gastbeitrag von ramona
ein blick in die wöchentlich erscheinende nadann sowie auf die homepage des asta der uni münster in der letzten woche verriet, dass die koalitionslisten im asta wohl neue, politisch zu besetzende referate durch stellenanzeigen personell aufzufrischen suchen.
in den bereichen sozialpolitik, ökologie und semesterticket werden junge (oder lieber: frische?) studierende der uni münster gesucht, die unter anderem folgende kriterien erfüllen sollen:
Du arbeitest selbstständig, bist verantwortungsbewusst, kommunikationsfreudig, flexibel, hast Organisationstalent und arbeitest gerne in einem Team?
nach den querelen in den letzten monaten zwischen den koalierenden listen kann mensch sich allerdings berechtigterweise fragen, für welches team denn jeweils im asta-häuschen gearbeitet werden soll? möchtest du lieber ins grün-blaue oder rote büro ziehen? oder sind in zukunft auch durchaus gelbe oder gar schwarze zimmerchen in dem häuschen „links“ vorm schloss zu finden?
weiterhin kann mensch sich fragen, warum und wie die koalierenden listen auf die idee kamen, die personalfindung so öffentlich zu gestalten, und keine eigenen leute für diese posten benennen.
um zumindest in einem größerem maße sicher zu gehen, dass auch wirklich entsprechend der politischen richtung(en) gearbeitet wird, die die listen jedes jahr zu den wahlen zum studierendenparlament mehr oder minder inhaltlich unterfüttern, sollten sich entsprechende personen auch in den politisch zu besetzenden referaten finden lassen. wenn eine politische besetzung denn wirklich noch gewollt ist. oder nehmen die koalitionslisten diesen ansatz nicht mehr allzu ernst und beginnen nun „endlich“, die jahrelangen forderungen der gelben oppositionsliste nach einem primär dienstleistungsorientierten asta umzusetzen?
weiterhin ist zumindest mir nicht bekannt, dass jemals ein ministerInnenposten (welcher durchaus vergleichbar mit einer zu besetzenden referatsstelle im asta der uni münster ist) durch eine stellenanzeige besetzt wurde.
das erste zu erwartende gegenargument, dass sich einfach keine (neuen) leute für diese arbeit mehr finden lassen, zählt hier allerdings nicht. denn die personelle besetzung im diesjährigen asta war/ist im vergleich zu den letzten jahren schon rekordverdächtig.
was bleibt ist das unverständnis darüber, was diese aktion eigentlich am ende bewirken soll und nach welchen kriterien die sogenannte astakoordinationsgruppe die stellenbesetzung vornehmen wird?
Vielleicht habe ich das ja falsch verstanden, aber ist der AStA nicht die politische Vertretung von Studierenden.
Auschreibungen sind gut und sollten öffentlich laufen, aber hier werden doch keine Arbeitsverträge vergeben, oder?
Das ist ja echt mal traurig, wer (oder welche Gruppen im ASta) kommt denn auf solche Ideen?
ach ja, ein kleiner Nachtrag, was macht denn der AStA, wenn sich irgend ein Nazi im AStA bewirbt, aber das nicht unbedingt verrät????
Da es hier um prinzipielle Kritik (und nicht etwa um Kritik am konkreten Text, die ich wohl teilen würde) zu gehen scheint, bleib ich mal bei einer Antwort auf diese.
„weiterhin kann mensch sich fragen, warum und wie die koalierenden listen auf die idee kamen, die personalfindung so öffentlich zu gestalten, und keine eigenen leute für diese posten benennen.“
Ebenso könnte einem die Frage durch den Kopf gehen, ob denn die bisherige Art, Posten zu besetzen, immer so erfolgreich war. Ich habe eher den Eindruck, dass es nur möglich war, Teil der Besatzung des AStA-Raumschiffs zu werden, wenn man den HoPo-Raumanzug schon lange genug anhatte oder zumindest bereits wirkte wie ein HoPo-Außerirdischer – sicher eine gute Möglichkeit, sich von den normalen Studierenden abzuschotten, aber wohl kaum eine Garantie für gute und/oder politische Arbeit. Zumindest sehe ich einen solchen qualitätssteigernden Effekt nicht an den Resultaten der AStA-Arbeit der letzten Jahre. Wie sich hingegen Menschen im AStA verhalten, die sich auf eine Ausschreibung bewerben, kann man noch nicht beurteilen. Bisher gab es unabhängige ReferentInnen, die irgend jemanden aus dem AStA oder dem AStA-Umfeld kannten. Dass die schlechtere Arbeit geleistet haben als listengebundene AStA-ReferentInnen wage ich zu bezweifeln. Warum das ganze nicht direkt öffentlich machen? Das Argument, MinisterInnen seien so noch nie besetzt worden, ist natürlich überzeugend, wenn man alles so machen möchte wie die großen Vorbilder – aber auch nur dann.
Und doch: Das Argument, dass sich zu wenige Leute finden, zählt durchaus, denn nur wer quasihauptberuflich HoPo machen möchte, wäre bereit, jede beliebige Referatsstelle zu übernehmen, aber wer das ganze freiwillig und ehrenamtlich macht, kann sich nicht als geeignet für jedes Referat sehen.
Und nach welchen Kriterien die Stellenbesetzung vorgenommen werden soll? Vielleicht werden hier ja politische Kriterien zu Rate gezogen, also die gleichen wie früher. Vielleicht abzüglich der Notwendigkeit, jemanden aus der jeweils eigenen Liste unterzubringen.
Noch kurz zu Catharinas Frage, was passiert, wenn sich ein Nazi aufs Ökologie-, Sozialpolitik oder SeTi-Referat bewirbt und das keiner merkt: Wenn so ein Nazi nicht angibt, dass er Nazi ist, sich nicht so verhält und nicht so redet wie ein Nazi, als solcher bisher nicht aufgefallen ist und bei Google nicht auffällt – dann helfen wohl nur noch Gesinnungstest, Rasterfahndung und ein Anruf bei Wolfgang Schäuble.
Ah, endlich scheint das Diskussions-Sommerloch auf Hopowatch vorbei zu sein. Prima 😉
Als Anhänger einer „Professionalisierung“ habe ich natürlich nichts gegen derartige Versuche, endlich mal externe und unbelastete Referenten zu gewinnen. Seit Jahren wird über den geringen Bekanntheitsgrad der Hochschulpolitik debattiert – und wenn mal ein solcher Vorstoß unternommen wird, dann ist es auch wieder schlecht. Eine seltsame Einstellung. Vielleicht haben es unsere Vertreter endlich mal eingesehen, dass es keinen Sinn hat, seltsame Politik an den Studenten (ja, ich meine damit auch die weiblichen) vorbei zu verkaufen. Vielleicht auch nicht, und dies ist nur ein verzweifelter Versuch, neues Personal zu akquirieren. Denn dass bei der jetzigen Anzahl Referenten das Potential nahezu ausgeschöpft ist, ist durchaus möglich.
Darf es denn eigentlich nur listenangehörige Studenten geben, die sich für ihre Kommilitonen engagieren wollen? Muss denn immer das Parteibuch über pragmatische Politik entscheiden? Das Ökologie-Referat ist ein gutes Beispiel dafür. Seit über einem Jahr läuft die Umwelt-AG nicht mehr. Eigentlich passiert dort gar nichts, abgesehen von einer Mensa-Umfrage zweier Referenten, die offenbar nach einem halben Jahr schon genug von der Arbeit hatten. Sicherlich wäre es möglich, dass „Allrounder“ wir Kurt oder auch Jochen diesen Job nebenher machen, aber das ist weder gewünscht noch vernünftig. Würde sich ein „frischer“ Referent mit spannenden Ideen dafür finden – ein Rückschritt wäre es nicht.
Die Befürchtung einer zunehmenden Entpolitisierung des AStA teile ich nicht, immerhin wird das AStA-Plenum schon dafür sorgen, dass keine untragbaren politischen Positionen oder eben gar keine im AStA-Häuschen Einzug halten werden. Dann bliebe wohl alles wie es ist.
Jedoch: Vielleicht ist dies nur der Anfang einer Kette von Ereignissen, die schließlich in der Abschaffung der heiligen Kuh „Verfasste Studierendenschaft“ ihren Abschluss finden…Willkommen im gelben Zimmer, Referent!
@catharina
Im Fall der Stellenanzeigen für das Sozialpolitik-, Semesterticket- und Ökologiereferat handelt es sich um politisch zu besetzende Posten, und nicht um Hilfskräfte-Jobs oder Ähnliches. Denn hierbei teile ich deine Meinung, dass diese öffentlich ausgeschrieben werden müssen.
@patch
Natürlich kann mensch sich fragen, ob die bisherige Stellenbesetzung besonders gelungen war/ist (ebenso kann mensch ja auch allgemein in der Politik immer wieder verzeichnen, dass unfähige Leute irgendwo hingesetzt werden…). Ist das Argument für diese öffentlichen Stellenausschreibungen etwa, dass die Personalstruktur des AStA optimiert werden soll? Das einzige Argument hierfür wäre doch, dass die ReferentInnen endlich befreit von allen Listenquerelen arbeiten können. Allerdings berauben sich meines Erachtens die Listen damit auch selbst ihrer Grundlage, und ich kann mir nicht vorstellen, dass dies (egal von welcher Liste) gewollt ist. Aber wäre auf jeden Fall mal interessant für die Wahlen im nächsten Jahr…Oder gibt es etwa Restriktionen, wenn es darum geht, Referate im AStA zu besetzen? Wie sieht es denn beispielsweise mit dem Vorsitz aus (hier hat es nun ja auch schon öfters niemanden gegeben, die oder der zur Verfügung stand)?
Ich habe nie behauptet, dass listenunabhängige ReferentInnen schlechtere Arbeit leisten. Diesen Vorwurf möchte ich entsprechend von mir weisen. Dennoch ist es ein Unterschied, ob durch öffentliche Stellenausschreibungen politische Referate besetzt werden, oder ob eine Person, die sich zwar listentechnisch nicht binden möchte (und hierfür gibt es auch genug gute Gründe), aber dennoch einer politischen Richtung zuzuordnen ist, im AStA arbeitet. Und ja, in diesem Fall sollte mensch weiterhin dem politischen Vorbild folgen, wenn du, patch, es denn so nennen möchtest.
Die Fragen meinerseits finde ich deshalb weiterhin berechtigt, denn es wird ja wohl Gründe geben, warum plötzlich diese Stellen öffentlich ausgeschrieben werden… Und ich halte es immer noch für gefährlich, politische Pöstchen mit Leuten zu besetzen, die überhaupt nicht einzuschätzen sind. Oder ist es einfach so, dass die koalierenden Listen einfach keinen Konsens mehr untereinander finden bei ihrer Personalfindung für den AStA und dies ein Kompromiss unter vielen darstellt?
Oder ist dies einfach nur ein Pseudo-Verfahren, das wiederum dazu führen könnte, um es mal ganz verschwörungstheoretisch zu halten, dass bestimmte Menschen NICHT in den AStA ernannt werden und andere damit im Zuge dieses „formalen“ Verfahrens „eingestellt“ werden können?
Ich bin von der Uni-GAL enttäuscht, dass sie keine einzige Kandidatin oder keinen einzigen Kandidaten für das Öko-Referat hat. Falls sie dieseN doch hat, warum bevorzugen dann die anderen Listen in der Koalition (Juso-HSG, UFaFo und die DIL) eine Person aus der FDP-nahen aber koalitionsfremden LSI? Oder bietet die Uni-GAL eigenen Mitgliedern, die im Öko-Referat arbeiten wollen, keine Solidarität, um diese Kandidaturen in der Koalition zu verteidigen? Ich finde Jochen H. hat eine gute Arbeit im AStA geleistet und wenn er im Öko- oder Seti-Referat wieder arbeiten möchte, dann sollte man ihn nehmen. Denn es geht nicht darum „frische“ zu nehmen, weil sie jung sind und im Lande immer noch der Jugendwahn herrscht, sondern um eine effiziente Interessenvertretung für die Studierenden, die er gewährleisten kann. Wenn aber die Uni-GAL schon wieder auf eigene Leute verzichtet und dadurch die traditionell grünen Arbeitsbereiche im AStA aufgibt, weiß ich nicht, warum man die Uni-GAL noch wählen sollte.
Jochen will wieder in den AStA? Meine entfernte Stimme hast du, Jochen 😉 mein retter, der mir WLan einrichten konnte …
Ist natürlich blöd, wenn die UniGal niemanden hat für das Öko Referat und noch blöder ist es, wenn sie ein Jochen H. dafür wieder einspringen muss. Da muss doch mehr gehen für die GAL in ihrem Kernthema!
Ich kann mir (leider) selber keine eigene Meinung bilden, habe aber viel über Jochen gehört. Dabei reichte die Spannweite von „einer der besten Leute ever im AStA“ bis hin zu “ die größte Katastrophe der Studierendenschaft“….
Vielleicht brauchen wir ja nochmal ne Arbeitsprobe, um das abschließend zu beurteilen 😉
Ich engagiere mich bei der UniGAL und kann daher die Befürchtungen ausräumen, wir hätten niemand für das Öko-Referat. Wir haben eine Kandidatin, allerdings kann sie sich leider nicht vorstellen, das ganze derzeit geplante Stellenmaß (oder wie mensch das nennt) auszufüllen. Damit würde sich bei der Stellenbesetzung auch nichts ändern, denn zuvor haben sich auch zwei Ökoreferenten die Stelle geteilt, von denen übrigens einer für die UniGAL engagiert war und der andere für keine Hochschulgruppe.
Die AStA-Koalition gestaltet die Stellenbesetzung sehr intransparent. Ich meine damit nicht, dass der AStA die hochschulpolitischen Referatsstellen ausschreiben soll. Das war wahrschreinlich der größte Unfug, der der Juso-HSG (übrigens den „Frischesten“ davon) je eingefallen war.
@Philipp Matern
Hat die Uni-GAL eine Kandidatin für eine halbe oder für eine 1/4-Stelle im AStA-Ökoreferat? Wahrscheinlich eine Studentin, die auf Bachelor studiert und durch dieses Halbbildungsangebot keine Zeit für die volleinsatzbedürftige studentische Interessenvertretung hat? Der ehem. AStA-Ökoreferent Jochen H. (Uni-GAL) würde aber doch den Seti-Bereich auf Honorarbasis („das geplante Stellenmaß“) gerne bearbeiten? Warum kann die Uni-GAL seine Kandidatur innerhalb der Koalition nicht genügend unterstützen? Warum ist der Juso-HSG eine (Neo-)Liberale Studenteninitiative lieber als ihre Koalitionspartnerin – die Uni-GAL?
Liebe Anne,
wie viele Stellenanteile unsere Kandidatin übernehmen wird möchte ich hier nicht spekulieren, da sie noch etwas Zeit hat, sich endgültig zu entscheiden. Sie wird aber nicht alle Stellenanteile übernehmen können, die die Koalition für notwendig hält, da sie tatsächlich die Zeit dafür nicht hat.
Jochen ist ausdrücklich kein Mitglied der UniGAL mehr, offenbar auf seinen eigenen Wunsch. Dies hat er entschieden, bevor die UniGAL sich personell fast vollständig erneuert hat, ich weiß von seinen Gründen nichts. Ich persönlich würde seine Bewerbung so vorbehaltlos behandeln wollen, wie alle anderen InteressentInnen auch, da ich Jochen nicht viel genauer kenne als zB dich.
Warum der Juso-HSG die LsI (die ist doch wohl gemeint) lieber sein soll als die UniGAL verstehe ich auch nicht… Wo ist denn das der Fall? Bisher hat sich so weit ich weiß lediglich ein Student, der Mitglied der LsI ist, auf das Öko-Referat beworben… jetzt werden wir wohl gemeinsam auch über ihn verhandeln.
Hallo Anne,
ich habe mir mal die Mühe gemacht und mal versucht, alles was ich dazu (öffentliche Ausschreibung etc.) finden kann zu analysieren und mal ne Prognose wagen kann, wer dafür verantwortlich ist.
Hier mein Ergebnis:
Ich glaube fast, dass diese bekloppte Idee auf dem Mist des ufafo gewachsen ist:
http://ufafomuenster.wordpress.com/unser-programm/transparenz/
„Die AStA-Referate sollten öffentlich ausgeschrieben werden, damit jede/r die Chance hat, sich zu bewerben – und klar sollte jede/r interessierte Studierende am Ende der Amtszeit erfahren, was im Referat gelaufen ist.“
Die JusoHSG hat nichts dazu geschrieben, Stellen auszuschreiben und da wäre bei diesem „Wahlmanifest“ genug Platz gewesen (machen die eigentlich eigene Seminare im Semester, um so ein Programm zu machen????):
http://www.jusohsg.de/meldung.php?meldung=1117&page=151
Die Unigal hat ein paar sehr gute Artikel zu Ökologie und Bio(Essen), aber nichts zu Ausschreibungen von politischen Stellen:
http://www.mewes.info/fliegendeblaetter-bs.pdf (Achtung 4 MB groß)
von der DIL war nicht wirklich was zu finden….
Deswegen würde ich jetzt auch Ramona korrigieren, dass im AStA die Ideen der „gelben Opposition“ umgesetzt worden sei, da hat sich offensichtlich eine andere Liste im AstA durchgesetzt. Schlimm genug, dass eine „Linke Liste“ auf so eine Idee kommt, aber dass die anderen sich nicht dagegen wehren…
Und wer so eine Ausschreibung macht, muss auch damit rechenen, dass jemand von einer Neoliberalen Liste genommen wird… tztztztz…..
Die Ausschreibungen der genannten Stellen sind nicht auf Initiative der Juso HSG entstanden.
„Und wer so eine Ausschreibung macht, muss auch damit rechenen, dass jemand von einer Neoliberalen Liste genommen wird… tztztztz…..“
Das ist so nicht richtig. Die Bewerbung kam, bevor überhaupt ausgeschrieben wurde. Ob die Koalition jemenschen nehmen würde, der oder die einer „neoliberalen“ Liste angehört, hätte doch wohl gar nichts mit der Ausschreibung an sich zu tun sondern damit, ob eine Mehrheit dafür ist.
@Philipp Matern
Wir wissen ja wie und warum man Stellen ausschreibt, wenn man schon jemand im Auge hat. Die Ausschreibung soll dann lediglich der Legitimation dienen.
@Catharina und Hannes Pappenberg
Vielen Dank für die Aufklärung. Ich möchte mich bei der Juso HSG für die oben gemachten Vorwürfe entschuldigen. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass das uFaFo die Ausschreibung der hochschulpolitischen AStA-Referate initiiert hat. Die Anzeige in der nadann hat die Studierendenschaft bestimmt einen dreistelligen Betrag gekostet. Wie kann das unabhängige Fachschaften Forum (uFaFo) nur so unpolitisch und naiv sein? Oder ist das der Sinn der Unabhängigkeit, die das uFaFo im Schilde führt? Unabhängig wovon will das uFaFo sein? Von sich selbst? Ist also das uFaFo Türöffner für die Neoliberalen im AStA? Ich wusste, dass es beim uFaFo Mitglieder der SPD und der Grünen beheimatet sind, die in ihren parteinahen hochschulpolitschen Listen Juso HSG und Uni-GAL zu viel Konkurrenz hätten, beim uFaFo aber zu aktivsten und einflussreichsten Mitgliedern gehören und deswegen hochschulpolitische AStA-Referenten sind. Können sie dann übrigens wirklich unabhängig sein? Dass das uFaFo jetzt aber auch noch den Mitgliedern der FDP oder der CDU eine Plattform als Unabhängigen in ihrer Mitte anbietet, ist mir neu. Was wird dann aus dem Kampf gegen die Studiengebühren und die Privatisierung der Hochschule? Die FDP und die CDU lobbieren doch die beiden Maßnahmen stark. Bleibt die Unabhängigkeit des uFaFo dann auf der Strecke liegen? Oder wird das uFaFo durch verschiedene Parteieinflüsse einfach „nur“ handlungsunfähig?
Liebe Anne!
Ich kann in den Fragen, die du der Reihe nach aufführst und in den etwas verwirrenden Vorwürfen leider keinen rechten Sinn erkennen.
„Türöffner für die Neoliberalen im AStA“? Welche Neoliberalen im AStA meinst du? Und wieso Türöffner? Ist es neoliberal, andere politische Vorstellungen zu haben als du? Oder für Transparenz einzustehen?
Was sind das für seltsame Vorwürfe: Parteimitglieder seien beim uFaFo aktiv, weil sie in den eigentlichen Parteilisten zuviel Konkurrenz hätten? Ist das nun Verschwörungstheorie oder doch eher Küchenpsychologie? Warum können diese Mitglieder dann nicht „unabhängig“ sein? Ist das eher eine philosophische Frage à la „Haben wir einen freien Willen“ – oder glaubst du, sie werden von der SPD bezahlt, um das uFaFo zu unterwandern?
Welchen FDP- oder CDU-Mitgliedern bietet das uFaFo eine Plattform?
Ich glaube, was Aktivität im Kampf gegen die Studiengebühren angeht, müssen sich die uFaFo-Aktiven nichts vorwerfen lassen.
Anne, es steht auch dir frei, dich auf freie Stellen zu bewerben. Das finde ich allemal sinnvoller, als sie nur über „Connections“ zu vergeben – oder unbesetzt zu lassen.
Gruß,
Achim
als (ehemalige) aktive einer anderen verfassten studierendenschaft verfolge ich sehr gespannt die ganze situation.
den spagat zwischen transparenz, offenheit und politischer arbeit zu schaffen ist schon sehr schwierig.
auch wenn ich das problem auch selbst sehe, muss ich aber selbst eingestehen, dass (zumindest in sehr vielen studivertretungen) „politische“ listen auch zum teil leute in ASten oder so schicken, die sie selbst nicht sehr gut kennen (mit manchmal die probleme, die man kennt).
eine solche ausschreibung ermöglicht im prinzip nur „schüchterneren“ menschen oder denjenigen, die nicht als schon jungpolitikerIn zu der hsg als ersti stossen, sich zu engagieren. ich kenne (nicht genug) die ganzen menschen im asta oder in dieser personalkommission, um einzuschätzen, wie sie leute begutachten werden, weiss aber, wie ich in meiner hochschulgruppe mein ja oder nein zu neuen mitgliedern für ämter gegeben habe. man kann es nicht bei einem einzigen „vorstellungsgespräch“ belassen. aber bei mehreren gesprächen merkt man erstmal inwieweit die person ahnung und interesse an der thematik hat, inwieweit dienliche erfahrungen vorhanden sind (schülerInnenvertretung, hilfe im örtlichen kindergarten ;), ..), ob die person nicht schon 3 nebenjobs und ein doppelstudium hat, und ob die belastbarkeit und fähigkeit zu gruppenarbeit vorhanden sind.
es reicht nicht zu fragen „studiengebühren ja oder nein?“ da kann auch der doofste neoliberale „nein klar“ antworten. klar kann auch jemand in langen gesprächen lügen, aber seien wir mal ernsthaft, nur weil jemand bei der (bisher konservativeren als in anderen verbänden) grünen jugend in bawü mal guzi guzi gemacht hat, wird er nicht für eine grüne liste, die vielleicht sich als links oder linksradikal versteht, gut aufgehoben. und trotzdem läuft es oft eben so. das führt zu eben den verschiebungen in den politischen tendenzen je nach generation in den hsg.
also sollte man vielleicht eher das ganze offener halten (mit den tatsächlichen bestehenden risiken), und sich dessen bewusst werden, dass es sich um die STUDIERENDENvertretung handelt, nicht nur um eine politische spielbühne. Vertretung und Politisierung der Studierenden zu betreiben läuft auch über das eigene Selbstbewusstsein für Transparenz und Öffnung..
mein kleiner unbeteiligter Senf dazu, aber wie gesagt, sehr interessante Sache, insgesamt für die ganze Bundesrepublik an ASten und so..
Hallo „Anne“,
es ist tatsächlich so: die AStA-ReferentInnen unterstützen sich nicht nur, sondern sie kontrollieren sich auch gegenseitig. Ein Beispiel: um an finanzielle Mittel der Studierendenschaft zu gelangen, müssen Anträge an das AStA-Plenum gestellt werden, die, wenn sie allzuweit von der politischen Ausrichtung der regierenden AStA-Listen abweichen, abgelehnt werden. Ebenso bedarf es, um an Geld zu kommen, einer genauen Kostenaufstellung.
Das uFaFo hat sich unter anderem auch deshalb für eine Ausschreibung „politischer“ Stellen entschieden, da so deren schnelle Besetzung möglich ist. Die Qualität der BewerberInnen wird darunter sicherlich nicht leiden. Schließlich müssen die BewerberInnen noch durch ein Listencasting, da das Studierendenparlament der Ernennung durch die AStA-Vorsitzende zustimmen muss.
Das es zu Ausschreibungen kommen musste, ist meiner Meinung nach Teil der Krise der „Verfassten Studierendenschaft“, die im mangelnden Interesse der Studierenden an Hochschulpolitik begründet liegt. Das uFaFo geht, da es eine kleine Liste ist im AStA beinahe vollständig auf. Dabei auch noch zu Studierenden ist fast unmöglich. So sind es wenige, welche diese Arbeit auf sich nehmen. Wer sich in der Hochschulpolitik ernsthaft angagiert, verdient, so denke ich, deshalb Respekt – unabhängig davon welcher Liste er/sie angehört.
Ansonsten möchte ich mich gegen 1/4 Stellen im AStA aussprechen, da ich mir nicht vorstellen kann, dass durch diese langfristig gute Ergebnisse erzielt werden können und abermals betonen, dass die Herkunft der Wahlkampfgelder offen gelegt werden sollte.
Ebenso möchte ich dazu plädieren, Soli-Kandidaturen kenntlich zu machen, Parteizugehörigkeiten NICHT unter Slogans wie „Unabhängige Mitte“ zu verstecken und Mitglieder der eigenen Partei nicht zur Kandidatur auf der Partei nahen Liste zu nötigen. Und noch was: wer (ausländische) Studierende an ihren Wohnheimtüren auflauert, diese zu einer Unterschrift „gegen Studiengebühren“ drängt, so dass sich diese auf einer Wahlliste wiederfinden, der gehört meiner Meinung nach nicht ins Studierendenparlament, sondern geteert, gefedert und über den Prinzipalmarkt gejagt.
Nur wer ernsthaftes Interesse an Hochschulpolitik hat und seine Liste aus politischen Gründen unterstützen möchte, sollte für das 51. Studierendenparlament kandidieren. Es ist schon schlimm genug, dass die Studierenden schlecht informiert sind. Sie auch noch an der Nase herumzuführen, würde dem ganzen die Krone aufsetzen und das kleine Pflänzchen Demokratie, das an der Uni Münster existiert, zertreten.
Ansonsten gefällt mir die Diskussion ganz gut. Wer möchte, der besuche das AStA-Plenum, das immer mittwochs um 10.00 Uhr im AStA-Plenumsraum stattfindet. Neue Gesichter und Meinungen wären mal eine Abwechslung.
Seit wann ist das AStA-Plenum mittwochs? Und wieso wurde das nicht öffentlich bekannt gemacht?
Das AStA-Plenum ist natürlich immer noch Dienstags, muss wohl ein Tippfehler gewesen sein.
Ich möchte jetzt auch mal meinen Senf dazugeben:
Ich finde Ausschreibungen auch von Referentenstellen richtig, weil die Stellenbesetzung sonst alles andere als transparent läuft. Die Leute aus den Listen sind nicht immer besser, bloß weil sie in einer Liste sind, also kann man das ruhig mal versuchen, natürlich unter Einbeziehung der politischen Positionen, die die Koalition vertreten möchte.
Wenn ich das hätte alleine entscheiden dürfen, wäre es allerdings anders ausgefallen, nicht so professionell, eher nach dem Motto: „Hast du Lust im AStA mitzuarbeiten, die Interessen der Studierenden zu vertreten, an politischer Arbeit und Organisation von Aktionen? Wir suchen noch ReferentInnen in den und den Bereichen. Bei Interesse komm doch einfach vorbei.“, sowie man das in allen politischen Gruppen eigentlich macht – weil ich glaube, dass die Ausschreibungen so wie sie jetzt waren kaum die Leute anlocken, die wir haben wollen – oder überhaupt keine.
@Jörg: „Schließlich müssen die BewerberInnen noch durch ein Listencasting, da das Studierendenparlament der Ernennung durch die AStA-Vorsitzende zustimmen muss.“
Endlich mal ein Plädoyer zugunsten des SP! Bislag scheint es ja so, als sein das SP bei Referenten der „autonomen (+1)“ Referate nur ein Abnickgremium, da die Referenten nur „ihrer Vollversammlung“ gegenüber rechenschaftspflichtig seien. Nun hat also auch ein Mitglied des uFaFo zugeben müssen, daß das SP die relevante Instanz ist. Ob nun durch den AStA-Chef oder die Vollversammlung – die Ernennung ist nur eine rechtlich notwendige Formalie, die entscheidende demokratische Legitimation wird nur durch das SP verliehen.
So, dann lauten nun meine Fragen, wenn alles transparenter werden soll:
a) Wer entscheidet denn nun letztendlich über die Einstellung oder Nicht-Einstellung von ReferentInnen? Koalition? AStA? SP?
b) Warum brauchen wir überhaupt noch die Listen? Lasst doch gleich immer die „besseren“ Leute zum Zuge kommen – ich finde, das könnte mensch dann prinzipiell auch für das SP fordern. Denn dann wird auch in diesem Gremium mal gearbeitet. Und dafür muss mensch sich auch nicht mehr hinter Listen verstecken. Warum nicht gleich Personenwahl? Überhaupt, was bedeutet eigentlich besser?
Manchmal gibt es Berichte über Ostdeutschland, in denen man vom „Mangel an Zivilgesellschaft“ drüben lesen kann und dabei ganz beruhigt das besserfarbige Leinen des eigenen Parteibuches streicheln kann.
Es gebe dort keine Tradition der Vereine, der politischen Gruppen und des politischen Bewusstseins.
Dieses Bewusstseins (das ich jetzt eigentlich nicht sakralisieren möchte) gab es einmal, als sich Studierende als „Avantgarde“ von irgendwem, so wie der Marcuse komisch schrieb, verstehen konnten. Oder zumindest als Privilegierte, die mal ein paar Jahre ausflippen können bevor sie dann Jahrzehnten von Schülern aus ihrer roten Zeit berichten können.
Heute fehlt einfach eine politische Infrastruktur. Das ist für mich auch längst zum bösen Problem derjenigen autonomen Referate geworden, für die so etwas konstituierend ist. Also besonders für Frauen und Fikus.
Dieses luftige Verzichten auf Listen erscheint mir immer tödlich naiv und vollkommen an Machtstrukturen vorbeigedacht. Ist übrigens auch nicht neu und der alte Ruf der „68er“ nach Demokratisierung enthielt meiner Meinung nach auch ein gewisses Nichtverstehen von Macht.
Zum Personalzirkus:
Gäbe man mir Macht, so würde ich immer Jochen H. wählen. Und zwar ohne seine Bewerbung zu lesen!
Die einzige Alternative wäre für mich Mücke. Der ist beliebter, kann böser kucken und bestimmt der bessere Schauspieler. Aber da möchte ich dann auch die Bewerbung lesen…
@Achim
Ich gehe doch davon stark aus und hoffe sehr, dass die Neoliberalen noch nicht im AStA sind. Die Ausschreibung der hochschulpolitischen AStA-ReferentInnensstellen öffnet aber auch den Neoliberalen den Zutritt zum AStA. Oder kann die AStA-Koalition jetzt nach der stattgefundenen Ausschreibung jemand ablehnen, weil sie/er der LSI/FDP oder dem RCDS/CDU angehört? Noch bevor die Stellen ausgeschrieben wurden hat eine Liste (Juso HSG?) in der AStA-Koalition artikuliert, sie wolle ein Mitglied der LSI, der gar nicht so neoliberal ist (so ein „Wolf im Pelz“?) von der Initiative „Wirtschaft und Umwelt“ (Ist das nicht ein Widerspruch?)
zum Ökoreferenten ernennen lassen. Wie Catharina und Hannes Pappenberg oben feststellten, ist es aber auf dem Mist vom uFaFo gewachsen. Nimmt jetzt die AStA-Koalition ein Mitglied der LSI in den AStA als Referentin/Referenten auf, wird die hochschulpolitische Koalition, die aus der Juso HSG, der Uni-GAL, dem uFaFo und der DIL besteht, ad absurdum geführt, weil die LSI dann durch die Hintertür in diese aufgenommen wird. Wenn die Listen uFaFo und Uni-GAL behaupten transparent zu sein, warum beantwortet dann kein Mensch davon die Fragen, die Ramona hier in ihrem letzten Beitrag an diese Listen gestellt hat?
@“Jörg Rosteck“
Ich möchte auch dazu plädieren, dass die uFaFo-Mitglieder ihre Parteizugehörigkeit bei den Wahlen zum
Studierendenparlament unter dem Slogan unabhängiges Fachschaften Forum nicht verstecken, damit
es allen klar wird, dass es eine Satellitenliste der hochschulpolitischen Listen der SPD und der Bundespartei Bündnis 90/Die Grünen ist, bloß etwas politisch naiver.
@Martin L.
Die in den Vollversammlungen gewählten VertreterInnen bleiben als solche und erhalten ihre Aufwandsentschädigung
auch dann, wenn sie von der/dem AStA-Vorsitzenden nicht zu der/dem AStA-Referentin/Referenten ernannt und/oder sogar vom Studierendenparlament nicht bestätigt werden. Lies doch die Satzung der Studierendenschaft der Uni Münster. Als CDU- und gleichzeitig LSI-Mitglied sorgst Du
dafür, dass die LSI die Satellitenliste des RCDS bleibt, trotzdem bzw. gerade deswegen musst Du die Satzung kennen!
@Ein funktionierender Juso
Bravo! Die Juso HSG wird mir durch Deinen Beitrag viel sympatischer als das pseudounabhängige uFaFo.
zeichnet sich der funktionierende juso auf hopowatch nicht gerade dadurch aus, dass er vorwiegend über das gegenteil von dem philosophiert was diese hochschulgruppe gerade realpolitisch so treibt? so ein wenig dialektisch verstellt?
Aber Flow, er ist ja auch ein funktionierender Juso und nicht einer der nicht funktioniert 😉
Ahh, entschuldigt für den Eindruck!
Natürlich wird die Meinung der Juso-HSG nicht auf hopowatch veräußert, sondern allein in wöchentlichen und ziemlich öffentlichen Zeremonien offenbart.
Ich bin nur ein kleiner Schwejk der manchmal zu viel und manchmal zu wenig redet.
@Ramona Über die Einstellung der ReferentInnen entscheidet die Koalition und ReferentInnenstellen bleiben nach wie vor ein politisches Amt.
Das die Ausschreibung dafür meiner Meinung nach nicht passend waren habe ich ja oben schon erwähnt. Da haben wir leider auch verpasst, rechtzeitig auf eine andere Form zu bestehen.
Viele ASten fragen mal in ihren Publikationen usw. ob Leute Lust haben sich zu beteiligen – ich sehe auch immer noch nicht was dagegen spricht.
Und manchmal frage ich mich wirklich, ob wir nicht besser alle Listen abschaffen sollten, ob da nicht mehr bei rauskäme. Abschließend habe ich mir da aber noch keine Meinung gebildet. Zum Beispiel beim Rätemodell tauchen andere Probleme auf.
@Anne: Wie viele Mitglieder des uFaFo sind denn überhaupt in Parteien, wenn du immer so drauf rumreitest?
Außerdem kommt es vor allem auf die Unabhängigkeit von der jeweiligen Parteipolitik an – wo ich bei manchem Parteilisten nicht dran glauben kann.
@Irene
1) Zu „Über die Einstellung der ReferentInnen entscheidet die Koalition und ReferentInnenstellen bleiben nach wie vor ein politisches Amt.“
Natürlich bleiben ReferentInnenstellen nach wie vor politische Ämter, auch wenn sie ausgeschrieben werden. Das bestreitet doch kein Mensch. Es geht darum, dass es Blödsinn ist, politische Ämter auszuschreiben!
2) Zu „Da haben wir leider auch verpasst, rechtzeitig auf eine andere Form zu bestehen.“
Willst Du damit sagen, dass die Juso HSG an der Form schuld ist? Die Idee einer Ausschreibung stammt aber doch vom uFaFo!? Es ist raffiniert vom uFaFo das Ganze anzuzetteln und dann den („Form-„)Fehler der Juso HSG in die Schuhe zu schieben.
3) Zu „Wie viele Mitglieder des uFaFo sind denn überhaupt in Parteien, wenn du immer so drauf rumreitest?“
Das musst Du als aktives uFaFo-Mitglied doch besser wissen! Das uFaFo-Mitglied und der AStA-Referent für politische Bildung und demokratische Rechte Sven F. ist SPD-Mitglied. Bei den Senatswahlen 2008 hat er das an erster Stelle (vor seiner Mitgliedschaft bei dem uFaFo und den Kritischen JuristInnen) angegeben. Bei den Studierendenparlamentswahlen hat er die Parteizugehörigkeit aber verschwiegen. Bei den Senatswahlen hatte das uFaFo ja eine gemeinsame Liste mit der Juso HSG, daher war seine Angabe der gleichen Partei mit der Juso HSG für die diese nicht schädlich. Gibt also Sven F. bei den Studierendenparlamentswahlen die SPD-Mitgliedschaft nicht an, um der Juso HSG keine Stimmen wegzunehmen? Das uFaFo-Mitglied und den AStA-Referenten für politische Bildung und demokratische Rechte Jörg R. kann ich hier selbst fragen.
@Jörg
Stimmt es, dass Du Mitglied der Bundespartei Bündnis 90/Die Grünen bist? Hätte es für Deine Parteikarriere nicht gereicht, Mitglied der GAL auf der Kommunalebene zu werden? Weisst Du eigentlich, warum die GAL gegründet wurde?
@uFaFo-Mitglieder Irene, Achim, Jörg u.a.
Werdet Ihr Eure Parteizugehörigkeit diesmal auf dem SP-Wahlzettel angeben? In Eurer Wahlkampfzeitung uFaFoN vom Oktober/November 2008 habt Ihr das wieder nicht gemacht! Für das Scheitern des Studiengebührenboykotts macht Ihr dort übrigens auch die Juso HSG verantwortlich. Trägt Ihr aber als Teil der gesamten AStA-Koalition nicht die Mitverantwortung? Warum seid Ihr dann aus der Koalition nicht ausgetreten? Ihr seid doch sonst so gut darin geübt, kurz vor den StuPa-Wahlen pressewirksam aus der Koalition auszutreten!
ist mir so zwischendurch eingefallen:
einige verbände schreiben ihre geschäftsführung aus, obwohl diese dann gewählt wird (únd es tendenzbetriebe sind).
da fällt mir zb spontan der bdwi ein: bund demokratischer wissenschaftlerinnen und wissenschaftler
@ anne
ich will mich definitiv nicht einmischen, aber nur so ein frage: ist es nicht denkbar, dass menschen ein leben neben der hochschulpolitik haben ?
sprich: an der hochschule ist man ein mensch und engagiert sich für eine sache. vielleicht kommt man zu einer bestimmten gruppe aus sympathie für die mitglieder (oder aus antipathie für mitglieder anderer gruppen), vielleicht ist man der meinung, dass nicht die gleichen ideen representiert sind oder vielleicht denkt man auch, dass an einer hochschule eine partei nix zu sagen hat und es also nicht notwendig ist. hauptsache es zählen die ideen der gruppe.
ich bin nirgendwo parteimitglied, könnte mir aber zum beispiel in einem land den beitritt in die eine partei überlegen, wo in einem anderen land die schwesterpartei echt nie in frage kam. auf deutschland begrenzt sind die landesverbände und die landespolitiken (zb bereitschaften zu koalitionen) so weltweit verschieden, dass es verschiedene politiken sind..
grüße vom ende der welt, wo die neuseeländischen grünen die abschaffung von studiengebühren fordern, die labour partei im wahlkampf ansagt, sie abschaffen zu wollen und alle mir den vogel zeigen, dass ich für 500 euro auf die strasse gegangen bin.. (auch grünen..)
hallo allerseits,
schoene gruesze aus dem fernen, warmen, chaotischen nairobi! von hier kurz auch mein senf zur debatte:
1. es ist sicherlich oftmals interessant, zu erfahren, wer in welcher hs-gruppe oder partei organisiert ist, wer in welcher gewerkschaft oder welchem umweltverband mitmischt, auf welcher liste jemand kandidiert oder fuer welche zeitung jemand schonmal einen beitrag geschrieben hat. in der regel sind diese infos einfach zu beziehen uned es steht ja auch jedem bzw. jeder frei, sich diese zu beschaffen.
hier wird ja ordentlich vom leder gelassen, ohne dasz alle verfasser/innen ihre zugehoerigkeiten offenbaren – viele nennen noch nicht einmal ihren wahren namen. wie waers, wenn ihr einfach mal anfangen wuerdet, euch selbst offenzulegen?!
zu mir: ich gehoere derzeit keiner hochschulgruppe an und kandidiere auf keiner sp- oder senatsliste. lange zeit war ich aktives mitglied der uni-gal, die ich ende letzten jahres verlassen habe. ich gehoere keiner partei an. hochschulpolitisch aktiv bin ich in meiner fachschaft als fsr und beim semesterspiegel als mitherausgeber. manchmal verfasse ich gastbeitraege fuer verschiedene publikationen, insbes. wenn ich danach gefragt werde.
2. diese ausschreibung der asta-referatestellen halte ich fuer eine nicht besonders glueckliche art, solche aemter zu besetzen. ich habe mich dennoch fuer den bereich semesterticket beworben. dasz der bereich semesterticket auf eine projektstelle mit einem umfang von gerade mal 10 stdn./woche reduziert wurde, halte ich fuer einen groszen fehler, besonders weil der bereich jetzt schon eine weile unbesetzt bzw. nicht adaequat besetzt war.
3. auch wenn jemand mitglied einer partei sein sollte, soll er bzw. sie sich die hochschulgruppe, in der er bzw. sie sich engagieren moechte, frei aussuchen koennen! und auch wenn gruene den atomausstieg versiebt haben, sollen gruene parteimitglieder immer noch in der anti-atom-bewegung mitmachen, oder nicht?!
soweit fuers erste. bis bald, happy semesteranfang!
jochen
p.s.: tippfehler bitte ich zu verzeihen, die tastaturen hier haben eine andere belegung.
@Anne
Ich halte es für durchaus akzeptabel, dass Mensch eine politische Heimat auf Bundes- oder Landesebene hat und dennoch auf der hochschulpolitischen Ebene unabhängig bleiben will. Versteh da das Problem nicht.
Politik auf Hochschulebene von Seiten des ufafo findet unabhängig von Parteienpolitik statt. Punkt.
Liebe Anne,
ich versuche mal deine Fragen zu beantworten:
Parteimitgliedschaften:
Sven F. ist aus der SPD ausgetreten und kein Parteimitglied.
Ansonsten ist die Mehrzahl der Mitglieder des UFaFo in keiner Partei Mitglied oder aktiv tätig.
Jörg musst Du bitte selber fragen, ob er bei der Bundespartei oder der Kommunalpartei Mitglied ist.
Zu den Ausschreibungen:
Wir sind davon überzeugt, dass es in Münster ein großes Spektrum von Linken Studierenden gibt, die sich nicht in Listen hochschulpolitisch beteiligen möchten, aber dennoch Interesse an politischer Arbeit im AStA haben.
Deswegen haben wir die politischen Ämter ausgeschrieben, nicht um sie unpolitisch erscheinen zu lassen, sondern um diese Studierende zu erreichen.
Zum Boykott:
Der Boykottversuch wurde leider nicht von der Juso-Hsg mitgetragen. Dies hat zu erheblichen Spannungen innerhalb der Koalition geführt, dennoch vertreten wir den Standpunkt, dass die Studierenden auch im Hinblick auf die weitere Diskussion um Studiengebühren im Winter 08 einen starken AStA brauchen, weshalb wir uns gegen die Auflösung der Koalition entschieden haben.
SP Wahl 08/09:
Ich gehe davon aus, dass alle Parteimitgliedschaften und sonstige politischen Gruppierungen auf der Wahlkampfliste stehen werden. Auch Solidaritätskandidaturen werden wie im letzten Jahr bei uns gesondert gekennzeichnet.
Mit freundlichem Gruß Georg
„So sind es wenige, welche diese Arbeit auf sich nehmen. Wer sich in der Hochschulpolitik ernsthaft angagiert, verdient, so denke ich, deshalb Respekt – unabhängig davon welcher Liste er/sie angehört.“
Oft ist es schwer zu sagen, aus welchen Gründen Menschen sich engagieren. Geht es ihnen um das Allgemeinwohl, haben sie das Gefühl an dieser Stelle und zu dieser Zeit etwas bewegen zu müssen, geht es ihnen um demokratische Ideale oder ist es vielleicht doch etwas ganz anderes?
Sicher ist dies: Wenn wir uns entschließen Teil einer Gemeinschaft, einer Gruppe zu werden, dann identifizieren wir uns auch mit eben dieser. Nicht nur wir können Institutionen verändern, die Institutionen und Strukturen verändern auch uns, manchmal.
Vor kurzem hatte ich ein sehr interessantes Gespräch mit einem Mitglied des AStAs. Wir tranken einige Biere, und wie Männer nun einmal so sind, beginnen sie früher oder später ihren Marktwert anzupreisen, sie schlagen ihr Rad, sie plustern sich auf, lassen die imaginären Muskeln spielen (Anmerkung der Gleichberechtigung zuliebe: Frauen sind natürlich auch nicht viel besser..).
Natürlich möchte ich hier niemanden durch den Kakao ziehen, so etwas liegt mir fern- daher werde ich auch keinen Namen nennen-, jedoch denke ich, dass dieses Beispiel einiges über die psychische Taucherglocke der AStA-Astronauten aussagen kann. Das ganze nennt sich hopowatch, aber wer beobachtet hier eigentlich wen? Das Raumschiff AStA gar am Ende sich selbst? Und wie sind hier eigentlich die Einschaltquoten?
Nun ja, überlassen wir diese Fragen einmal mehr der Suggestionskraft und wenden uns wieder dem nicht mehr ganz so jungen Mann an der Theke zu, der mir zuprostet und sich weiter aufplustert. Er erzählt und erzählt und berichtet mir aufgeregt, wie seine hochschulpolitische Karriere sein Leben veränderte. Fast hatte ich das Gefühl, mit einem wiedergeborenen Christen zu sprechen, so energetisch betonte er die Einschlagskraft dieses gewagten Schrittes auf seine Lebensplanung. Moment einmal, sagte er da eben gerade Lebensplanung? Ja, richtig, ich habe mich trotz des allgemeinen Stimmengewirrs nicht verhört. Er sprach nun von seinem Lebensplan, seiner politischen Karriere. Zwar fand ich dieses Thema sehr gewagt, fürs erste Kennenlernen, jedoch ließ ich ihn weiter reden, denn mich interessierte nun wirklich, was er genau damit meinte: politische Karriere durch den AStA.
Er sei Mitglied in einer Liste und seit einigen Jahren nun auch im AStA, das StuPa verstehe sich natürlich von selbst… jedoch sei ihm das nicht genug, wie er meint. Er wolle seine politischen Ideale nun endlich auch auf höherer Ebene verwirklichen. Zwar fühle er sich tendenziell eher parteiunabhängig, da er sich von niemandem wirklich repräsentiert sehe, aber irgendwo müsse man ja anfangen. Vor einigen Wochen sei er nun in eine Partei eingetreten, in eine kleine versteht sich. Da man natürlich in kleinen Parteien eher Aufstiegschancen habe als in den etwas größeren. In einer Jugendparteiorganisation war er nie- schließlich wurde er ja auch erst vor kurzen „wiedergeboren“. Allerdings habe er durch die Arbeit im AStA genügend Kontakte geknüpft, um auch diese Hürde meistern zu können: die Gewerkschaften, die Verbände, die Lokalredaktionen- mit allen sei er dank dem AStA nun auf du und du. Und wenn alles nach Plan läuft, dann werde er bald seinen Lebensunterhalt als Berufspolitiker verdienen. Und auch wenns mal wieder länger dauert: Um Studiengebühren brauche er selbst sich ja keine Sorgen zu machen. Schließlich zahle er ja dank seiner wichtigen hochschulpolitischen Position keine und zum Arbeiten habe er schließlich auch keine Zeit. Aber schließlich verdient er ja genug im AstA und kann nebenbei noch an seiner Zukunft feilen.
Ich war ehrlich gesagt baff.
Und völlig desillusioniert, so dass ich erst einmal noch einen Schluck von dem Bier nehmen musste, um das zu verdauen. Da war keine Spur mehr von Idealen. Da war nichts von all den heren Zielen der demokratischen Beteiligung. Da war kein Funke der Erkenntnis, dass der Posten vielleicht auch eine Form der Repräsentation seiner Wähler sein könnte. Alle politischen Entscheidungen waren anscheinend taktischel Kalkül und nicht das Resultat tiefer innerer Überzeugungen. Der einzige Mensch, der hier repräsentiert und vertreten wurde war er selbst und seine Karriere. Es ging hier um Macht und nicht um das konstruktive Machen von Politik. Dieser Mensch war nicht selbstlos, obwohl doch sehr engagiert: In Bezug auf seine Karriere.
Liebe Anne, du fragst dich sorgenvoll, ob die „Neoliberalen“ möglicherweise bereits den AStA unterwandert haben könnten. Meine Antwort darauf ist: Ja, durchaus, aber anders als du denkst, nämlich von innen.
Ähem, interessant, ich wette, dass insider die Person kennen….
Wie auch immer, da fiel mir doch ein Buch ein, welches ich vor einigen Wochen gelesen habe:
„Gestatten: Elite“ von Julia Friedrichs.
Dort macht sie sich auf die Suche nach der „Elite“ und sucht intuitiv in eher konservatriv, neoliberalen Kreisen. Irgendwann kommt sie auf die Idee das ganze mal auch im linken Spektrum zu untersuchen – und siehe da, da tut sich nicht viel….
Sehr gutes Nuch, kann ich nur empfehlen!
Sorry für die Werbung, passt gerade gut
p.s.: Werden die Daten hier an googleanalytics geschickt? Wenn ja, pfui!
Na ja, wenn man Krankenhäuser, Archive und Universitäten nach den immer gleichen betriebswirtschaftlichen Annahmen leiten kann, warum denn dann nicht auch sich selbst?
Das ist ein Grundkonsens unserer Zeit und dem wird von „links“ nichts entgegengesetzt.
Dieses Reden von „freier Bildung“, „Demokratie“ und besonders von „Idealen“ kann für mich von „links“ nicht ausreichend definiert werden. Jede politisch handelnde Seite sucht nach nett klingender Sinnstiftung und da sind mir diese Begriffe zu füllbar und hohl.
Diese Hohlheit führt dann aber wiederum dazu, dass selbst die sich als so „unabhängig“ begreifenden (und wenig autoritär wirkenden) Listen Menschen produzieren, die neol.. äh in die Gesellschaft integrierbar sind.
Ganz persönlich träume ich dann gerne vom starken Mann der nie kommen wird. Hans-Jürgen Krahl war so jemand. Der starb so jung, dass man ihm zumindest anträumen kann, dass er die Kraft für ein Gegenkonzept hatte…
Insofern glaube ich nicht, dass das AStA-Raumschiff in einer fernen Galaxie weilt. Die Erdumlaufbahn hat es sicherlich noch nicht verlassen.
Frau Friedrich organisiert ihre Lesungen leider über ihren Verlag, so dass auf diese Weise nicht der Ruhm des AStA gemehrt werden kann, aber im Oktober oder November wollte/sollte sie nach Münster kommen.
Margarete, hast Du Bier getrunken und mitgeschrieben, oder wat?
Wenn man die Kommentare hier so liest, fragt man sich doch was daran „Transparenz“ sein soll. Unabhängig von der Beurteilung der hier anonym
denunzierten Personen, halte ich diese Kampagne eher für das Gegenteil von „Transparenz“. Es hängt natürlich davon ab, was für einen
Transparenz-Begriff man anlegt. Das anonyme Niedermachen von Personen, über die man genau so viel sagt, dass jedeR weiß, wer gemeint ist, ist für mich
nicht besonders transparent; wenn man dieses Spiel spielt, sollte man es aber mit offenem Visier tun. Anne und Margarete, schreibt doch mal ein
paar Details über euch, wenn ihr hier „Transparenz“ über die Hochschulpolitik fordert. Wenn ihr damit ein Problem habt, dann überlegt
euch doch mal, wie ihr kein Problem damit haben könnt, andere anonym niederzumachen.
Mir geht es gar nicht um eure konkreten (oder auch eher
diffusen) Vorwürfe gegenüber einzelnen Personen, mir geht es darum, wie IHR hier Politik macht.
Die Bewerbungsfrist für die Stellenausschreibungen ist abgelaufen. Falls die Stellen bereits besetzt sind, bzw. eine Entscheidung von Seiten der Koalition getroffen wurde, wäre es doch ganz interessant, wenn diese mitgeteilt würde (am besten natürlich mit der Listenzugehörigkeit, wenn denn vorhanden).
Zu der gerade bestehenden Diskussion möchte ich nichts hinzufügen, es wäre nur überaus schön, wenn diese beendet würde, da das langsam etwas viel wird mit (un-)persönlichen Angriffen, Mutmaßungen und unschönen Worten.
Sind die neuen ReferentInnen denn nun schon von Seiten des Stupa bestätigt worden?
Um wen handelt es sich denn?
Auf der AStA-Homepage finden sich keinerlei Informationen dazu…