wenn der freundlichlächelnde und friedliebende Dalai Lama am 20. und 21. september die uni münster besucht, kann mensch dies im internet live miterleben. so kann zum einen die verleihung der ehrendoktorwürde und zum anderen die diskussion mit ausgewählten vertreterInnen von nrw graduate schools per internetstream mitverfolgt werden.
gerüchten zufolge soll zur natürlichen technisch bedingten noch eine kleine künstliche verzögerung der übertragung hinzuaddiert werden. nun ist diese idee ja, dank michael moore bei den oscars und janet jackson beim superbowlfinale, nicht unbedingt neu. aber ist dieses verfahren – so es denn eingesetzt werden soll – einem demokratisch freiheitlichen diskurs würdig?
elektroschockierend
wie andernorts mit ungebetenen fragen umgegangen wir, hat jüngst ein studierender in florida am eigenen leib erfahren. nach politblog-berichten wurde er bei einer diskussionsveranstaltung an der universität von florida von sicherheitskräften mittels elektroschocker zum schweigen und ins gefängnis gebracht, als er auf die beantwortung seiner frage insistierte.
der student wurde nach massiven protesten und solidaritätsbekundungen zwischenzeitlich wieder freigelassen.
Bin gespannt ob es tatsächlich zu einer Diskussion kommen wird. Allerdings: Gerüchten zufolge haben Aussagen basierend auf Gerüchten ohne jeglichen Verweis auf eine Quelle null Aussagekraft. Nada.
Blogger kümmert das leider wenig wenn sie Nachrichten weiterverbreiten, und so wird ganz schnell aus einem Gerücht eine Tatsache, die genug Leute für bare Münze nehmen.
wenn mensch die quelle eines gerüchts sehr glaubhaft findet, aber das gerücht zum schutz der quelle als gerücht bezeichnet, ist es dann ein gerücht?
wenn leute etwas als tatsache annehmen, das deutlich als etwas anderes markiert ist, was soll mensch da noch sagen? vielleicht: „wer lesen kann ist klar im vorteil“.
aber ernst beiseite. die frage, die sich meiner ansicht nach an dieser stelle stellt, ist die frage nach der gängigen praxis von livesendungen und -streams. es ist bekannt, dass ab und an gern mal ein wenig verzögert wird, aber ab wann darf es denn dann eigentlich noch als live bezeichnet werden?
ich weiß aus sicherer quelle, daß der „live“-stream mit seiner tibetischen heiligkeit mit einer verzögerung ausgestrahlt wird, um unliebsame inhalte vor der übertragung rausfiltern zu können. kein gerücht, reine tatsache, leider…