die 58 studierendenwerke in deutschland fordern die abschaffung von studiengebühren im zuge einer umfassenden modernisierung des staatlichen studienfinanzierungssystems. diese forderung beschlossen die im deutschen studentenwerk (dsw) organisierten studierendenwerke auf ihrer jahresversammlung und verabschiedeten darüber hinaus einen umfangreichen maßnahmenkatalog zur studienfinanzierung der zukunft.
dieser maßnahmenkatalog sieht eine am bafög orientierte ausreichende, kontinuierlich anzupassende staatliche breitenförderung sowohl für bachelor- als auch master-studiengänge ohne altersgrenzen vor. dsw-präsident rolf dobischat hob in einer grundsatzrede die strategische bedeutung der studienfinanzierung hervor:
Mehr Studierende, mehr Hochschulabsolventen, mehr soziale Durchlässigkeit im Hochschulsystem – für alle diese Ziele ist eine leistungsfähige staatliche Studienfinanzierung zentral.
studiengebühren hingegen gehören für die studierendenwerke abgeschafft, da sie die soziale selektivität an den hochschulen verstärken und das studium verteuern. die studierendenwerke sind darüber hinaus der ansicht, dass das staatliche studienfinanzierungssystem der zukunft bereits vor dem studium ansetzen muss. so sollen zum beispiel staatliche transferleistungen wie das kindergeld direkt an die schülerinnen und schüler ausbezahlt werden. auch müsse das schüler-bafög wie vor 1983 wieder für die sekundarstufe II an allgemeinbildenden schulen geöffnet werden.
die folgenden maßnahmen und forderungen sind teil des katalogs zur zukünftigen staatlichen studienfinanzierung:
- in Höhe und Dauer ausreichende Förderung als Zuschuss oder Stipendium ohne Altersgrenzen
- unbürokratische Lösungen für Studierende in besonderen Lebenslagen, z.B. für Studierende mit Kind oder Studierende mit Behinderung und chronischer Krankheit
- Förderung auch für Master-Studiengänge nach Berufstätigkeit
- von den Ländern ausfinanzierte Studienfinanzierungs-Beratung durch die Studentenwerke
- Auslands-BAföG für alle 46 Staaten des Bologna-Prozesses
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