heute mittag um 16 uhr findet die erste senatssitzung der uni münster in einer neu angebrochenen ära statt und studiengebühren werden einmal mehr das thema sein. es geht zum einen um die pöstchen in der zentralen gebührenverteilkommission und zum anderen müssen noch nachbesserungen an papieren diskutiert werden, die vielleicht das studiengebührenabstimmungsverhalten auf der letzten sitzung gefährdet hätten.
gerüchten zufolge soll die gebührenkommission, die zur hälfte mit studierenden besetzt ist, automatisch mit allen mitgliedern der kommission für lehre, studienreform und studentische angelegenheiten, (kls) besetzt werden und dann noch mit ein paar weiteren hochschulpolitikerInnen und akademischen selbstverwalterInnen aufgefüllt werden. dieses vorgehen zur besetzung einer kommission ist nicht ganz nachvollziehbar, aber das waren die argumente für die einführung von studiengebühren ja auch nicht immer und wieso soll es dann bei der verteilung anders laufen.
über die weiteren studentischen mitglieder, die heute mittag vom sprecher der studierenden vorgeschlagen werden ist noch nichts bekannt, da diese wie bei senatskommissionen üblich nicht durch ein wie auch immer geartetes wahlverfahren ausgewählt und dem senats vorgeschlagen werden.
machtlos
viele fachbereiche sind dem vorbild des senates gefolgt und beschäftigen nun ihre KLsAs, ALsAs, etc. mit der verteilung von studiengebühren, statt mit der eigentlichen lehre und studentischen angelegenheiten. dass die verteilkommissionen machtlos sind und nur vorschlagsrecht haben macht die kommissionen zu studentisch überquotierten sinnfreien laberveranstaltungen. da dies manchen fachbereichen auch schon aufgefallen ist, versuchen sie nun auch mit allen mitteln studierende in die senatskommission zu bugsieren, damit diese dort geld für den fachbereich herausschlagen können.
studentische vertreterInnen eines fachbereichs sehen dies so:
Wir haben mehrfach darauf hingewiesen, dass die Rechte, Zuständigkeiten, Rahmenbedingungen und Kompetenzen der FB-Kommissionen zum jetzigen Zeitpunkt noch völlig ungeklärt sind. Des Weiteren haben wir darauf aufmerksam gemacht, dass es ein Papier auf der Uni-Homepage gibt, welches absolut nicht in unserem Sinne ist, von welchem Frau Ravenstein allerdings behauptete, es würde gelten. Dabei sind alle der Auffassung, dass es nicht abgestimmt worden ist. Eventuell meint Frau Ravenstein, dass das ein Rektoratspapier ist, welches als Diskussionsgrundlage dienen soll.
In jeden Fall werden diese Grundsätze so nicht zu halten sein und wir gehen davon aus, dass sich der Senat in der nächsten Sitzung damit beschäftigen wird. Dazu sagt unser Fachbereich, dass die FB- und die Lehrheinheiten-Kommissionen mehr Kompetenzen bekommen sollen, als es darin vorgesehen ist. Deswegen ist es auch absolut notwendig auf eine Pro-Kopf-Verteilung der Gelder zu drängen und nicht den politisch völlig willkürlichen Betreuungsaufwand festzusetzen und dann das Geld gewichtet an die FB zu verteilen. Außerdem brauche sie die absoluten Haushaltseinsicht um kontrollieren zu können, dass es keine Ersatzbeschaffungen gibt.
Den Antrag, die Einrichtung unserer Kommission erst einmal zu vertagen, haben unsere HochschullehrerInnen und WIMis ignoriert mit der Begründung, sie wollen ganz schnell einen Fuß in der Tür haben, beim Uni-internen Verteilungskampf. Sie haben dann allerdings um so länger darüber diskutiert, wie die Interessen des FB 06 in der Zentrale angmessen repräsentiert werden können. Deswegen wollten sie ja mensch aus dem FB in der zentralen Verteilungskommission haben. Mit anderen Worten, die sind der Meinung die Mitglieder der zentralen Kommission vertreten ihre Fachbereiche und nicht ihre jeweiligen Statusgruppen!
machtloser
in einem anderen fachbereich verwehrte das dekanat den studentischen fbr-mitgliedern die aushändigung der wunschliste zur verwendung der studiengebühren, die sie im februar ans rektorat geschickt hat und erklärte dem fbr weiter, dass die fbr-studiengebührenkommission nur für die rechtliche überprüfung der vorschläge (des dekanats?) zuständig sei. mal davon abgesehen, dass hier gegen die verfassung der uni verstossen wird, wird in diesem fall die akademische scheindemokratie auf die spitze getrieben, wenn 50% studis „rechtliche prüfungen“ durchführen sollen, von denen sie im zweifel wenig ahnung haben, was sie ja auch nicht haben müssen. es wird hier schon im vorfeld versucht eine politische diskussion über die verwendung der mittel auf fachbereichsebene zu unterbinden.
gebührengierend
die lage an den anderen fachbereichen ähnelt den obigen beispielen. auch hier ging es in erster linie darum schnell diese kommissionen zusammenzustellen, obwohl die rahmenbedingungen noch nicht feststehen. scheinbar haben die alle fachbereiche angst, dass sie nichts vom gebührenkuchen abbekommen.
auch über den verteilungsschlüssel in den Grundsätze zur Verteilung und Verwendung von Studienbeiträgen, über die auf der letzten senatssitzung mitabgestimmt worden sein soll, wonach unterschiedliche lehreinheiten nach einem gewichtungsfaktor mittel zugewiesen werden, wurde bisher offenbar zur sicherung der mehrheitsverhältnisse und bei unklaren abstimmungsgegenständen nicht diskutiert.
und ist jetzt klar, wer zukünftig unsere studiengebühren verteilen soll?
ja, geht alles klar!
bericht folgt in kürze…
[…] 26th, 2007 by flowdie auf der gestrigen senatssitzung der uni münster wurde wie erwartet die gebührenverteilkommission gewählt, welche den unscheinbaren namen “erweiterte […]