die fachschaftenkonferenz der uni münster kritisiert die geplante abschaffung der griechisch- und lateinkurse in einem offenen brief, den hopowatch an dieser stelle dokumentiert:
Offener Brief
Zur geplanten Abschaffung der Griechisch- und Lateinkurse an der WWU Münster
An die:
betroffenen Studentinnen und Studenten,
betroffenen Schülerinnen, Schüler und deren Eltern,
Schulleitungen im Kreis Münster,
sowie an die:
Fachbereichsräte der Fachbereiche Geschichte / Philosophie und Philologie
Senatorinnen und Senatoren der WWULiebe Studentinnen und Studenten, Schülerinnen und Schüler,
sehr geehrte Damen und Herren,mit Erschrecken haben wir am Dienstag, dem 17.06., erfahren, dass die Leitungsgremien der Universität planen, die Griechisch- und Lateinkurse für Studierende der WWU zukünftig nicht mehr zu finanzieren. Dieses Lehrangebot ist wichtig für Studierende in den Studiengängen bzw. Fächern:
- Anglistik
- Buchwissenschaft und Textforschung
- Byzantinistik
- Frühchristliche Archäologie
- Geschichte
- Indogermanistik
- Klassische Archäologie
- Klassische Philologie
- Kunstgeschichte
- Philosophie
- Religionswissenschaft
- Romanistik
Für Studierende der Theologie sowie der Fächer der Altphilologie bleibt das obligatorische Angebot bestehen.
Nicht alle Schulen bieten Latein oder gar Griechisch an und VHS-Kurse parallel zur Schulzeit sind auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Kommerzielle Intensivkurse können sich viele Schülerinnen, Schüler und Studierende nicht leisten.
Wir bitten dringend die Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen, ihre Beratungspraxis gegenüber den Schülerinnen und Schülern sowie gegenüber deren Eltern zu ändern. Was geschieht mit den Schülerinnen und Schülern, die bereits darauf vertraut haben, an der WWU die notwendigen Griechisch- und Lateinkurse besuchen zu können und darum in der Schule auf die entsprechenden Fächer verzichten? Wir wissen es nicht!
Zwar wurde in den Fachbereichen verschämt der Vorschlag gemacht, man könne die Kurse ja aus Studiengebühren bezahlen, aber gemäß den gesetzlichen Regelungen darf dieses Geld nur für eine Verbesserung der Lehre ausgegeben werden, und keinesfalls, um das bestehende Angebot zu sichern.Wir fordern die Entscheidungsträger der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster auf, ein Zeichen gegen den kulturellen Verfall der Universität zu setzten und im Interesse der jetzigen und zukünftigen Studierenden eine angemessene Finanzierung der Griechisch- und Lateinkurse sicher zu stellen.
Wer Innovationen und Exzellenz wachsen sehen will, sollte den kulturellen Nährboden dafür nicht austrocknen lassen!Fachschaft Archäologie
Fachschaft Germanistik
Fachschaft Geschichte
Fachschaft Musikwissenschaft
Fachschaftenkonferenz der WWU Münster
Kommentar verfassen