im folgenden dokumentieren wir einen brief der fachschaften ethnologie, soziologie und politik an die studentischen vertreterInnen in der kommission zu verteilung von geldern der studierenden. vorweg noch ein kleiner spruch zum stichwort vertreter: staubsaugervertreter verkaufen staubsauger. versicherungsvertreter verkaufen versicherungen. volksvertreter verkaufen…?
Münster, den 19.07.2007
Liebe VertreterInnen der Interessen der Studierendenschaft in der zentralen Verteilkommission der WWU Münster,
mit Schrecken erfuhren wir, dass ihr in der letzten Sitzung der Verteilkommission am Freitag, den 13.07.07 einvernehmlich beschlossen habt, die Bewertungskriterien zur Begutachtung der eingereichten Anträge aus den Lehreinheiten vertraulich zu behandeln. Vertraulich zu behandeln heißt in diesem Falle, die Bewertungskriterien allen Betroffenen – den antragstellenden Instituten, den in der akademischen Selbstverwaltung tätigen und insbesondere auch den Studienbeiträge zahlenden Studierenden – vorzuenthalten.
Dies ist eine unzumutbare Intransparenz, die unserer Meinung nach gerade in einer paritätisch besetzten Kommission von studentischer Seite nicht mitgetragen werden darf. Dies können wir auch in keiner Weise nachvollziehen. Deshalb stellt sich uns die Frage, welche Argumente unsere studentischen VertreterInnen dazu bewogen haben einen solchen Entschluss mitzutragen und zu befürworten, wenn dadurch den Mitgliedern ihrer eigenen Statusgruppe, den Hauptleidtragenden der Einführung von Studienbeiträgen an der WWU Münster, den Studienbeiträge zahlenden Studierenden, grundlegende Prinzipien zur Verteilung und Verwendung ihrer Gelder verheimlicht werden und eine Nachvollziehbarkeit für diese unmöglich wird. Durch diese Intransparenz wird ein angeblich partizipativer Prozess vollkommen illegitim.
Durch solche intransparente notwendig politische Faktoren wird einer Bevorzugung bzw. Benachteiligung einzelner Institute und Fachbereiche Vorschub geleistet. Insbesondere, wenn diese in einer kleinen Kommission beschlossen und in keiner Weise weiteren Gremien z.B dem Senat und den Fachbereichsräten zur Diskussion vorgelegt werden. Zusätzlich glauben wir nicht, dass ein und der selbe quantifizierbare Kriteriensatz für alle Bedarfsanmeldungen – herausgelöst aus den speziellen Gesamtkonzepten der Institute und Fachbereiche – verwendet werden kann. Bleibt weiterhin anzumerken, dass die Zustimmung und Ablehnung einzelner Bedarfsanmeldungen für die Institute im momentanen Verfahren nicht nachvollzogen werden kann. Dies wird zur Folge haben, dass selbst mit den trotz des studentischen Widerstandes eingeführten Studienbeiträgen eine Verbesserung der Lehre und Studienbedingungen zumindest nachvollziehbar nicht gewährleistet werden kann. Deshalb stellen wir wiederholt den gesamten Prozess der Erhebung und Verteilung von Studienbeiträgen an der WWU Münster infrage.
An dieser Stelle erscheint uns auch nicht nachvollziehbar, weshalb Bewertungskriterien für ein Vergabeverfahren nicht vor der eigentlichen Antragstellung von Lehreinheiten, Fachbereichen erarbeitet und allgemein bekannt gemacht werden, damit man sich bei der Anmeldung des Bedarfs daran orientieren und einen Erfolg sicherstellen kann und eine langfristige Verbesserung der Lehre und Studienbedingungen planbar wird.Wir als Fachschaften Ethnologie, Soziologie und Politik fordern aus diesen Gründen eine Stellungnahme unserer VertreterInnen in der zentralen Verteilkommission zu ihrem Verhalten und den entsprechenden Entscheidungen dieser Kommission, eine Offenlegung der beschlossenen Kriterien und damit Transparenz für den gesamten Prozess der Verteilung von illegitim erhobenen studentischen Geldern.
was haben die adressaten geantwortet?
sie haben mitgeteilt, dass die Kriterien veröffentlicht werden, wenn alle Anträge eingegangen sind. Das haben sie zwischenzeitlich auch wahrgemacht. Siehe „alle-fachschaften“ mailingliste.
Jan
[…] hat die zentrale verteilkommission der uni münster in einem sitzungsmarathon mit hilfe eines intransparenten rankingverfahrens die anträge der fachbereiche behandelt und ohne (demokratische) abstimmung dem […]