am vergangenen montag fand die konstituierende sitzung des studierendenparlaments der uni münster statt. diese war mit anfangs 30 von 31 mitgliedern die wohl bestbesuchteste konstituierende sitzung seit langem. allerdings zeigten einige parlamentaristInnen recht früh erste ermüdungserscheinungen und so nahm die anwesenheit im parlament immer weiter ab. bis zu dem zeitpunkt, als eine liste vollständig durch zu frühe abwesenheit glänzte. dies bedeutete dann freie bahn für ein paar letzte zurückgeholte personalentscheidungen.
erwähnenswert ist zu beginn noch, dass bereits über 10 direkt gewählte mitglieder des studierendenparlaments zurückgetreten sind. auch erwähnenswert ist, dass alle linken listen gemeinsam ein papier vorbereitet hatten, in welchem die personalentscheidungen des sp bezüglich präsidium und ausschüssen bereits vor den eigentlichen abstimmungen festzustehen schien. dank schwindender mehrheiten musste ein ausschuss dann allerdings spontan ein bisschen aufgefüllt werden.
nach der begrüssung und feststellung der beschlussfähigkeit durch den wahlleiter ging es dann auch recht fix zur wahl des präsidiums. für das präsidentInnenamt gab es keine gegenkandidatInnen und so wurde die kandidatIn, auf die sich die noch-koalition einigen konnte, mit grosser mehrheit gewählt. bei den stellvertreterInnen meldete sich dann auch erstmals die opposition mit kandidatInnenvorschlägen zu wort. so wurden dann, nach ein bisschen verwirrung, was eine listenwahl ist, zwei listen aufgestellt. eine linke liste mit zwei kandidatInnen und eine rechte liste mit einer kandidatIn. der wahlleiter zählte die stimmen dann vorbildlich nach hare-niemeier aus und so entfiel auf jede liste ein sitz.
danach übernahm das präsidium in person der neuen präsidentin die redeleitung und es folgte der bericht des wahlleiters, der über die wahl und die diesjährigen schwierigkeiten mit unterschiedlichsten arten von studierendenausweisen berichtete. im anschluss diskutierte das parlament noch über die regelmässigkeit der eigenen und der asv-wahl und lehnte beide einsprüche zu den wahlen ab.
bei den listenwahlen zu den ausschüssen gab es dann erneut verwirrung und unzählige fraktionspausen, da das mit dem listenwahlrecht scheinbar immer noch nicht klar war. ok, es dürfte für manche vielleicht ein wenig verwirrend gewesen sein, dass das parlament, nach seinem kurzen ausflug in das hare-niemeier-verfahren nun wieder nach dehondt zurückfiel. auch verwirrte wohl die nicht genehmigte satzungsänderung, mit der sich die parlamentaristInnen an dieser stelle eigentlich gar nicht hätten beschäftigen müssen oder sogar dürfen.
lange rede kurzer sinn: es gab zwei listenverbindungen für die ausschüsse, die dann nach dehondt verteilt wurden. dies führte in allen ausschüssen zu einer sitzverteilung von fünf (linken) zu zwei (rechten) sitzen. die linken kandidatInnen standen ja bereits vor der sitzung auf papier fest und konnten nun auch gewählt werden und so mussten sich die rechten listen noch auf kandidatInnen für die verbliebenen restsitze einigen.
nach dem oder während den berichten, die scheinbar nun immer ans bittere ende der tagesordnung verbannt werden sollen, verschwanden eine ganze reihe von parlamentaristInnen aus der sitzung. dies oder vielleicht auch nur der wille dem §1 abs. 3 der go doch noch korrekt zu folgen, veranlasste ein sp-mitglied zu dem antrag, wieder in den top wahl eines herausgeberInnengremiums einzusteigen, was mehr als zwei drittel der anwesenden beführwortete. so wurde die vorher vertagte wahl nun doch noch durchgeführt und das herausgeberInnengremium dann, welch überaschung, ausschließlich durch mitglieder der verbliebenen anwesenden listen besetzt.
und die parlamentaristische moral von der geschicht:
wer zu früh geht, die bestraft der parlamentarismus!
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