings Aufklärung leisten. Es ist in der Tat so, dass der stellv. Vorsitzende die Geschäfte so nicht weiterführen kann.
Mit seiner Wahl in den AStA ist André Schnepper nicht mehr Mitglied und schon gar nicht mehr Vorsitzender des HHA. Wo es aber keinen Vorsitzenden oder kein Mitglied gibt, gibt es auch keinen Vertreter – das ist die weit überwiegend Rechtsansicht.
Gerade beim HHA und beim Haushalt sollte man kein Risiko eingehen.
Viele Grüße
Urs
recht ist ja im allgemeinen nicht logisch, aber ich finde es schon logisch, wenn die/der stellvertreterIn (bis zur vorsitz-neuwahl) eine (halbe) sitzung leitet.
so ist es im letzten herbst doch auch im sp gelaufen. der präsident hatte keine lust mehr und ist zurückgetreten, weil die parlamentarierInnen keine lust auf sp in den ferien hatten (18. und 19. sp-sitzung des 48. sp). danach folgten zwei sitzungen, wo das stellvertretende präsidium und das sp eine/n neue präsidentIn gesucht haben (20. und 21. sitzung). vielleicht war das falsch, aber praktisch die einzige sinnvolle option oder wie hat mensch da zu verfahren?
natürlich könnte ein strukturkonservativer mensch auch über die einführung eines ältestenrats nachdenken – pimp my parliament sozusagen…
Es ist ja immer so eine Sache mit der formellen und der materiellen Rechtmäßigkeit.
So lange man nicht beanstandet ist das Ganze dann formell noch in Ordnung, auch wenn es materiell nicht korrekt ist.
Im Übrigen gibt es zum Beispiel im Studentenwerk auch Ersatzmitglieder. Dort entsteht dieses Problem nicht. So lange niemand meckert, entstehen auch keine rechtlichen Probleme.
Vielleicht sollte man die Satzung etwas pimpen, um keine Probleme entstehen zu lassen.
Du sprichst übrigens ein heißes Thema an: Ältestenräte, oft missbraucht als der Bevölkerung unbekanntes Kungelgremium.
Wenn man allerdings den Ältestenrat nur dazu nutzen würde, mit Fraktionsvertretern terminliche Dinge, Fristen, Verfahren etc. zu bereden und zu erklären kann das durchaus nützlich sein. Das muss natürlich öffentlich und zu Protokoll sein. ABER WICHTIG: KEINE BESCHLÜSSE, INHALTLICHE ABSPRACHEN etc. .
Jedoch muss ich sagen, dass ich einige Dinge auch im Tolerierungsvertrag kritisch sehe. Von den beteiligten Listen wird immer groß nach Demokratie geschrien und alle möglichen oppositionellen Kräfte dahingehend beschimpft. Dann wird aber zum Beispiel festgestellt, hinter verschlossener Tür eine Linie für den HHA auszugeben, um dort das Verfahren abzukürzen.
Halte ich für eine ziemliche Doppelmoral.
Gruß
Urs
[…] haben wurde festgestellt, dass der haushalt wirklich nicht korrekt verschickt worden ist. hopowatch lesen hätte vielleicht auch […]
[…] ganze ist eigentlich schade, da der haushaltsentwurf (pdf) endlich einer von hopowatch jahrelang geforderten formalen form entspricht und hinsichtlich der les- und vergleichbarkeit von ein- und […]