am kommenden dienstag und mittwoch soll im studierendenparlament (sp) der uni münster eine neue beitragsordnung (bo) durchgepeitscht werden. das sp soll einem nrw-freitzeitticket zustimmen, ohne dass bisher eines verhandelt wurde geschweige denn einen vertrag als abstimmungsgrundlage vorläge.
auf der vergangenen (2.) sitzung des sp hat die juso-hsg einen eilantrag auf änderung der bo einbringen wollen, der nach kurzer debatte und einer beratungspause vom sp-präsidium, höchstwahrscheinlich wegen grober formaler mängel, nicht zur beratung zugelassen wurde. dieser antrag soll auf den sitzungen am 13. und 14. januar behandelt und nach wunsch der juso-hsg verabschiedet werden.
vorgesehen ist eine anhebung des semesterbeitrags um 37,10 euro zum sommersemester 2009. damit soll der beitrag für die nrw-erweiterung des semestertickets eingepreist werden. laut parlamentaristInnen der juso-hsg habe es aber noch gar keine verhandlungen mit den verkehrsbetrieben gegeben, weil man auf einen grundsatzbeschluß des sp warte. es liege auch noch kein vertrag vor.
es erweckt den eindruck, als wollte man die studis schonmal zur kasse bitten, obwohl vollkommen unklar ist, ob oder wann die nrw-erweiterung kommt. merkwürdig ist auch, daß es zwar weder verhandlungen noch einen vertrag gibt, aber schon einigkeit über den preis hergestellt zu sein scheint…
sehr bedauerlich, dass hopowotch so parteiisch und undifferenziert ist und das Ticket als reines Freizeitticket bezeichnet.
Jetzt verstehe ich auch, warum nicht auf meine Frage eingegangen wurde:
https://hopowatch.wordpress.com/2008/11/30/sitzzuteilungidealisierend/#comment-1317
Hätte ja sein können, dass irgendetwas für diese basisdemokratische Entscheidung gesprochen hätte.
Schade, wo soll ich mich denn jetzt über Hochschulpolitik informieren….
naja, also hier steht „freizeitticket“ und nicht „reines freizeitticket“! und ich glaube da widersprechen nicht einmal die glühendsten nrw-seit-beführworterInnen, dass das geplante nrw-ticket eher einen freizeitcharakter hat…
auf die frage konnte ich damals aus zeitgründen leider nicht näher eingehen, da eine schwierige recherche (größtenteils fern des internets) nötig gewesen wäre, um die urabstimmungsergebnisse und den umgang damit verlässlich dokumentieren zu können, falls dies überhaupt noch möglich ist. ich könnte die frage verkürzt und ohne anspruch auf vollständigkeit so beantworten:
bis auf die urabstimmung im vorletzten jahr, die vom sp ausgesessen und dann vergessen wurde, ist das studierendenparlament jedem urabstimmungsvotum gefolgt, an das ich mich erinnern kann.
warum es ein reines freizeitticket ist, läßt sich ganz leicht begründen: 90% der studis (damit meine ich alle studis der uni muenster) wohnen während der vorlesungszeit in münster oder dem münsterland, fast alle im geltungsbereich des jetzigen semestertickets. das sehen auch die verkehrsunternehmen so: schon in den verhandlungen wurde immer von einem freizeitticket gesprochen, dieser begriff stand sogar in einem vertragsentwurf. das nrw-seti ist auch kein soziales ticket: dem preis liegt ein rechenmodell zugrunde, daß eine recht intensive öpnv-nutzung voraussetzt, die jedoch nicht öffentlich mitfinanziert wird, sondern die von den nichtnutzern zu bezahlen ist. ein freizeitticket, daß von denen, die ihre freizeit woanders als in nrw verbringen (wollen) oder von denen, die wenig freizeit haben (jobber, eltern u.s.w.) bezahlt wird.
die jusos haben irgendeinen antrag durchgesetzt, doch es gab einen formfehler, weil die sp-präsidentin (juso-hsg) nicht wußte, wie man konkurrierende anträge abstimmt. so werden wahlgeschenke verteilt, herzlichen glückwunsch!
Du bist ja ein Witzbold, Jochen. Ich wäre zu Hause wohnen geblieben (Gelsenkirchen), wenn ich die Möglichkeit zu pendeln gehabt hätte. Klar dass dann 90 % in Münster wohnen.
Wobei ich zugeben muss, dass auch mit einem NRW Ticket wohl 85 % der Studis in Münster wohnen würde.
Es wäre nur eine Enorme ERleichterung für WochenendheimfahrerInnen in NRW.
ja, eine ernorme erleichterung für wochenendheimfaher/innen, die aus nrw kommen. bezahlt von denen, die ihre oft teuren heimfahrten noch immer komplett selbst finanzieren müssen, weil sie aus anderen bundesländern kommen. was soll denn sowas?
Das irgendwo eine Grenze sein muss ist auch klar. Aber mit deinen Argumenten, könntest du auch gegen das jetzige Ticket vorgehen.
Denn die Frage ist: Was berechtigt eine Person kostenlos nach Osnabrück, Paderborn, Enschede, Bielefeld oder „Lüdenscheid Nord“ und eben nicht nach Gelsenkirchen?
es gibt übrigens noch so etwas wie organisatorische grenzen und die liegen wohl in der geographischen verteilung der verkehrsverbünde begründet.
ich finde es an dieser stelle übrigens wenig sachdienlich über partikularinteressen zu diskutieren…
des weiteren finde ich eigentlich viel interessanter welche formalen böcke das sp an dieser stelle mal wieder zu schießen versucht!?
Eine StuPa-Sitzung an einem Mittwoch anzusetzen, an dem AStArierinnen und auch StuParierinnen auf eine Bildungsdemo nach Frankfurt fahren (Der AStA stellt ja unbekanntermaßen die MFG), ist zwar kein formaler Fehler, dennoch sehr grenzwertig. Wie gut, dass die Juso-HSGlerinnen kein Interesse an dieser Bündnisdemo haben.
PS: Liege selbst übrigens krank im Bett
Dass im Ruhrgebiets-Randbereich noch einige Städte liegen, bei denen ein Pendeln möglich wäre, mag sein. Da wäre eine gezielte Bedarfsanalyse interessant gewesen – für vermutlich nicht so irre viel Geld vielleicht auch grob auf Basis der Daten der Umfrage von 2006 möglich, da sich die Strukturen vermutlich nicht allzu sehr verändert haben. Ich weiß aber nicht mehr im Detail, was da alles abgefragt wurde.
Eine Bedarfsanalyse hat allerdings nicht stattgefunden; die Urabstimmung kann eine Bedarfsanalyse nicht ersetzen.
Dass die Verkehrsbetriebe nach den letzten Verhandlungen gesagt haben, sie wollen nicht mehr so bald verhandeln und deshalb muss der langfristige Vertrag her, ist klar – gäbe es aber besonders intensiv genutzte Streckenverbindungen, die nicht im bisherigen SeTi sind, wäre das ja durchaus mal ’ne Anfrage wert, ob man die für 50 cent dazubekommt o.ä.