der asta der uni münster weiß beim thema studiengebührenproteste offenbar nicht mehr weiter und hat für mittwoch, 28.01. um 15 uhr in der mensa am aasee zu einer vollversammlung geladen, um seine basis zu fragen:
Wie soll es weitergehen?
nachdem der asta bereits auf der letzten vollversammlung nicht so genau wusste, wo er hin soll (rein oder raus, nach vorne oder nach hinten, da bleiben oder weggehen, vielleicht doch lieber unter dem asta-pavillion verstecken, …), will er dies nun in einer weiteren vollversammlung von den studierenden wissen.
der asta stellt sich unter anderem die folgenden fragen:
- Sollen wir uns mit der Entscheidung abfinden und damit, dass es auf absehbare Zeit Studiengebühren geben wird und aufhören immer gegen Windmühlen anzurennen?
- Oder sollen wir weiter für freie Bildung und die Abschaffung von Studiengebühren kämpfen, wo es nur geht?
- Wie sieht es in andern Städten und Bundesländern aus?
- Haben wir die Chance noch etwas zu ändern und wie sollen wir das schaffen?
- Sollen wir uns am bundesweiten Bildungsstreik im Mai beteiligen?
alle studierenden der uni münster sind dazu aufgerufen ihrem asta zu helfen und entscheidungsunterstützend auf ihn einzuwirken.
als ich in der ersten sp-sitzung des neuen jahres den asta nach dem stand der organisation des studiengebührenboykotts fragte, antwortete die asta-vorsitzende ninja, daß es dazu noch keine koalitionsrunde gegeben habe (das heißt wohl, daß es keine aktivitäten für einen erneuten gebührenboykott gibt). auf die nachfrage, welche strategien der asta denn im kampf gegen studiengebühren verfolge, wurde ich an die fachreferentin irene verwiesen, die daraufhin für die teilnahme an einer demo in frankfurt warb. dieser asta ist rat- und lustlos, wenn es um den kampf gegen die studiengebühren geht. hier werden die vollmundigen wahlversprechen nicht eingehalten, was man nun gerne von einer vv legitimieren lassen möchte. wie peinlich ist das denn auch: keine idee und keine aktivität gegen studiengebühren wenige wochen nach dem – absolut absehbaren – gebührenbeschluß des senats, gegen den tausende studis protestiert und in der kälte ausgeharrt haben.
Vollversammlung in der Mensa?
Legitim?
Was ist nur mit den großen Demokratietheoretikern im AStA los?
Ich besitze eine Gedenkmünze zu den Befreiungskriegen (also nicht die vom Che), auf welche der Satz „Der König rief und alle alle kamen“ geprägt ist. Eine ähnliche Münze zur Erinnerung unseres Kampfes mit dem Profil der Vorsitzenden auf der einen Seite und dem AStA-Pavillion mit obiger Umschrift auf der anderen, könnte dem Kampf neue Kraft geben.
Aber mal halb im Ernst. Ja, bei den Jusos werden gute Verwalter und Funktionäre sozialisiert. Aber was ist denn die Alternative? Wie kann man so reden, als ob man Teil einer dynamischen Bewegung wäre, wenn es diese überhaupt nicht gibt?
Wobei ich mich doch zu sehr schäme, als das ich die den Jusos artgerechte Antwort eines Kampfs über die deutschen Gerichte geben könnte.
Warum soll denn eine Vollversammlung in der Mensa nicht legitim sein?
Und etwaige Planungen für das nächste Semester mit möglichst vielen Leuten, die Lust haben zu diskutieren, halte ich für demokratischer als das mit fünf Leuten im AStA zu diskutieren.
Also ich persönlich finde ja eine Urabstimmung mit mehr als 13.000 Studis eine recht demokratische Sache.
Aber da gehen ja offensichtlich Meinungen auseinander…