bedingungsloser kampf einer fachschaft gegen gebührenwindmühlen
die fachschaft soziologie will sich dem druck der momentan an der uni münster auf studentische vertreterInnen ausgeübt wird, nicht beugen und wird sich – im gegensatz zu praktisch allen anderen fachschaften – nicht an der scheindemokratischen gebührenverteilung in den verteilkommissionen beteiligen.
in einer stellungnahme erklärt die fachschaft nun ihre position zu studiengebühren und deren verteilung:
Die Fachschaft Soziologie hat bisher keine studentischen VertreterInnen für diese Kommission benannt und in einem konsensualen Beschluss entschieden, auch weiterhin die entsprechenden Sitze unbesetzt zu lassen!
die fachschaft soziologie steckt in derselben zwickmühle wie alle anderen fachschaften der uni münster, von denen die meisten gegen studiengebühren sind, sich aber an der arbeit in den kommissionen beteiligen, die studiengebühren verteilen und dadurch laut fachschaft soziologie zur legitimierung von studiengebühren an der uni münster beitragen.
die fachschaft soziologie hat darüber hinaus das problem, dass im zuge der stellenkürzungen das institut für soziologie (ifs) von den studiengebühren abhängig gemacht werden soll, da die lehre bis zur endgültigen abwicklung des faches durch studiengebühren finanzierte lecturer-stellen aufrecht erhalten werden soll (hopowatch berichtete). die fachschaft kommentiert dieses problem folgendermaßen:
Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass das IfS mehr denn je auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist. Das IfS beabsichtigt im Rahmen der Verteilungskommission u. a. zwei Lektorenstellen zu beantragen. Obwohl die Ausweitung des Lehrangebots angesichts der gegenwärtigen Personalengpässe prinzipiell zu begrüßen ist, lehnen wir eine Finanzierung aus Studiengebühren ausdrücklich ab. […] Des Weiteren sind Lektoren kein adäquater Ersatz der Professuren, die bereits vom Rektorat gestrichen wurden, oder deren Wiederbesetzung verweigert wird. Hier bestätigt sich der Verdacht, dass die Studiengebühren keineswegs zur Verbesserung der Lehre eingesetzt werden, sondern lediglich dazu dienen, die radikale Kürzungspolitik der Landesregierung NRW und des Rektorats der Universität Münster notdürftig zu kompensieren. Das vorgebliche Ziel der Einführung von Studiengebühren wird damit, wie andernorts, ad absurdum geführt! Indem befristete Lektorenstellen Professuren ersetzen, finanzieren die Studierenden noch den reibungslosen Abbau ihres Instituts.
nötigend
offensichtlich wird momentan auf viele fachschaften massiv druck ausgeübt und versucht die vertreterInnen der verfassten studierendenschaft bei der wahrnehmung ihrer durch §53 (2) hochschulfreiheitsgesetz festgeschriebenen aufgaben zu behindern.
der asta der uni münster bezeichnet den druck, der auf die vertreterInnen der fachschaft soziologie ausgeübt wird, als „Erpressung“. die fachschaft beschreibt die momentane situation folgendermaßen:
Zum einen wird von denjenigen Personen, die diese Mittel für unverzichtbar halten, erheblicher Druck auf die VertreterInnen der Fachschaft ausgeübt, um sie zu einer Beteiligung an der Verteilungskommission zu nötigen.
die fachschaft will aber trotzdem weiterhin eng mit dem institut für soziologie zusammenarbeiten und solidarisch für den erhalt des instituts kämpfen. die fachschaft glaubt jedoch nicht dies in der debatte um die verteilung der studiengebühren erreichen zu können:
Die Forderung nach Beteiligung an der Verteilungskommission ist jedoch für die VertreterInnen der Studierendenschaft unerfüllbar, da weder Zustimmung noch Ablehnung der gestellten Anträge eine Handlungsoption darstellen.
verteilungskommissions-aussteigerInnenprogramm
die fachschaft hat ein aussteigerInnenprogramm initiiert und bietet nun anderen fachschaften der uni münster hilfe beim ausstieg aus den verteilungskommissionen an.
[…] die fachschaften soziologie und politik der uni münster haben, vielleicht als belohnung für ihren kampf gegen studiengebühren, neue fachschaftsräume in institutskellern von der uni geschenkt bekommen. […]