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Archive for Dezember 2008

oder wie mache ich mir gruppendynamische effekte zu nutze, um alle beteiligten akteurInnen auf die vorgesehene linie zu bringen

durch das regelmäßige studieren von demos erschließen sich aufmerksamen beobachterInnen gewisse muster, aus denen die folgenden hypothetischen theorien zu polizeilicher eskalationstaktik abgeleitet werden können, die das gewaltsame vorgehen von polizeiführungen gegen protestantInnen vielleicht erklären. wenn durch uniformierung vermummte menschen sich in eine menge hineinprügeln um vermeintlich vermummte (agents) provocateurs aus einer menge herauszuprügeln, werden primär zwei dinge bewirkt: einschüchternde provokation und diszipliniernder gehorsam.

die friedlich protestierenden menschen werden durch eine ihnen völlig unverständlich erscheinende aktion eingeschüchtert und provoziert zugleich, denn dieses vorgehen löst in der regel solidarität unter den protestierenden aus und sie versuchen sich in der regel trotz ihres offensichtlichen david-gegen-goliath-dilemmas zur wehr zu setzen. und wenn mensch nun bedenkt, dass jede kleinste handgreifliche gegenwehr, auch wenn sie nur zum schutz der eigenen gesundheit dient (z.b. hände schützend vor’s gesicht halten), sofort als widerstand gegen die staatgewalt ausgelegt wird noch mehr gewalt erzeugt, denn sobald dem ersten vermummten in grün auf den zehen getreten wird, folgt eine zweite solidaritätswelle, nämlich die der sogenannten ordnungshüterInnen. sie bewirkt zwei dinge :zum einen wirkt sie disziplinierend und zum anderen ist sie förderlich für eine weitere gewaltaltätige eskalierung des ganzen spiels.

interessant und für verschwörungstheoretikerInnen von welt bestätigend wirkt auch die tatsache, dass die pressestelle der polizei es nicht für nötig zu halten scheint, ihre sicht der dinge auf die ausschreitungen in keiner einzigen pressemitteilung zu widmen. naja schweine auf der autobahn sind wohl interessanter als prügelndknaben und -mädchen. interessant bleibt an dieser stelle abschließend auch immer die frage, wer die ordnungshüterInnen angestiftet hat „mal ordentlich für ordnung zu sorgen“ und ob nicht auch politische verantwortung gezogen werden müsste.

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niemand hat die absicht gebühren zu erhöhen

heute befasst sich der senat mit dem thema studiengebühren, die seinerzeit mit einem verfallsdatum eingeführt wurden, als kompromiss sozusagen.

dieser sogenannte kompromiss wurde offenbar in der hoffnung so verabschiedet, dass die gebührenrealität die gegner langsam zersetzt, was bei den pragmatischeren vielleicht auch sogar geklappt hat. aus dem grund dementieren die verantwortlichen im schloss wohl auch die gerüchtemäßig geplante gebührenerhöhung, ganz klassisch wie zu ulbrichts besten zeiten.

und wenn es mit der gebührenerhöhung aus welchen gründen auch immer nicht klappen sollte, will das rektorat aber auf keinen fall auf die bisherigen gebühren verzichten. eine gebührenwiederabschaffung steht nach rektoratsmeinung, die in der lokalpresse verbreitet wird, nicht zu diskussion. insofern wird, die von den studentischen senatorInnen mitgewählte, senatsführung wahrscheinlich jegliche diskussion über die gebührenanbschaffung in ihrem unvergleichlichen parteiischen sitzungsleitungsstil im keim ersticken.

vor der gebührenfortsetzungs/-erhöhungssenatssitzung ruft der asta zu einer demo in richtung senat auf, die sich dann auf einer vollversammlung in wohlgefälligen protest auflösen soll:

dass die studiengebührenfrage sehr von aktuellen wahlen abhängt kann mensch ja gerade in hessen verfolgen, wo nun plötzlich wieder alle gebührenbeführworterInnen zu gegnerInnen mutieren.

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leiseabtretend

heute konstituiert sich das frisch gewählte 51. studierendenparlament (sp) der uni münster. die konstituierende sitzung des neuen parlaments findet am 15.12.2008 um 18:00 uhr im schlosskeller (schloss) statt. die konstituierende tagesordnung sieht momentan so aus:

1. Begrüßung
2. Feststellung der Beschlussfähigkeit
3. Annahme von Eilanträgen / Feststellung der Tagesordnung
4. Wahl eines/ einer ProtokollführerIn
5. Wahl eines/ einer stellvertretenden ProtokollführerIn
6. Wahl eines/ einer PräsidentIn des Studierendenparlamentes
7. Wahl von zwei stellvertretenden PräsidentInnen des Studierendenparlamentes
8. Bericht der Wahlleiterin
a) Debatte über Bericht der Wahlleiterin
b) Antrag von Norbert Ordyk
c) Stellungnahme der Wahlleiterin zum Antrag von Norbert Ordyk
10. Wahl eines HerausgeberInnengremiums des Semesterspiegels
11. Wahl eines Haushaltsausschusses
12. Wahl eines Vergabeausschusses
13. Wahl eines Semesterticketausschusses
14. Bericht des AStA
15. Bericht aus dem Studierendenparlament
16. Sonstige Berichte
17. Wahl eines/ einer AStA-Vorsitzenden
18. Wahl eines/ einer AStA-FinanzreferentIn
19. Bestätigung von AStA-RefererentInnen
20. Entscheidung über alte Protokolle
21. Verschiedenes
20. Anträge auf Vergabe von Darlehen und Zuschüssen
21. Stundungs- und Ratenminderungsanträge
22. Rechtsschutzanträge

das alte sp, das fast einen monat lang nicht mehr getagt und den einen oder anderen antrag damit ausgesessen hat, tritt heimlich still und leise ab. und tschüss…

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der fachbereich erziehungswissenschaften der uni münster hat in gleich zwei laufenden berufungsverfahren einen nicht unumstrittenen kandidaten zu einem probevortrag eingeladen. nachdem die erste einladung vielleicht noch als versehen betrachtet werden könnte, war die zweite einladung dann doch ein wenig verwunderlich.

die fachschaft soziologie hat sich nun in einem offenen brief an die berufungskommissionen gewandt und fordert  von ihnen öffentliche stellungnahmen ein:

Sehr geehrte Mitglieder der Berufungskommission für die W2-Professur Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Methoden empirischer Bildungsforschung (Nf. Scheerer),

Sehr geehrte Mitglieder der Berufungskommission für die W2-Professur Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik: Begabungsforschung und Individuelle Förderung (Nf. Naumann),

mit Bestürzung haben wir ihre wiederholte Einladung von Prof. Dr. Rindermann an das Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Münster aufgenommen. Uns ist es völlig unverständlich, dass Sie diesen nicht nur in die engere Auswahl der KandidatInnen gezogen, sondern in beiden Verfahren zu einem Hearing eingeladen haben. Prof. Dr. Rindermann ist öffentlich in die Kritik geraten „rassistische Theorien“ zu verbreiten[1].

In einem 2007 im Deutschlandradio Kultur geführten Interview zu internationalen Bildungsunterschieden sagt Rindermann: „Es gibt auf jeden Fall genetische Unterschiede zwischen den Rassen, wenn man diesen Begriff wählt, also zwischen Weißen, zwischen Schwarzen und zwischen Asiaten als die drei Großgruppen.“[2] Weiterhin schließt Prof. Dr. Rindermann (soziale) Umwelteinflüsse nicht aus, führt diese aber letztlich auf biologische Anlagen zurück: „Menschen mit bestimmter genetischer Ausstattung suchen sich eine andere Umwelt aus und beeinflussen auch ihre Umwelt in einer bestimmten Form, wie es ihren Genen eher entspricht und wie sie sich auch dann besser entwickeln können. Also, zum Beispiel Intelligentere gehen eher länger in die Schule, auf Universitäten, und die weniger Intelligenten, die meiden eher solche Umwelten.“

In seinem Aufsatz „The g-Factor of International Cognitive Ability Comparisons: The Homogeniety of Results in PISA, TIMSS, PIRLS and IQ-Tests Across Nations“ zitiert Prof. Dr. Rindermann neben anderen berüchtigten Autoren unter anderem das Werk “Die IQ-Falle. Intelligenz, Sozialstruktur und Politik”[3] von Volkmar Weiss. Das Buch erschien im „Leopold Stocker Verlag“ der auch Werke von David Irving und Jean Marie Le Pen vertreibt. Herr Volkmar Weiss war auf Vorschlag der NPD Mitglied in der Enquete-Kommission „Demografische Entwicklung und ihre Auswirkungen auf die Lebensbereiche der Menschen im Freistaat Sachsen sowie ihre Folgen für die politischen Handlungsfelder“ des Sächsischen Landtags[4]. Weiss wiederum beruft sich auf seiner Homepage[5] auf Artikel von Rindermann.

Wir stellen uns die Frage, wie zwei Berufungskommissionen der Erziehungswissenschaft derart unkritisch mit rassischen Naturalisierungen von Intelligenzunterschieden umgehen können und hoffen inständig, dass dies auf mangelnder Sorgfalt bei der Recherche und der Auswahl der KandidatInnen und nicht auf stillem Einverständnis mit den gefährlichen Positionen des Prof. Dr. Rindermann beruht. Umso unverständlicher erscheint es, dass die Erziehungswissenschaft diesen in kurzer Folge zu einem zweiten Hearing eingeladen hat, nachdem wir, als Fachschaft Soziologie, den Vorsitzenden der ersten Kommission, Prof. Dr. Böttcher, schriftlich auf unsere Bedenken und das vorgenannte Interview hingewiesen haben. Diesen vom Fachschaftsrat Soziologie unterzeichneten und gestempelten Brief haben wir postwendend im Original zurückerhalten. Er war lediglich mit dem lapidaren handschriftlichen Vermerk versehen: „Ich beantworte keine anonymen Briefe und leite sie auch nicht weiter“. So verzichtete die erste Kommission auf die Möglichkeit, sich von der Einladung zu distanzieren.

Sensibilisiert durch den Jötten-Skandal im letzten Sommer verlangten Teile der universitären Öffentlichkeit im zweiten Hearing Klärung dieser ungeheuerlichen Vorgänge. Das unerwartete Fernbleiben von Prof. Dr. Rindermann schaffte Raum für eine Diskussion mit den Mitgliedern der zweiten Berufungskommission. Mit einigem Erstaunen stellten wir fest, dass mindestens drei VertreterInnen der ersten Berufungskommission ebenso der zweiten angehörten. Die Behauptung schlichter Unkenntnis in Bezug auf den Hintergrund des Kandidaten Prof. Dr. Rindermann erscheint unter diesen Umständen noch unglaubwürdiger. Es ist jedoch anzuerkennen, dass die zweite Kommission eine Diskussion über die Aussagen von Prof. Dr. Rindermann zuließ und die Vorsitzende, Prof. Dr. Böllert, es als Fehler bezeichnete die Einladung Prof. Dr. Rindermanns ohne weitere kritische Erörterung aufrechterhalten zu haben. Umso bedauerlicher ist es, dass sich die anderen Kommissionsmitglieder dieser vorsichtigen Selbstkritik nicht anschlossen.

Abgesehen davon wäre dies auch keinesfalls hinreichend, um eine nachhaltige Schädigung des Rufs und Ansehens des Fachbereichs, und insbesondere des Instituts für Erziehungswissenschaft, noch abzuwenden. Das Institut für Ethnologie der Uni Mainz hat hingegen längst ein Beispiel gegeben, wie ein couragierter und angemessener Umgang mit den problematischen Vorstellungen des Prof. Dr. Rindermann aussehen kann[6].

Hiermit fordern wir die Kommissionen dazu auf, öffentlich zur Einladung von Prof. Dr. Rindermann Stellung zu beziehen!

Mit freundlichen Grüßen,

Münster, den 08.12.2008

Ihre Fachschaft Soziologie der Universität Münster

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studierendenentfremdend

die münsteraner asten (uni, fh, kfh, kunstakadamie) fordern in einen offenen brief an das studierendenwerk münster die rückbesinnung auf mehr studierendenorientierte dienstleistungen und eine stärkere fokussierung auf den sozialen auftrag.

in dem offenen brief werden einmal mehr die luxuswohnheime und das hotelgeschäft kritisiert und darüber hinaus auch den aktuellen sozialbeitragserhöhungsplänen des studierendenwerks eine abfuhr erteilt:

Sehr geehrte Verwaltungsratsmitglieder, sehr geehrter Herr Hassmann,
sehr geehrter Herr Wiese,

Mit diesem offenen Brief möchten wir als Vertretungen der Münsteraner Studierenden die Probleme im Zusammenhang mit den Leistungen und der „Unternehmenspolitik“ des Studentenwerks thematisieren:

Finanzielle Belastung der Studierenden

Laut der Grundauszählung zur 18. Sozialerhebung vom 19. Juli 2007 hat die/ der Normalstudierende rund 740 Euro Einnahmen im Monat. Demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von knapp 790 Euro – also bleibt durchschnittlich eine Differenz von 50 Euro zu Lasten der/ des Studierenden.

Das zeigt, dass die Studierenden einer starken finanziellen Belastung ausgesetzt sind, da sie durch Nebenjobs das Geld zum Leben aufbringen müssen. Nach Aussage der 18. Sozialerhebung gehen mehr als 50% der Studierenden während ihres Studiums und der vorlesungsfreien Zeit einer Beschäftigung nach, um Geld zu verdienen.

Das hat zur Folge, dass gut 20 % der Studierenden eine verlängerte Studiendauer aufweisen und zum Teil auch die zu erbringenden Leistungen für den Bezug von BAföG nicht vorweisen können, was in beiden Fällen zu einem Wegfall des BAföG führt und somit wiederum einen finanziellen Verlust bedeutet.

Sozialbeiträge

Als Vertreterinnen und Vertreter der Münsteraner Studierendenschaften fordern wir, dass der Sozialbeitrag in seiner jetzigen Höhe beibehalten wird – als der niedrigste Sozialbeitrag aller Studentenwerke in Nordrhein-Westfalen. Die eingangs beschriebene finanzielle Belastung der Studierenden ist mit Einführung der Studiengebühren weiter gestiegen. Es darf nicht sein, dass auf den Schultern der sozial bzw. finanziell schwach gestellten Studierenden Projekte wie die Verschönerung des Platzes vor dem Studentenwerk und der Mensa am Aasee oder weitere Tagungshotels finanziert werden, die für die meisten von ihnen keine Verbesserung sondern nur eine Mehrbelastung bedeuten. Müssen die Löhne erhöht werden, so ist die Landesregierung in die Pflicht zu nehmen. Natürlich muss eine deutliche Erhöhung der Studentenwerksmittel des Landes Nordrhein-Westfalen angestrebt werden, trotzdem sollte sich das Studentenwerk bemühen, die Sozialbeiträge möglichst niedrig zu halten.

Wohnheime

Wir kritisieren, dass das Studentenwerk Münster zunehmend „Luxuswohnheime“ mit Mieten über 300€ finanziert und hierdurch sein Kerngeschäft vernachlässigt. Die Mehrheit der Studierenden erwartet keine Luxuswohnheime, sondern adäquaten Wohnraum in einem guten, sozialverträglichen Preis-Leistungsverhältnis.

Studierende, die hohe Preise für ihre Wohnungen zahlen können, sind nicht auf die Unterstützung des Studentenwerks angewiesen. Wohnungen in höheren Preislagen können und werden auch von privaten Anbietern angeboten.

Außerdem sehen wir dringenden Sanierungsbedarf bei den bereits existierenden Wohnheimen. Vor allem am Horstmarer Landweg, in der Boeselagerstraße und in Steinfurt. Es kann und darf nicht sein, dass auf der einen Seite ein Luxuswohnheim mit Aaseeblick gebaut wird und auf der anderen Seite vorhandene Wohnheime ihrem Schicksal überlassen und nicht saniert werden. Das primäre Interesse sollte im Erhalt bereits vorhandenen günstigen Wohnraums und in der Bereitstellung weiterer günstiger Wohnheimplätze liegen. Deshalb sollte bei der Sanierung der Schwerpunkt auf den Erhalt der günstigen Mieten gelegt werden. Außerdem sollte – aus ökologischen Gründen und um die Mieten gering zu halten – auf energiesparende Maßnahmen geachtet werden. Mit der Durchführung der vom Studentenwerk bereits geplanten Maßnahmen zum Erhalt der einzelnen Wohnheime muss schnellstmöglich begonnen werden.

Image des Studentenwerks

Die Vertreterinnen und Vertreter der Münsteraner Studierendenschaften kritisieren aufs Schärfste das Image, welches das Studentenwerk von sich vermitteln möchte. Zum Beispiel dem Bau des neuen Agora II Tagungshotels oder Repräsentationsausbauten wie dem Platz vor der Mensa am Aasee stellt sich das Studentenwerk als modernes Dienstleistungsunternehmen dar. Die Attraktivität (zum Beispiel von Wohnheimen oder Cafés) spielt eine größere Rolle als das Eintreten für sozial Schwächere. Das kritisieren wir und fordern den Schwerpunkt wieder mehr auf den karitativen Aspekt zu legen. Wir halten dies auch für sinnvoller um langfristig eine Erhöhung der Zuschüsse vom Land fordern zu können.

Mensa

Die Münsteraner Studierendenschaften fordern ein qualitativ und geschmacklich hochwertiges Speiseangebot zu sozialverträglichen Preisen in den Mensen.

Durch den konsequenten Ausbau des Angebots an ökologischen und fair gehandelten Produkten sollen auch Studierende, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, vom Mensa-Angebot profitieren können. Generell sollen aus ökologischen Gründen größtenteils Produkte aus der Region verwendet werden. Das würde zu einer steigenden Zahl an Mensa-Nutzern führen, da durch das veränderte Angebot auch neue Nutzergruppen angesprochen werden.

Auch die Möglichkeit, im Rahmen der Freitischregelung an besonders bedürftige Studierende Mensakarten mit Guthaben auszugeben, sollte in vollem Umfang ausgeschöpft werden.

BAföG

Lediglich etwa 20 % der Münsteraner Studierenden beziehen BAföG. Wir fordern das Studentenwerk auf, sich für eine breitere BaföG-Förderung der Studierenden einzusetzen, die Bearbeitungsdauer der BAföG-Anträge zu optimieren, sowie eine größere Transparenz und Studierendenorientierung zu zeigen.

Wir erwarten, dass das Studentenwerk ein starker Partner ist, der soziales Handeln und Studierendenorientierte Dienstleistungen anbietet und auf die Forderungen und Bedürfnisse der Studierenden eingeht.

Die Münsteraner Studierendenschaften fordern eine kooperative Einstellung des Studentenwerkes zu den Münsteraner Asten.

Wir wollen, gemeinsam mit dem Studentenwerk, den Münsteraner Asten und eventuell dem Landesastentreffen einer Forderung, die Landeszuschüsse zu erhöhen, Ausdruck zu verleihen, da diese in den letzten Jahren stark gekürzt wurden und die Landesregierung ihrer sozialen Aufgabe nicht nachkommt. Um diese Zusammenarbeit möglich zu machen müsste sich jedoch der Focus des Studentenwerks ändern.

Die Münsteraner ASten würden eine Stellungnahme seitens des Studentenwerkes begrüßen.

Mit freundlichen Grüßen,

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FH Münster Uni Münster Kunstakademie Katho. NRW

Münster Abt. Münster

Im Namen der Münsteraner ASten

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die 58 studierendenwerke in deutschland fordern die abschaffung von studiengebühren im zuge einer umfassenden modernisierung des staatlichen studienfinanzierungssystems. diese forderung beschlossen die im deutschen studentenwerk (dsw) organisierten studierendenwerke auf ihrer jahresversammlung und verabschiedeten darüber hinaus einen umfangreichen maßnahmenkatalog zur studienfinanzierung der zukunft.

dieser maßnahmenkatalog sieht eine am bafög orientierte ausreichende, kontinuierlich anzupassende staatliche breitenförderung sowohl für bachelor- als auch master-studiengänge ohne altersgrenzen vor. dsw-präsident rolf dobischat hob in einer grundsatzrede die strategische bedeutung der studienfinanzierung hervor:

Mehr Studierende, mehr Hochschulabsolventen, mehr soziale Durchlässigkeit im Hochschulsystem – für alle diese Ziele ist eine leistungsfähige staatliche Studienfinanzierung zentral.

studiengebühren hingegen gehören für die studierendenwerke abgeschafft, da sie die soziale selektivität an den hochschulen verstärken und das studium verteuern. die studierendenwerke sind darüber hinaus der ansicht, dass  das staatliche studienfinanzierungssystem der zukunft bereits vor dem studium ansetzen muss. so sollen zum beispiel staatliche transferleistungen wie das kindergeld direkt an die schülerinnen und schüler ausbezahlt werden. auch müsse das schüler-bafög wie vor 1983 wieder für die sekundarstufe II an allgemeinbildenden schulen geöffnet werden.

die folgenden maßnahmen und forderungen sind teil des katalogs zur zukünftigen staatlichen studienfinanzierung:

  • in Höhe und Dauer ausreichende Förderung als Zuschuss oder Stipendium ohne Altersgrenzen
  • unbürokratische Lösungen für Studierende in besonderen Lebenslagen, z.B. für Studierende mit Kind oder Studierende mit Behinderung und chronischer Krankheit
  • Förderung auch für Master-Studiengänge nach Berufstätigkeit
  • von den Ländern ausfinanzierte Studienfinanzierungs-Beratung durch die Studentenwerke
  • Auslands-BAföG für alle 46 Staaten des Bologna-Prozesses

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das forschungsinstitut für bildungs- und sozialökonomie (fibs) hat sich die höheren studienanfängerquoten, die gerade in der öffentlichkeit bejubelt werden, einmal genauer angeschaut und kommt zu etwas anderen ergebnissen als jenen, die uns von politik und mainstreammedien eingeredet werden.

das fibs bewertet die von der politik als ihren erfolg angepriesene und von der mainstreampresse munter nachgeplapperte auslegung der zahlen des statistischen bundesamtes ein wenig anders und spricht von einem „statistischen Scheinerfolg“:

Das Statistische Bundesamt hat heute einen Rekord bei der Zahl der Studienanfänger sowie der Studienanfängerquote vermeldet, der den mehrjährigen Abwärtstrend durchbricht. Dieses Hoch soll aber nicht über die gesunkene Ausschöpfungsquote unter den Studienberechtigten, insbesondere in den alten Ländern hinweg täuschen: Die Zahl der neuen Studierenden ist insgesamt um 20.000 hinter den zu erwartenden Werten zurückgeblieben – sonst wäre die Studienanfänger-Zielquote von 40 Prozent schon dieses Jahr erreicht worden.

Mit 385.500 Studienanfängern haben so viele junge Menschen wie noch nie ein Studium an den deutschen Hochschulen aufgenommen. Dies ist eine für alle Seiten erfreuliche Entwicklung. Sie entspricht aber nach aktuellen Berechnungen des Berliner Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) nicht dem Ausschöpfungspotenzial, das sich aus der Zahl der Hochschulzugangsberechtigten ergibt: Während die Zahl der Studienberechtigten zwischen 2005 und 2008 um rund 50.000 angestiegen ist und derzeit bei knapp 450.000 liegt, ist die der Studienanfänger nur um 30.000, das heißt von 356.000 auf 385.000 gestiegen. Mithin haben vor allem in den westdeutschen Bundesländern 20.000 junge Menschen weniger ein Studium an einer deutschen Hochschule aufgenommen, als eigentlich zu erwarten gewesen wäre, wenn sich der Trend bei den Studienberechtigtenzahlen auch auf die Hochschulanfängerzahlen übertragen hätte. Die Erfolgsmeldung ist daher nach Ansicht von Bildungsökonom Dr. Dieter Dohmen, Direktor des FiBS, teilweise ein statistischer Scheinerfolg.

Beim Blick auf die einzelnen Bundesländer zeigt sich, dass sich in Baden-Württemberg (-4.500), Nordrhein-Westfalen (-11.500) und Niedersachsen (-2.000) erheblich weniger Schulabgänger an den Hochschulen einschrieben, als nach der Entwicklung der Studienberechtigtenzahl zu erwarten gewesen wäre.

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