heute abend findet mal wieder eine sitzung des studierendenparlaments der uni münster statt und zwar um 18 uhr im s6 (schloss).
ob wichtige qualifizierte mehrheiten benötigende entscheidungen wie die nachwahl des präsidiums oder die verabschiedung des haushalts zu einem abschließenden ergebnis geführt werden können ist noch offen, da wechselnde mehrheiten und anwesenheiten das parlament momentan recht labil und unberechenbar machen.
die geplanten themen der sitzung kurz zusammengefasst:
- Haushalt 2009 3. Lesung
- Antrag FK-Konferenz 2. Lesung
- Bestätigung von AStA-ReferentInnen
- Wahl von stellv. AStA-Vorsitzenden
- Wahl von stellv. PräsidentInnen
vielleicht sollte die anwesenheit und/oder das geplante stimmverhalten vor der sitzung einfach mal probehalber ausgedoodelt werden.
Wieso qualifizierte Mehrheit suchen? Mit der Jamaica-Koalition existiert doch eine Mehrheit, mit der z.B. das Antirassismus-Referat abgeschafft wurde.
Am Abstimmverhalten der Listen und an den internen Notizen von Rudolf Mewes sieht doch ein Blinder, dass es Absprachen zwischen Uni-GAL, UFaFo, RCDS und LSI existieren. Im StuPa ist die Stimmung immer ausgelassen und eingespielt.
zur der hier so absolut verwendeten begrifflichkeit „koalition“ hätte ich mal ne frage.
es gibt momentan unabstreitbare kooperationen zwischen listen, die früher höchstens im sp mal miteinander geredet haben und das auch nur, weil sie mussten. da wäre zum einen die kooperation zwischen jusos und rcds beim studierendenwerk und zum anderen die absprachen der oben genannten listen bei der asta-bildung und beim haushalt.
in der parlamentaristischen demokratie geht es bei einer (regierungs-)koalition um das ziel der gemeinsamen regierungsverantwortung, oder? im asta sind allerdings nicht alle der oben genannten listen vertreten.
wie passt dieser koalitionsbegriff also nun zur aktuellen parlamentaristischen lage der studierendenschaft der uni münster?
Es gab früher auch oft die Konstellationen, dass nicht alle Koalitionslisten im Asta vertreten waren….
hopowatch ist absolut unkritisch geworden. Es hat den Anschein, dass bestimmte Personen und Gruppen wesentlich „unverschonter“ davon kommen als andere. Themen wie die Abschaffung des Antira/Antifa-Referats oder die Enführung des NRW-Setis sind nicht wirklich Thema…
Tja, Medien sind eben nie unabhängig….
ist die frage nach einem unabhängigen medium die frage nach einem medium, welches die eigene position vertritt? dass, sagen wir mal, die bundesregierung sich nicht selber für ihren sozialabbau lobt, sondern dies die wirtschaftsforschungsinstitute, bürgerliche medien und thinktanks wie die INSM erledigen?
ich schätze hopowatch als engagiertes medium. man muss nicht deshalb „skandal, skandal“ rufen, weil es alle anderen schon tun und sich gegenseitig im glauben davon bestärken.
Nun, da es keineswegs Einigkeit in den AStA – wählenden Listen gibt, kann man mindestens mal von „qualifiziertemehrheitensuchend“ sprechen.
Ich vermute mal, „unabhängige Medien“ sind genauso nichtexistent wie „objektive Meinungen“. Das behaupte ich, bis mir jemand einen Beweis liefert 🙂
ja, flow, der koalitionsbegriff passt nicht zur derzeitigen lage im studierendenparlament (siehe auch die stellungnahme des ufafo im aktuellen semesterspiegel). jusos, dil und linke haben oder hatten eine koalition, sie wollten gemeinsam den asta stellen. die mehrheit des studierendenparlaments wollte das aber nicht und hat deshalb einen unabhängigen kandidaten gewählt. dazu braucht es keine koalition. bei derart unterschiedlichen politischen einstellungen der asta-wählenden gruppen ist eine koalition ja auch schwerlich vorstellbar. umso erstaunlicher, dass sich diese gruppen in sach- und (erstaunlicherweise auch) personalfragen dann doch öfter einig sind als erwartet. aber auch eine gemeinsame positionierung für den haushalt (ja, ufafo, unigal, rcds und lsi waren geschlossen FÜR den haushaltsentwurf von rudi), bedeutet noch lange nicht, dass es eine koalition gäbe. aber das kannst du einigen leuten noch so oft sagen, das kommt irgendwie nicht an…
aber auf der anderen seite, das muss ich natürlich auch zugeben, gilt das ja umgedreht genauso. so glaube ich den jusos auch nach lautstarken beteuerungen immer noch nicht, dass sie aus dem reinen interesse an antirassistischer arbeit gegen den haushaltsentwurf gestimmt haben. das können die nochmal und nochmal sagen, ich unterstelle ihnen trotzdem, dass sie selbst keinerlei interesse an antirassismus haben und diese änderung am haushalt lediglich für ihre zwecke instrumentalisieren. denn warum war im juso-asta das anti-ra-referat nach dem ausscheiden der bisherigen referentInnen unbesetzt? und warum engagiert sich die juso-hsg nicht in der antifa/antira-ag des neuen asta?
dass der unabhängige asta nun sich mehrheiten sucht, wo er hofft, welche finden zu können, finde ich völlig legitim. das ufafo aber kann nach wie vor von sich behaupten, nie mit rcds oder lsi irgendwelche absprachen getroffen zu haben.
die horde um veith herum klopft mittlerweile nicht mehr auf die tische, um zustimmung zu signalisieren, sondern haut mit der flachen hand drauf, was einen ungeheuren lärm verursacht, ohne dass es inhaltlich produktiv wäre. wenn das mit „ausgelassen“ und „eingespielt“ gemeint ist, gebe ich dir recht, pascal. sonst eher nicht. ich für meinen teil bin unglaublich genervt von euch. wenn es ginge, würde ich die ganze sitzung über „heuchler!“ rufen und „das geht ja gar nicht!“ brummeln.
Offensichtlich gibt es doch Absprachen, wieso stand sonst auf dem Haushaltsentwurf ‚Forderung von RCDS und LSI‘?
Und ganz offensichtlich bestätigen die rechten Listen die Referenten von UniGAL und UFaFo.
Rudi, der hier so vorlaut ist, könnte doch mal eine winzig kleine Erklärung abliefern wie das da drauf kommt wenn es keine Absprachen gibt. Diese Erklärung bleibt er weiterhin schuldig.
Zu Astrid kann ich nur sagen, dass is mich Frage warum das UFaFo denn gegen ein AntiRa-Referat ist, obgleich es doch offensichtlich Bewerber dafür gibt. Ist das UFaFo etwa gegen Antirassismus? Oder aber geht es darum Stimmen mit RCDS und LSI zu tauschen?
Ob nun kleinlich Argumentiert wird, es gehe in der ‚parlamentarischen Demokratie‘ bei Bildung einer Koalition darum eine Regierung zu stellen, spielt doch keine Rolle. Die Vermutung dass es Absprachen und Zugeständnisse gibt steht offensichtlich im Raum und zwar sehr begründet. Es wurde bisher außer mit spießiger formaler Argumentation, in der auch Rudi ganz groß ist, keine Erklärung geliefert.
hey olaf, was meinst du denn damit, daß es keine einigkeit in den asta-wählenden listen gäbe? soweit ich das sehe, haben diese ihre verantwortung für das wohlergehen der studischaft erkannt und sich gemeinsam für das verabschieden des haushalts ausgesprochen. den jusos hingegen, die mit ihren änderungsanträgen in der 2. lesung gescheitert sind, war ihr symbol so viel wichtiger als alles andere, daß sie alle studentischen angebote – insbesondere die sozialen für die studierenden, die unsere solidarität brauchen – an die wand fahren. ich kann kaum glauben, daß jemand aus den asta-wählenden listen damit einverstanden sein kann. oder etwa doch?
Um mal etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Gab es jetzt einen Antrag zum AntiRa-Referat in dieser Sitzung?
Lieber Genosse Olaf,
die Sozialdemokratie (damit meine ich die Juso-HSG und Deine Partei) hat keinen satzungskonformen Änderungsantrag zustande gebracht. Jedenfalls ist dies meine Interpretation. Das Studierendenparlament hat sich dazu entschlossen, einen nicht satzungskonformen Änderungsantrag nicht zu befassen.
Also erstens haben auch Mitglieder der Juso-HSG (wie im nachhinein rekonstruiert werden konnte offenbar mindestens 3) für den Haushalt gestimmt, trotz sehr sehr starker Bauchschmerzen. Ihre Hoffnung lag darin, direkt nach Verabschiedung des Haushaltes einen weiteren Antrag durchzubringen, der eine Ausschreibung für das Antirassissmusreferat vorsieht, den AStA verpflichtet die vorliegenden Bewerbungen wohlwollend zu prüfen und in den Haushaltstitel Antirassismus wieder Geld einzustellen. Dieser Antrag wurde im übrigen von Veith auch schon vor der Abstimmung angekündigt.
Zweitens gab es einen Antrag zu Anti-Ra auf dieser Sitzung, eingebracht von der Juso-HSG. Rudi hat den Antrag auf Nichtbefassung gestellt und dieser wurde auch abgestimmt, allerdings nur, weil die Begründung des GOs nicht mit abgestimmt wird, denn hier war sich das Präsidium einig, dass diese falsch war. Der Antrag war also eindeutig Satzungskonform und ich frage mich, wie jemand, der seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten in der Studierendenschaft ist und sich selbst mal am Vorsitz und am Finanzreferat versucht hat, ernsthaft meinen kann, die von ihm abgegebene Begründung sei in irgend einer Form korrekt gewesen. Die Konformität wurde im übrigen in der inhaltlichen Gegenrede zum GO und von der Präsidentin klar gestellt, es ging den Listen die für den GO gestimmt haben also einfach nur darum möglichst schnell und ohne Diskussion und Widerstand weiter zu machen. Das hat nach der Gegenrede auch Rudi eingeräumt, denn er sagte, dass er trotzdem drüber abstimmen lassen will, weil ja die Begründung des GO nicht zählt.
So und jetzt nochmal zum sachlichen, warum der GO eindeutig satzungskonform war (und das im übrigen ausnahmsweise auch mal glasklar ist):
In diesem Falle ist die Geschäftsordnung des Studierendenparlamentes (GO) einschlägig, denn die Satzung, die höherrangig ist, gibt zu diesem Thema nichts her. Innerhalb der GO findet sich das einschlägige in §25 (Dritte Lesung) Absatz 2: „Änderungsanträge in der dritten Lesung dürfen sich nur auf diejenigen Bestimmungen
beziehen, zu denen in der zweiten Lesung Änderungen beschlossen wurden. Einzelberatung ist auf diese Bestimmungen begrenzt.“
Das heißt also: Es dürfen nur Änderungsanträge an die Titel des Haushaltes gestellt werden, die auch in der zweiten Lesung geändert wurden, gleiches gilt für Gegenfinanzierungsvorschläge. An den Titeln, die nicht in der zweiten Lesung geändert wurden, darf also nichts geändert werden. So weit so gut. Der Antrag der Juso-HSG wäre also nicht satzungskonform gewesen, wenn er sich in irgend einem Bereich auf einen in der zweiten Lesung ungeänderten Titel bezogen hätte. Soweit verständlich?
Rudi hingegen behauptete, dass es nur möglich sei die in der zweiten Lesung geänderten Titel so zu ändern, dass sie wieder in ihren ursprünglichen Zustand (also Einbringung erste Lesung) zurück versetzt werden können und dass deshalb der Antrag der Juso-HSG nicht satzungskonform war. Wer sich jetzt alleine mal die GO oben anschaut erkennt schon, dass diese Aussage jeder Grundlage entbeehrt.
Das als Begründung dürfte schon reichen, obwohl mir, obwohl ich nur ein junger Jura-Studi bin, noch mehr einfallen würden, die davon unabhängig und einfach logisch sind: 1. Auch in anderen Haushaltsberatungen auf höherer Ebene ist das Verfahren so wie in der GO beschrieben und nicht wie von Rudi vermutet. De facto ist überall dort, wo das Verfahren das gleiche ist (drei Lesungen etc.) auch die Form die, dass Titel die in der zweiten Lesung geändert wurden in der dritten Lesung beliebig geändert werden können (jedenfalls kenne ich kein anderes Beispiel) 2. Muss man sich die Frage stellen, was sich die Mütter und Väter der Satzung dabei gedacht haben. Eine Vorstellung wie die von Rudi macht keinen Sinn, da die Lesung ja einen Schutzmechanismus darstellt. Einerseits soll die Lesung nicht zu sehr in die Länge gezogen werden, deshalb dürfen nicht beliebige Titel geändert werden, die in den ersten zwei Sitzungen unverändert bleiben. Andererseits sind zwischen zweiter und dritter Lesung bei erfolgreichen Änderungen bewusst Hürden (2/3 der gewählten! SP-Mitglieder) eingebaut, um den Minderheitenschutz zu gewährleisten und zu garantieren, dass die Mitglieder des SP die Möglichkeit bekommen die in der zweiten Lesung beschlossenen Änderungsanträge zu überprüfen, neue Kompromisse zu suchen, oder neue Änderungsanträge zu formulieren und zwar zwischen zwei Sitzungen. Dies ist nötig, weil laut §24, Absatz 3, GO Änderungsanträge auch als Tischvorlage vorliegen können, also es sein kann, dass eine Mehrheit die ÄA kennt, aber sie auch für viele neu sind. Wenn jetzt aber nur die Rückänderung auf Ursprungsform möglich wäre, wäre das ganze Verfahren sinnfrei. 3. Letztlich bleibt immer noch zu sagen: §25, Absatz 2, GO ist ausnahmsweise einer der Abschnitte der GO der wirklich eindeutig ist, d.h. selbst wenn ihr Teilen meiner Ausführungen in 1. und 2. nicht folgen mögt, es bleibt eindeutig.
Der Antrag der Juso-Hochschulgruppe ist satzungskonform gewesen, wenn er sich mit allen Änderungen lediglich auf in der zweiten Lesung geänderte Titel bezogen hat. Dies ist eindeutig der Fall (AntiRa wurde rauf gesetzt, Fahrtkosten aufgrund von NRW-SeTi runter gesetzt, außerdem wurde noch der „Schnittchentitel“ runter gesetzt – alle drei Titel wurden in der zweiten Lesung geändert). Der Antrag der Juso-HSG war also satzungskonform.
Noch eine persönliche Frage zum Schluss: Seit wann ist Olaf SPD-Mitglied?
Ich halte den Antrag der Juso-HSG ebenfalls für satzungskonform.
Eine kleine Anmerkung zur Versachlichung: Eine wesentliche Folge des abgelehnten Haushaltes ist, dass im Vergabeausschuss nur noch begrenzt Zuschüsse an ausländische Studierende vergeben werden können, auch für die Semesterticketerstattung sehe ich ohne Haushalt schwarz. An diesem Zustand sind alle Listen schuld, die AntiRa zum goldenen Kalb erhoben haben.
Ich tue es ungern, aber sollte es so sein, wie der Juso-Mensch das hier schreibt, muss ich ihm rechtlich zustimmen.
Wenngleich ich das Antira- (oder besser: Posten- und Geldbeschaffung für die DIL) Referat weiterhin für überflüssig halte, gerade angesichts der Tatsache, dass wir eine Ausländische Studierendenvertretung (die tw. gleichzeitig ein halbes Dutzend Vorsitzende hatte) haben, wo viele engagierte Studierende mitarbeiten.
Zudem bin ich wieder einmal froh, nicht links, sondern neoliberal zu sein, allein wenn ich diesen Satz lesen.
„Ihre Hoffnung lag darin, direkt nach Verabschiedung des Haushaltes einen weiteren Antrag durchzubringen, der eine Ausschreibung für das Antirassissmusreferat vorsieht, […]“
Vielleicht sollte man irgendwann ja mal erklären, dass AStA-Ämter Ehrenämter sind und keine Arbeitsplätze. Sie sind bürgerschaftliches Engagement von Studierenden für Studierende. Daher finde ich es so albern, wenn es immer um halbe oder ganze oder viertel Stellen geht. Im Ehrenamt macht man so viel wie nötig, das hat keine Arbeitszeiten oder sonst etwas. Man bekommt ja auch nur seinen Aufwand erstattet, kein Gehalt und sollte auch keine pekuniären Beweggründe haben. Dieser Sozi-Sprech ist wirklich ekelhaft.
Mein lieber Herr Kollege,
a) Kindergarten hier???
b) Die FS Islamwissenschaften hatte vor kurzem ein wunderschönes Symposium veranstaltet, zu dessen kulturellem Abendprogramm aufs allernetteste eingeladen war. Sehr schön. Die warten wohl seit Monaten auf ihr Geld, dass sie privat vorgestreckt haben. Weil angeblich das StuPa nicht in der Lage ist, Protokolle zu schreiben oder zu bestädigen.
c) Ich werde mich nach reiflicher Überlegung NICHT auf die ausgeschriebene Stellen der Protokollführung bewerben, aber vielleicht bei den SDSlern einsteigen, mit dem Ziel, ins StuPa einzuziehen, mich dort ins Präsidium wählen zu lassen und um dann dem Kollegium im Präsidium erst mal ne Kaderschulung vom allerfeinsten in Sachen professioneller Arbeit angedeihen lassen, damit das Präsidium nachhaltig in die Lage versetzt wird, den hochwohlgeborenen und superwichtigen Parlamentarier_Innen so gepflegt den Arsch zu pudern, dass unsere Speerspitzen der Demokratie entweder unverzüglich und aus eigener Motivation heraus feststellen, dass sie leider minimalsten demokratischen Standards nicht genügen und darum mit Freude zurücktreten, oder aber ihre Arbeit tun.
d) Oder ich bewerbe mich auf die Ausschreibung, klage mich auf die Stelle ein (das StuPa möge dem Tobias Rechtsschutz gewähren, damit der Tobias zusammen mit Achelpöhler gegen das Präsidium des StuPas klagen kann. Die verfasste Studierendenschaft zahlt das natürlich sehr gerne…) und schreibe Protokolle, die meine Liebesbriefe an die Rektorin (die Rektorin ist bereits informiert) wie billigste Verwaltungsprosa aussehen lassen.
e) Guten Tag!
Es erscheint mir völlig logisch, wenn Olaf den Antrag der Jusos für Satzungskonform hält
Es erscheint mir völlig logisch, dass das Präsidium des StuPas zeitnah dem Parlament mitteilt, dass es zurücktreten möchte, da es sich nicht mehr in der Lage sieht, eine angemessene Arbeit des Parlamentes zu gewährleisten!
Um mal Licht ins Dunkle zu bringen: Der Änderungsantrag der JusoHSG sah wie folgt aus:
Absenkung des Titels II.7.10 um 1100 € (der sogenannte Schnittchen-Titel. Auch mit der dann verbliebenen Summe ist es locker möglich, bei PKs für eine ordentliche Bewirtung zu sorgen, wenn man die Brötchen selber schmiert und nicht fertig beim Bäcker kauft – ist zumindest meine Erfahrung).
Absenkung des Titels II.7.11 um 2410 € (Fahrtkosten. Auch die AStA-ReferentInnen werden ein NRW-Ticket besitzen, sodass in unseren Augen hier eine Absenkung problemlos möglich war/ist.)
Erhöhung des Titels II.2.19 um 3510 € (AE für Anti-Ra. Würde für eine volle Stelle für das restliche halbe Jahr reichen, zumal es mittlerweile auch zwei Bewerbungen gibt.
Wie mein Genosse weiter oben schrieb: Es werden nur Titel geändert, die schon in der zweiten Lesung geändert wurden, damit ist der Antrag satzungskonform. Das hat auch nichts mit auslegen zu tun; auch wenn ich Jura nur als Nebenfach hab, weiß ich, dass eine Auslegung gegen den Wortlaut nicht möglich ist.
Wäre dieser Änderungsantrag angenommen worden (und in meinen Augen gibt es keinen rationalen Grund, der dagegen spricht), hätte der Haushalt alle 13 Stimmen von DIL, SDS und der JusoHSG bekommen. Den Antrag auf Nichtbefassung empfand ich daher als „unangebracht“, eine Meinung, die scheinbar auch in der uFaFo-Fraktion zumindest von einem Mitglied geteilt wurde.
Also das Präsidium kann weder was für nicht vorliegende Protokolle, noch hat es irgendwie falsch gehandelt in der zurückliegenden Sitzung, deshalb finde ich deine ausfallend werdenden Kommentare nicht ganz nachvollziehbar. Dass es eine Katastrophe ist, wenn Gelder nicht ausgezahlt werden, sehe ich aber genauso. Nur dann liegt das Problem entweder im Finanzreferat (dies soll kein genereller Vorwurf sein, nur ein Teil der Aufzählung in der Kausalkette) oder bei den ProtokollantInnen, aber die werden regelmässig vom Präsidium erinnert, nur hat das Präsidium kein Druckmittel, es gibt lediglich den Anreiz für die Abgabe des Protokolles 25 Euro zu erhalten, allerdings wenn das nicht juckt….
Und zu Kurt: An dem Zustand ist zuallererst einmal die Regierung Schuld, da sie in der Verantwortung steht für ihr Handeln Mehrheiten zu besorgen. So ist das in allen demokratischen Gefügen. Das ist in diesem Fall der AStA und der einbringende Finanzreferent, der riskiert keine Mehrheiten zu finden.
Des weiteren gab es ja vermutlich drei oder sogar mehr Stimmen aus Reihen der Juso-HSG die für den Haushalt gestimmt haben. Deine Argumentation geht also spätestens da nicht mehr auf, da mehrere Leute aus dem Gefüge Uni-GAL, uFaFo, RCDS und LSI gegen den Haushalt gestimmt haben müssen, oder sich enthalten haben. Warum sie das getan haben bleibt ihr Geheimnis. Entweder weil sie Chaos wollten, oder weil das AntiRa in ihren Augen eben auch mehr ist als nur ein Vorwand (und da bin ich mir bei zwei Leuten ziemlich sicher, dass es so war), oder – und auch das kann man bei manchen Listen nicht ausschließen, hätte aber von der Regierung mit einberechnet werden müssen – weil sies einfach lustig fanden.
Aufs neue hat sich die invisible hand des Parlamentarismus als reinste Ideologie erwiesen.
Neomonarchistischen Kreise denken über ein neues Referat nach. Die einzige Tätigkeit soll in der Ausrichtung eines „Festivals contre le parlamentarisme“ bestehen.
ich bezweifel, dass die jusos in diesem fall mal die wahrheit sagen. mit sicherheit haben alle anwesenden ufos, unigallier, rcdsler und lsiler dem haushalt zugestimmt. die 13 gegenstimmen, bzw. enthaltungen kommen von jusos, dil und linke. zugegebenermaßen ist es ein geschickter schachzug, nach einer geheimen abstimmung sein eigenes angebliches abstimmungsverhalten zu offenbaren, wenn man anderen damit schaden und misstrauen säen kann. allerdings hätte vielleicht derjenige, der das abstimmungsverhalten der jusos öffentlich verkündet, geschickterweise nicht der gleiche sein sollen wie der, der die geheime abstimmung beantragt hat. denn so wirkt das schon sehr komisch. dabei war das doch völlig unnötig. es gibt doch bei den jusos nicht nur einen, der das recht hat zu sprechen. offensichtlich gibt es zwei: veith und nils. oder ist letzterer nur zum motzen da?
insgesamt erinnert das sehr an die wahl der studentischen mitglieder des verwaltungsrates, wo auch die jusos eine geheime abstimmung beantragt haben, obwohl das angesichts der klaren mehrheitsverhältnisse nicht nötig gewesen wäre. dachten wir zumindest. wir wussten ja damals noch nichts von dem deal mit dem rcds und davon, dass eine stimme der jusos möglichst unbemerkt zum rcds wandern sollte.
johannes e., du schreibst: „Den Antrag auf Nichtbefassung empfand ich daher als “unangebracht”, eine Meinung, die scheinbar auch in der uFaFo-Fraktion zumindest von einem Mitglied geteilt wurde.“
falls du luciano damit meinst, der sich enthalten hat: er hatte in dem moment nicht aufgepasst. und da bei uns nicht die regel gilt „hand heben, wenn der typ neben dir die hand hebt“, hat er sich nicht gleichzeitig mit gunnar und mir gemeldet, sondern sich enthalten. so zumindest seine darstellung. vielleicht fragst du ihn demnächst einfach, bevor du ihm irgendwelche intentionen unterstellst.
„Also erstens haben auch Mitglieder der Juso-HSG (wie im nachhinein rekonstruiert werden konnte offenbar mindestens 3) für den Haushalt gestimmt, trotz sehr sehr starker Bauchschmerzen.“
Eine schlichte Luege. Hauptsache die Deutungshoheit erlangen, um welchen Preis auch immmer…
hmm.
mal wieder ein tag hopowatch. was ist heute passiert.
die juso-hsg erklärt wortreich eine abweichende interpretation, ihr gutes recht wie ich meine.
olaf unterstreicht, dass er gerne weiterhin sozialdemokratische symbolpolitik unterstützen möchte.
einen haushalt gibt es nicht. die auswirkungen dessen wird irgendjemand den betroffenen erklären müssen. vermutlich werde ich dies sein. die verantwortung tragen andere.
lieber olaf, bewirb du dich doch für das antira-referat. ach nein, es liegt ja bereits eine andere bewerbung von sds.linke vor…
»Was der Universität nötig, nützlich und für sie nach den Verhältnissen tunlich sei, werde von der Behörde unter dem Beirat reifer, sachkundiger Männer erwogen, und es gezieme den Studierenden nicht, sich Vorschläge darüber anzumaßen.«
Friedrich von Schuckmann
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Geist weht bekanntlich, wo er will, und der zum Zeitpunkt dieser Niederschrift letzte ernsthafte Beitrag in diesem ja sehr lehrreichen Diskurs weht in meinen Augen ein belebendes frisches geistreiches Lüftchen durch die unendlichen Weiten des Internet, und ich mag sogar die Hoffnung äußern, vielleicht, ja vielleicht sogar in die Oberstübchen unserer demokratischen Funktionselite. Sollten „neomonarchistischen Kreise […] über ein neues Referat nach[denken, das als …] einzige Tätigkeit [… die] Ausrichtung eines “Festivals contre le parlamentarisme”“ organisieren soll, so bin allein aus Interesse, diese „neomonarchistischen Kreise“ kennen zu lernen, gerne bereit, hier ehrenamtlicherweise meine Talente beizusteuern. Damit das ganze Mal in die richtige Richtung geht.
Der Geist weht, wo er will, und mein Geist flirtet gerade mit dem Gedanken, diesen ganzen Diskurs mal ganz in Ruhe für einen schönen Artikel für den Semesterspiegel aufzubereiten.
Hier ein erster Gliederungsvorschlag inklusiver einzelner Ansätze einer Ausarbeitung:
1. Strategische Vorüberlegungen
2. Inhaltliche Vorüberlegungen
3. Zum Verfahren
1. Strategische Vorüberlegungen:
Unsere Studierendenschaft ist zunehmend geprägt durch die Folgen des Bologna-Prozesses, in facto geprägt durch eine kürzere Verweildauer innerhalb der Institution und damit auch innerhalb der Körperschaft der Verfassten Studierendenschaft. Zudem beginnen fast alle Ersteinschreibungen zum Wintersemester. Folglich haben wir im kommenden Wintersemester mit sehr vielen hochmotivierten Erstis zu rechnen, die kurz nach Studienstart auch gleich zum ersten Mal wählen dürfen. Anspruch an einen SSP-Artikel für die Oktober-Ausgabe müsste also sein, in einfacher erklärender Sprache über die Bedeutung, Funktion und Gliederung der Verfassten Studierendenschaft und ihrer Organe aufzuklären. Dies ließe sich, um nicht im Abstrakten zu verpuffen, exemplarisch wunderschön am Beispiel des Prozesses der Beschlussfassung eines Haushaltes darstellen.
Hier lassen sich zudem – man verzeihe mir diese flapsige Redewendung – zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Die erste Fliege: Möge die Studierendenschaft gerne so belebend wunderschön heterogen sein und hoffentlich auch bleiben, so lässt sich doch ein gemeinsames Interesse zumindest vieler Studierenden vermuten: Die Sorge um das eigene Geld. Und ein Teil des eigenen Geldes ist eben in einen Haushalt geflossen, um den gerungen wird. Und wir wissen ja, beim Geld hört die Freundschaft auf. Spannend und zugleich leicht verständlich aufbereitet könnte also das Thema Haushalt hervorragend dazu dienen, für die Verfasste Studierendenschaft, ihre Probleme, Diskursstrategien und Verfahrensweisen zu werben – und für ihre Akteure.
Die zweite Fliege: Ausgehend von der Fragestellung, was eigentlich „Wissenschaft“ sei, lassen sich quer durch alle Disziplinen und Fachkulturen strukturelle Grundfragestellungen identifizieren. Eine davon ist das Verhältnis von Theorie und Praxis. Ich folge hier Karl Marx, wenn er hierzu feststellt, dass sich die Theorie in der Praxis beweisen muss, oder eben, falls dies misslingt, als Theorie keine Validität mehr besitzt. So scheint sich die Praxis in ihrer Bedeutung vor die Theorie zu rücken – eine Position, die ich so – und hier fühle ich mich im Einklang mit Wilhelm von Humboldt, Karl Marx oder den von mir aufs höchste geschätzte John Dewey – nicht stehen lassen will. Ich schlage vor, Theorie und Praxis als Einheit zu denken. Dennoch steht im fortlaufenden Mediationsprozess zwischen Theorie und Praxis die praktische Erfahrung am Beginn des Erkenntnisprozesses.
Derlei theoretische Gedanken vorgeschoben, lautet also die Erkenntnis für die „zweite Fliege“: Gerade für Erstis ist es da hilfreich, das Beispiel „Beschluss eines Haushaltes“ möglichst nahe an der Praxis zu halten, um eigene Theoriebildungsversuche nicht allzu sehr zu präjudizieren. Es bietet sich folglich an, das hoffentlich geweckte Interesse an der Verwendung des eigenen Geldes am Beispiel des Diskurses um den Haushalt anhand von Zitaten aus diesem thread und den Protokollen des StuPas zu dokumentieren. Und um eben nahe an der Praxis zu bleiben, am besten so personenscharf wie möglich. So können sich unsere geliebten Erstis gleich ein richtiges Bild von möglichen Kandidat_Innen fürs Parlament machen.
Kurz: Wir haben mit einem Schlag die Elemente „Interesse“ und „Erkenntnis“ didaktisch aufs feinste verwoben. Im Idealfall in einer barrierefreien Sprache.
2. Inhaltliche Vorüberlegungen
In einzelnen Exkursen könnten einzelne Positionsbestimmungen und Einlassungen weiter aufgefächert werden, um die Komplexität der studentischen Selbstregulierung darzustellen.
Ich will dies an zwei Beispielen verdeutlichen:
So schrieb astrid zum Beispiel am 14. Juli um 2:56h:
„die horde um veith herum klopft mittlerweile nicht mehr auf die tische, um zustimmung zu signalisieren, sondern haut mit der flachen hand drauf, was einen ungeheuren lärm verursacht, ohne dass es inhaltlich produktiv wäre. wenn das mit “ausgelassen” und “eingespielt” gemeint ist, gebe ich dir recht, pascal. sonst eher nicht. ich für meinen teil bin unglaublich genervt von euch. wenn es ginge, würde ich die ganze sitzung über “heuchler!” rufen und “das geht ja gar nicht!” brummeln.“
Nun verhält es sich so, dass ich die Kollegin astrid bekanntlich aufs allerhöchste schätze und ihre Gefühlslage angesichts allseitiger ausgelassener Stimmung durchaus nachvollziehen kann. Ich muss nun leider etwas persönlich werden: Liebe astrid, Du hast es doch nicht nötig, die ausgelassene Stimmung durch Zwischenrufe zu stören. Es bringt doch eh nichts. Wenn Manche Parlamentarismus mit Karneval verwechseln, bitte, dann bin ich auch gerne bereit, ernsthafter über ein StuRa-Modell nachzudenken, sollten tatsächlich im StuPa demokratische Gepflogenheiten einer Kultur des Übertönens geopfert werden. Ich denke, viele wissen Deinen Rat und Dein Urteil zu schätzen, egal ob Du dies laut oder leise formulierst. Bleib einfach Vorbild und vertraue auf die Einsichtsfähigkeit Deiner Mitparlamentarier_Innen darin, dass sich der idealerweise herrschaftsfreie Diskurs innerhalb eines Parlamentes und Herrschaftsausübung durch Lärmbelästigung widersprechen. Da muss man nicht mal geschichtliche Parallelen heranziehen. Oftmals kommt diese Einsicht erst im hohen Alter, wenn die eigenen Kräfte schwinden und die Bedeutung guter Argumentation essentieller wird. Deine Reife möge Vorbild sein, dies wünsche ich mir. Echt. Es reicht doch, wenn in einem SSP-Artikel kurz vor dem Wahlkampf nachzulesen ist, dass Parlamentarierin a) von einer Horde um Parlamentarier b) unglaublich genervt ist. Oder?
Einem Beitrag von Gast Juso-HSGler, geschrieben am 15.07. um 11:45, entnehme ich zum Thema Satzungskonformität von Änderungsanträgen folgende spannende Passage:
„In diesem Falle ist die Geschäftsordnung des Studierendenparlamentes (GO) einschlägig, denn die Satzung, die höherrangig ist, gibt zu diesem Thema nichts her. Innerhalb der GO findet sich das einschlägige in §25 (Dritte Lesung) Absatz 2: “Änderungsanträge in der dritten Lesung dürfen sich nur auf diejenigen Bestimmungen beziehen, zu denen in der zweiten Lesung Änderungen beschlossen wurden. Einzelberatung ist auf diese Bestimmungen begrenzt.”
Das heißt also: Es dürfen nur Änderungsanträge an die Titel des Haushaltes gestellt werden, die auch in der zweiten Lesung geändert wurden, gleiches gilt für Gegenfinanzierungsvorschläge. An den Titeln, die nicht in der zweiten Lesung geändert wurden, darf also nichts geändert werden. So weit so gut. Der Antrag der Juso-HSG wäre also nicht satzungskonform gewesen, wenn er sich in irgend einem Bereich auf einen in der zweiten Lesung ungeänderten Titel bezogen hätte. Soweit verständlich?“
Ist das so? Ich unternehme als Nicht-Jurist ein Gedankenexperiment:
Es mag wohl so sein, dass die Satzung der Studierendenschaft hier die GO nicht tangiert, sich also aus der Satzung keine Verfahrensregeln ableiten lassen. Aber auch die Satzung der Studierendenschaft ist nicht die letzte Offenbarung. Darüber stehen – man möge mich hier gerne korrigieren – die Satzung der Universität, das Hochschulfreiheitsgesetz, die Verfassung des Landes NRW und schließlich das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.
Zur Frage z.B. der Relevanz eines Hochschulfreiheitsgesetzes für unseren konkreten Fall äußerte sich z.B. die Rechtswissenschaftliche Fakultät der WWU Münster einst wie folgt:
„Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG lautet: „Kunst und Wissenschaft, For¬schung und Lehre sind frei“. Das Bekenntnis eines Landesgesetz¬gebers sicherstellen zu wollen, dass die in diesem Grundrecht verbürgten Rechte auch wahrgenommen werden können (§ 4 Abs. 1 E-HFG), rechtfertigt den vollmundigen Titel eines Hochschul¬freiheitsgesetzes nicht. Es sollte sich um eine pure Selbstver¬ständlichkeit handeln, dass die Verfassung auch durch ein Bun¬desland befolgt wird. Auch mit der Verpflichtung der Universitä¬ten, die Träger dieses Grundrechts sind, Wissenschaftsfreiheit zu gewährleisten, maßt sich der Landesgesetzgeber eine Kompetenz an, die ihm nicht zusteht: Das Grundgesetz ist maßgebend – und durchaus hinreichend! Es bindet auch juristische Personen und insbesondere rechtsfähige Körperschaften des öffentlichen Rechts, so dass Regelungen über die künftige Rechtsform der Universitäten (§ 2 E-HFG) solche Platituden ebenfalls nicht er¬forderlich machen.“
Daraus schließe ich, ich hoffe, dies ist soweit verständlich, dass hier Art. 5 Abs. 1 S.1 des Grundgesetzes auch für die Geschäftsordnung der Teilgliederung „Verfasste Studierendenschaft der WWU“ innerhalb des Gefüges der Bildungsinstitutionen bindend ist. Und Art. 5 Abs. 1 S.1 des Grundgesetzes steht auch über der GO des Deutschen Bundestages oder ähnlicher Referenzquellen. Wenn also Wissenschaft derart frei ist, frei sein muss, um gedeihen zu können, ist dann eine solch starke Reglementation eines Verfahrens durch eine GO des SP, also einer letztendlich wissenschaftlichen Selbstregulierungseinrichtung, mit dem grundgesetzlich verbürgten Freiheitsbegriff vereinbar?
Eine (pragmatische) Lösung dieser Frage erscheint mir schwierig. Vielleicht sollte hier Hegels Rechtsphilosophie zu Rate gezogen werden, die ja sowohl prägend war für das kontinentaleuropäische Rechtssystem, als auch für unsere moderne Vorstellung von Wissenschaft. Oder kurz und knapp: Kann sich der Weltgeist innerhalb der GO des SP bewusst werden, oder braucht er mehr von der grundgesetzlich verbürgten Freiheit. Die Gerichtsbarkeit innerhalb akademischer Institutionen stellt nicht zuletzt eine der kniffeligsten bildungsphilosophischen Fragen dar.
3. Zum Verfahren:
Hopowatch bietet ja aufs vorzüglichste die Möglichkeit, einen dergestalt konzipierten SSP-Artikel schon im Vorfeld kollektiv zu verbessern und zu verfeinern, so dass sich auch alle Listen mit ihren berechtigten Sichtweisen wiederfinden.
Ich hoffe hier auf konstruktive und akademischen Gepflogenheiten entsprechende Mitarbeit. Erklären wir unseren kommenden Erstis gemeinsam, warum wir manche Diskussionen so führen müssen, wie wir dies tun, und dafür manche Annehmlichkeiten, die ein stehender Haushalt bietet, eben darunter leiden müssen. Ich weiß, didaktisch wird dies nicht leicht, aber selbst Fachschaften wie die Islamwissenschaft haben ja langsam begriffen, dass das StuPa eben nur so zum bestmöglichen Ergebnis für alle kommen kann.
Möge der Geist weiter wehen!
Guten Abend!
Tobias Schmidt
(Listenlos, aber mit endloser Geduld gesegnet)
Gast Juso-HSGler schreibt:
„An dem Zustand ist zuallererst einmal die Regierung Schuld, da sie in der Verantwortung steht für ihr Handeln Mehrheiten zu besorgen. So ist das in allen demokratischen Gefügen. Das ist in diesem Fall der AStA und der einbringende Finanzreferent, der riskiert keine Mehrheiten zu finden.“
so sehen jusos also die studentische interessenvertretung: es gebe eine „regierung“, die vor allem machtspielchen im sp betreiben solle. sehr merkwürdig, finde ich. die sichtweise des von mir geführten asta sieht ganz anders aus: der asta legt einen guten, sparsamen und an den aktuellen bedürfnissen orientierten haushaltsentwurf vor, den das parlament beraten, verändern und anschließend beschließen kann. während all dieser zeit betreibt der asta im sinne der beschlüsse des sp die finanzverwaltung.
nun zeigen aber parlamentarier auf den asta und werfen ihm vor, daß es keinen haushalt gibt. wie paradox, wo es doch nicht die aufgabe des asta ist, den haushalt zu beschließen, sondern die des sp – konkret – der parlamentarier, die nun rummotzen oder auf betroffen machen. jede/r einzelne von ihnen hätte sich mal fragen sollen, was das ziel ihres/seines engagements ist: einen haushalt mitzugestalten und zu beschließen oder durch totalblockade die finanzierung aller studentischen projekte und der solidarischen unterstützung unserer ärmsten kommiliton/inn/en zu verhindern? wenn man für eine idee oder ein interesse keine mehrheit findet, was vorkommt, liebe jusos, sollte man überlegen, was wichtiger ist: das hochgehaltene symbol oder die einsicht in die verantwortung für das ganze. das system auf den kopf stellen zu wollen, weil nicht alle nach der eigenen pfeife tanzen, das ist juso-hsg. asta ist das nicht – nicht mehr seit dem 11. mai. gott sei dank.
Oha,
Mit „mein lieber Herr Kollege“ war Kurt gemeint, nicht Urs…
»Welch eine Verschiedenheit der Individuen, ihrem Vaterlande nach, findet sich auf der […] Universität. Derbe Altpreußen, kecke Schlesier, aufgeräumte Rheinländer, patriotische Pommeraner, ritterliche Posener, pikante Brandenburger, gelehrt-spitzfindige Sachsen, sinnige Schwaben, verschlossene Anhaltiner, melancholische Schweizer, ernste Franzosen, französierende Russen, düstere Polen, tiefsinnige Schweden und Dänen, technisch-prosaische Nordamerikaner, kurz eine Mustercharte von fast allen Nationen sehet Ihr hier vor Euch.«
[Brief eines Zeitgenossen, vermutlich 1811. In: Weischedel, Wilhelm [Hrsg.]: Idee und Wirklichkeit einer Universität. Gedenkschrift der Freien Universität Berlin zur 150. Wiederkehr des Gründungsjahres der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Walter de Gruyter & Co, Berlin 1960.]
Guten Morgen!
wenn mich Probleme der Verfassten Studierendenschaft vom morgendlichen Onanieren ablenken, dann eben first things first, damit der Kopf frei wird für die schönen Dinge des Lebens: Dem wissenschaftlichen Arbeiten!
Dem hochgeschätzten Kollegen Urs muss ich voll zustimmen, dass „bürgerschaftliches Engagement von Studierenden für Studierende“ nicht zwingend mit einer Aufwandsentschädigung einhergehen muss. Als jüngst eremitierter Fachschaftler der vorzüglichen FS Pädagogik weiß ich da wohl ein Lied von zu singen…
In diesem Sinne wage ich mich mal, als ebenfalls jüngst eremitierten Fachschaftenreferent, an einem deeskalierenden Verfahrensvorschlag. Und als immer noch aktiver Pädagoge liegt es Nahe, dies anhand eines pädagogischen Bildes zu illustrieren.
Ich schrieb ja bereits: „Kindergarten hier???“
Dies soll nun natürlich keine abfällige Bewertung einer wichtigen Bildungsinstitution sein. Nein! Lebt doch in jedem von uns noch das Kind, dass wir mal waren, und das möchte und muss eben ab und zu auf die Spielwiese, um sich auszutoben oder auszuprobieren oder die tolle weite Welt zu entdecken! Forschendes Lernen!
Jedem seine Spielwiese, die Profs machen dass ja auch nicht anders, auch die brauchen ihre Spielwiesen, um sich inhaltlich oder politisch oder verwaltungstechnisch austoben zu können.
Schwierig wird das erst, wenn unangemeldeter Besuch auf der jeweils eigenen liebgewonnenen Spielwiese mitspielen will. Konkreter: Manche toben sich eben gerne im StuPa aus, andere dort und auf hopowatch, ich für meinen Teil liebe und pflege gerne meine Spielwiesen, wie das IfE oder das Umfeld der FK. Da habe ich superliebe Spielkameraden, z.B. kann man mit dem coolen Kollegen Schnepper richtig geil Topfschlagen oder sowas spielen, bis es selbst unserer Oberursel etwas zu bunt wird. Aber wir haben ein Recht auf unser Spielen – wir lernen ja auch alle etwas dabei, und dafür sind Bildungsinstitutionen ja auch da…
Ich schrieb ebenfalls jüngst, dass „[d]ie FS Islamwissenschaften […] vor kurzem ein wunderschönes Symposium veranstaltet [hatte], zu dessen kulturellem Abendprogramm aufs allernetteste eingeladen war.“ Die FS Islamwissenschaften, das sind echt richtig gute Spielkamerad_Innen, die mag ich echt gerne. Wenn’s drum geht, unseren Oberaufseher Pinki zu ärgern, da kannste mit denen richtig ne gute Party anzetteln. Macht Spaß und ist sexy.
Sexy war auch die Miriam aus der FS Soziologie von der Uni Bamberg, die an dem erwähnten Symposium teilnahm und mit der ich echt sehr chillig einen ausgedehnten Kaffeeumtrunk im Innenhof der F24 hatte. Die hat mich dann noch abends zur arabischen Nacht in die Brücke eingeladen – so macht studieren Spaß.
Wenn ich dann hören muss, dass superliebe Spielkamerad_Innen von mir privat ernsthafte Geldsorgen haben, weil sie in ihr Projekt viel eigene Kohle reingesteckt haben und diese nun nicht wiederbekommen können, weil im StuPa irgendwelche Protokolle noch nicht genehmigt sind oder so, dann wird der kleine Tobi traurig und ärgerlich, weil es seinen Spielkamerad_Innen nicht so gut geht. Und dann beschließt man eben mal, bei einem anderen Kindergarten vorbei zu schauen, um mal deren Spielwiese zu betreten und zu schauen, ob wir – um im Bilde zu bleiben – wir Kindergartenkinder nicht vielleicht auch gemeinsam spielen können. Sollte doch möglich sein.
Ich weiß, wir Kindergartenkinder sind nicht immer einfach, und von manchen Spielen verstehe ich nix und die finde ich auch nicht spannend, aber innerhalb von Zwangskörperschaften sollten wir halt schon schauen, dass wir irgendwie miteinander klarkommen. Und wenn wir Kindergartenkinder das alleine nicht hinbekommen, müssen sich halt unsere Kindergärtner_Innen mal zusammen setzen – sprich, das Präsidium des StuPas sollte mal beim FK-Vorsitz vorbeischauen, um ein Benehmen zu finden, wie alle glücklich werden können. Das wäre in meinen Augen ein geordnetes Verfahren.
Wenn dann alle wieder glücklich sind, können sich auch alle wieder auf ihrer Spielwiese austoben und ihre eigene Welt erkunden und Bäume pflanzen und rumpoppen und die Oberursel ärgern oder mit der Oberursel Kaffee trinken oder was auch immer – kurz: Ihr „bürgerschaftliches Engagement von Studierenden für Studierende“ praktizieren. Und wenn’s dann immer noch Missverständnisse gibt, können ja die Parlamentarier_Innen bei den Wahlen zu den FSVen überlegen, ob sie andere Kindergartenkinder in die FSV wählen wollen, und die Fachschaftlerinnen und Fachschaftler können sich überlegen, ob sie nicht andere KandidatInnen ins StuPa wählen wollen – mit denen man besser spielen kann.
Ich hoffe, dass war nun nicht allzu pädagogisch, sondern irgendwie verständlich. Ich studier nun mal keine Politik, und sollte ich meine Gedanken hier in der Sprache der Politik ausdrücken müssen, dann muss ich leider gestehen, dass ich diese Sprache nicht so gut beherrsche – ich kann ja nicht mal richtig hochdeutsch. Dann kann das schon sein, dass mir vorgeworfen wird, ich würde mich im Ton vergreifen.
Aber wenn ich jetzt über einen Monat Zeit habe für einen SSP-Artikel, dann schaffe ich es vielleicht sogar, die gröbsten Rechtschreibfehler zu beseitigen und eine Sprache zu finden, die auch unsere allerjüngsten Kindergartenkinder, liebevoll von allen die Erstis genannt, didaktisch klug anzusprechen.
Tolle Ideen habe ich ja da heute früh, dann kann ich jetzt ja auch wieder tolle Bücher lesen und das mit dem Sex nochmals in Angiff nehmen.
Solidarisches Grüßle aus der pädagogischen Provinz vom
Tobias
Lieber Rudi,
„einen haushalt gibt es nicht. die auswirkungen dessen wird irgendjemand den betroffenen erklären müssen. vermutlich werde ich dies sein. die verantwortung tragen andere“
ich finde, du machst es dir gerade wirklich zu einfach. Du hast in der Sitzung einen Haushaltsentwurf vorgelegt, der zu diesem Zeitpunkt nur 15 vermeintlich sichere Stimmen hatte (3 uFaFo, 5 UniGAL, 2 LSI, 5 RCDS). Die JusoHSG hat daraufhin, wie schon in der letzten Sitzung, angeboten, den Haushalt mit durchzustimmen, wenn AntiRa wieder in den Haushalt aufgenommen wird. Beim letzten Mal wurde stattdessen vertagt, dieses Mal ein GO auf Nichtbefassung durchgedrückt, obwohl der Antrag satzungsgemäß war.
Wenn man keine Mehrheit hat und dann denjenigen, die einem die entscheidenen Stimmen geben wollen, mit so einem GO vor den Kopf stößt, trägt man in meinen Augen selber die Verantwortung. Dein Haushalt war in dieser Sitzung nicht mehrheitsfähig und du hast selber die Änderung abgelehnt, die ihn mehrheitsfähig gemacht hätte.
lieber johannes,
das eine sind änderungsanträge, das andere gesamtverantwortung. diese ist die juso-hsg zur zeit nicht bereit zu tragen.
beim nachtragshaushalt vor einem dreiviertel jahr hat die juso-hsg mit äußerster brutalität eine änderung durchgesetzt (es ging um die apanage des wahlausschuss und diverse verdiente genoss/innen und mitbewohner/innen) obwohl eine koalition bestand und man das gegen die koalitionpartner einfach nicht macht. im interesse des gesamthaushalts haben dann die anderen linken listen zugestimmt.
jetzt tritt wahrscheinlich maximilian auf und ruft „historie“ „historie“; irgendjemand anderes „jamaika“ „jamaika“. davon können studierende ihren rückmeldebeitrg aber nicht bezahlen, der dank des studentenwerks und als folge der nrw-ticket einführung ohne studiengebühren auf 190 Euro gestiegen ist.
wir wollten für die überschaubare zahl von 250 Studis eine erstattung des semestertickets aus sozialen gründen vorsehen. erstattungsanträge können wir jetzt annehmen aber nicht bearbeiten, solange der haushalt nicht verabschiedet ist.
(um ein beispiel zu nennen, weitere beispiele gerne in der kommenden hha-sitzung)
„Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“
[Matthäus 19,14]
Hochgeschätztes Publikum,
eine schöne Spielwiese ist das ja hier, da mag ich mich nochmals ganz kurz ein wenig austoben…
Ich freue mich, dass inzwischen wissenschaftlich und auch privat einiges nach vorne ging, und ich nun – um in Bildern zu sprechen – wie die reife Blüte eines zarten Pflänzchens inmitten eines fröhlich vor sich hin wuchernden theoretischen Urwaldes meinen Samen, also, in engerem Sinne, meine geistigen Ergüsse versprühen und verbreiten mag.
Auch freue ich mich, berichten zu können, dass ich wohl weitere drei Wochen krank geschrieben werde und somit viel Zeit habe, kreative Texte, z.B. zum Thema „Verfasste Studierendenschaft“ und „Kindergarten“ zu verfassen. Und der Olaf weiß nun schon, dass der übernächste Text sich um das heikle Problem „Verfasste Studierendenschaft“, „Freiheit von Wissenschaft und Forschung“ sowie die „Gerichtsbarkeit innerhalb akademischer Institutionen“ handeln wird, also im weiteren Sinne auch um den grundgesetzlich verbürgten philosophischen Anspruch an eine GO. [Kurzer abstract dazu: Kindergarten: ja, sicher! Chaos: Nein! Denn wir haben ja Kindergärten!!!]
Wusstet ihr, dass am 07.08.1851 sämtliche Kindergärten von der Preußischen Regierung verboten wurden? Sie seien „staatsgefährdend“ und überhaupt ein „sozialistisches System“!
Wusstet ihr, dass damals Sozialisten, Christen und Burschenschaftler gemeinsam für die Wiederzulassung von Kindergärten kämpften, zum Teil intellektuell, zum Teil auch mit Waffengewalt. Wenn ich also das StuPa als Kindergarten bezeichne, dann nur, um meinen Respekt vor den verschiedenen Denkrichtungen auszudrücken, die gegen die Regierung für etwas gekämpft haben, was uns heute so selbstverständlich ist, dass man die Bezeichnung Kindergarten schnell als abwertend empfindet.
Was für eine Gefahr für den Staat muss von den Kindergärten ausgegangen sein. Wohl eine wesentlich höhere als von den Sozialisten, die wurden ja erst viele Jahre später verboten.
Und das kam so:
„Der von der Reaktion angefeindete Pestalozzischüler Fröbel entwickelt[e] bis zu seinem Tod 1852 eine Spielpädagogik der Vorschulerziehung“.
[Vgl.: http://www.gew-rheiderland.homepage.t-online.de/theater.html , zuletzt eingesehen am 16.07.09 um 10:56h.]
„Fröbels deutscher Begriff „Kindergarten“ wurde in viele Sprachen übernommen. 1840 gründete Fröbel in Blankenburg den „Allgemeinen deutschen Kindergarten“. In seinem Aufruf zur Gründung heisst es:
„Wie in einem Garten unter Gottes Schutz und unter der Sorgfalt erfahrener, einsichtiger Gärtner, im Einklange mit der Natur, den Gewächsen, die gepflegt werden, so sollen die edelsten Gewächse, Menschen, Kinder, als Keime und Glieder der Menschheit in Übereinstimmung mit sich, mit Gott und der Natur erzogen werden.““
[Vgl.: http://ww2.schulemilchbuck.ch/Seiten/Kindergarten/Entstehung%20des%20Kindergartens/Entstehung%20des%20Kindergartens.html , zuletzt eingesehen am 16.07.09 um 11:03h.]
„Friedrich Fröbel wurde am 21. April 1782 in Oberweißbach geboren. Nach einer eigenen schweren Kindheit sorgte er besonders für die Vorschulerziehung der Kinder. […] Er wollte die „Entwicklung freier, selbsttätig denkender Menschen“. Friedrich Adolf Diesterweg, ein weiterer großer Pädagoge und Zeitgenosse Fröbels, schrieb über ihn: „Ich fand den Mann in der Nähe seiner Wohnung, mitten unter dreißig bis vierzig Bauernkindern, die, geführt und geleitet von acht bis zehn erwachsenen Frauen, spielend und singend in Kreisen umherbewegten. Ich war im `Kindergarten‘. Friedrich Fröbel, ein Greis von siebzig Jahren, aber noch in jugendlicher Frische, gab die Spiele an und spielte selbst mit“.
[Vgl.: http://cito-web.yspu.yar.ru/link1/metod/met36/node64.html , zuletzt eingesehen am 16.07.09, um 10:43h.]
Nun ein paar Wort „[z]ur historischen Situation in der Zeit FRÖBELschen Wirkens zwischen den Befreiungskriegen 1813 und seinem Tod 1852[:]
„… mein Streben bekam die Richtung auf das Nationale.“ (F. Fröbels gesammelte… 1862, S. 110) Diese Worte FRÖBELs aus einem Brief an den Herzog von Sachsen-Meiningen sind der Beleg dafür, daß er, der für dieses Ziel bereits im LÜTZOWschen Freikorps kämpfte, sich nun voll und ganz mit dem Streben weiter Teile des deutschen Bürgertums identifizierte. FRÖBEL ist einer der bedeutendsten Vertreter der Pädagogik zwischen den Befreiungskriegen und der Revolution von 1848. Nach dem Sieg über die Truppen Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig schien der Zeitpunkt für die Erfüllung der Forderungen des aufstrebenden Bürgertums herangereift. 1813/14 wurde auf dem Wiener Kongreß über die Neuordnung Europas entschieden. Wichtigster Beschluß war die Gründung des Deutschen Bundes, dem 35 Fürstentümer und vier freie Städte angehörten. Da Staatsoberhäupter verschiedener europäischer Mächte zum Teil auch Landesfürsten deutscher Teilstaaten waren, übertrugen sich außenpolitische Spannungen auf die deutsche Innenpolitik. Die Forderungen nach Einheit, einer volksnahen Verfassung und freier Entfaltung von Industrie und Handel blieben unerfüllt.
Pädagogisches Wirken legte sich nun meist in Nationalerziehungsgedanken dar. Auch FRÖBEL hatte die Hauptforderungen seiner Zeit erkannt (vgl. Gedanken zur Nationalerziehung 1959, S. 7). Der Name seiner „Allgemeinen deutschen Erziehungsanstalt“ belegte dies. Die Studentenschaft reagierte auf die Wiener Beschlüsse mit der Gründung von Burschenschaften. Höhepunkt dieser Bewegung war das Wartburgfest 1817 aus Anlaß des 300. Reformationsjubiläums. Auch die [von Fröbel 1840] gegründete Keilhauer Anstalt war den dadurch hervorgerufenen „Demagogenverfolgungen“ ausgesetzt, da sie u.a. seit 1823 die Unterstützung des Burschenschafters BAROP hatte. Die zementierte Zerstückelung Deutschlands verhinderte weiterhin die für die industrieelle Entwicklung unumgängliche Gründung eines Nationalstaates.
Diesem Nachteil stand jedoch der Vorteil gegenüber, daß in einigen Teilstaaten eine bessere Artikulation nationaler Kräfte möglich war, als es in einem absolutistischen Zentralstaat möglich gewesen wäre. Auch FRÖBEL fand für seine Bestrebungen im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt und im Herzogtum Sachsen-Meiningen einen relativ günstigen Nährboden. Ein weiterer Höhepunkt der antifeudalen Oppositionsbewegung nach der französischen Julirevolution war das Hambacher Fest von 1832, an dem 30 000 Menschen teilnahmen. Die Enttäuschung über die Entwicklung in Deutschland fand insbesondere in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts ihren Ausdruck auch in zahlreichen Auswanderungen. Aber auch in ihrer Wahlheimat blieben viele der Auswanderer – wie FRÖBEL in der Schweiz – nicht von Enttäuschungen verschont. Ständig war er von dem Gedanken und dem Bestreben beseelt, freie, denkende, selbsttätige Menschen zu bilden.
Dieses Ideal konnte unter den in Deutschland herrschenden Verhältnissen nicht nur Fürsprecher finden. Bereits nachdem FRÖBEL an die Rudolstädter Regentin zwecks Einführung der PESTALOZZIschen Methode geschrieben hatte, äußerte einer der Prüfenden: „… wozu alle dies Gegenstände … für einen Schulzögling auf dem Lande? … Für diese Klasse Menschen erscheint mir diese Bildung zu gelehrt … es werden Vielwisser und Sonderlinge gebildet, die sich über ihre Sphäre erheben und für ihren Stand und ihr Gewerbe und für die Menschen, unter denen sie leben, nicht passend sind.“ (Gedenkschrift 1952, zit. nach: Chr. Martin Spez. Superintendent Schwarz 1809, Landesarchiv Rudolstadt) FRÖBEL reihte sich mit seiner Forderung nach allseitiger Bildung des Menschen, nach Ausbildung seiner Individualität, nach Selbsttätigkeit und Selbständigkeit in die Bestrebungen der klassischen bürgerlichen Pädagogik ein.“
[Vgl.: http://www.froebelweb.de/research/brodbeck/arbbrod.html#7 , zuletzt eingesehen am 16.07.09 um 10:51h.]
„Ab 1842 führte Fröbel regelmäßig Kindergärtnerinnenkurse durch. Ferner warb auf Reisen, für Idee des Kindergartens und für seine Spielpflege. Mit der Märzrevolution des Jahres 1848 sah Fröbel die Zeit und große Chance gekommen, seinem Kindergarten und seiner Spielpflege zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen. Vom 17. bis 19. August 1848 fand in Rudolstadt eine Lehrerversammlung statt, zu der Fröbel eingeladen hatte. Die anwesenden Freunde deutscher Volkserziehung, besonders von Kindergärten, diskutierten leidenschaftlich über Sinn und Zweck des Kindergartens, wobei auch kritische Worte fielen. Ein Dr. Kell meinte zum Beispiel:
„Wir sind gewiss alle einverstanden, dass die Gründung von Kindergärten eine Notwendigkeit ist, dass man in ihnen schon bei den Kleinen von 2-6 Jahren einem friedlichen Zusammenleben verschiedener Stände verarbeiten, dass man die Familienerziehung ergänzen, dem Hause zu Hilfe kommen muss, und dass eine möglichst gleichmäßige Vorbereitung auf die Schule anzubahnen ist.
Aber so groß und bedeutend mir diese Ideen erschienen, so wenig entspricht denselben nach meiner Auffassung die Praxis des Kindergartens, in die wir gestern eingeführt wurden. Fröbel ist eine stark subjektive Persönlichkeit, und dementsprechend gestaltete sich auch sein erzieherisches Wirken. Eine ganze Generation wird daran zu tun haben, die Kindergartenpraxis zu vereinfachen, sie von dem Mathematisch-Philosophischen und dem vielfach Symbolisierenden zu erlösen. Ich halte es geradezu für ein Unrecht an der kindlichen Natur, sie so früh zur Reflexion zu führen, wie z.B. zur Betrachtung und Unterscheidung geometrischer Formen an Würfel, am Faltblatt usw. Die Fröbelschen Gaben, wie sie dem Kinde geboten werden sollen, sind zu sehr mit dem Seziermesser philosophischer Ideen zerlegt. Fröbel wird nicht eigensinnig bei seiner Manier beharren, wenn wir ihm eine richtige, natürliche Gestaltung seines Kindergartens zeigen, wenn wir von einer gewissen Künstelei in demselben zurücktreten und ihn mehr auf den Boden einfacher Natürlichkeit stellen“ (zit. n. Lyschinska1927, S. 77 f).
Trotz herber Kritik wurde folgende Resolution verabschiedet und an alle deutschen Regierungen gesandt:
„Dieselben möchten die Idee der öffentlichen Kleinkindererziehung und der Kindergärten mehr und mehr in Erwägung ziehen und, namentlich mit Benutzung der reichen, in den Fröbelschen Kindergärten seither benutzten Lehrstoffe, Lehr- und Spielmittel, die Bildung von Lehrern und Lehrerinnen kleiner Kinder (oder wie Fröbel sagt: von Kindergärtnern und Kindergärtnerinnen) sowie die Gründung von Kindergärten selbst fördern, auch, wo nötig, die Geldmittel zur Veröffentlichung einer geordneten Zusammenstellung der Fröbelschen Lehrstoffe, Lehr- und Spielmittel bewilligen“ (zit. n. Berger 1990, S. 17).
Mai 1849 übersiedelte Fröbel nach Bad Liebenstein. Dort rief er die „Anstalt für allseitige Lebenseinigung durch entwickelnd-erziehende Menschenbildung“, eine Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen mit Internat und Kindergarten, ins Leben. Ein Jahr später erfolgte der Umzug dieser allumfassenden Erziehung- und Bildungsanstalt in das in der Nähe gelegene Jagdschlösschen Marienthal. Dieses entwickelte sich rasch zu einem geistigen und pädagogischen Zentrum:
„Persönlichkeiten wie Diesterweg, Varnhagen van Ense, Frau von Marenholtz-Bülow, Schriftsteller und Gelehrte, deren Wirken für die Kultur ihrer Zeit von Bedeutung war, sie alle fanden ihren Weg zu dem Schlösschen Marienthal, dessen sonst so stille Räume nun erfüllt waren von dem geistvollen Diskussionen über die tiefsten Fragen des Lebens und dessen Park widerhallte vom Gesang spielender Kinder und jungen Mädchen. Und hier lag der Kernpunkt dieser ‚Anstalt für allseitige Lebenseinigung‘, der lebendige Ausgangspunkt für all die tiefgründigen Theorien: das Spiel des Kindes, in ihm sah der väterliche Verkünder dieser Lehre, das reinste, geistige Erzeugnis des Menschen auf dieser Stufe (der Kindheitsstufe), das Vor- und Nachbild des gesamten Menschenlebens, die ‚Herzblätter des ganzen künftigen Lebens‘. Wie er diese ‚Herzblätter‘ behüten und pflegen wollte, das führte ‚der alte Kindernarr‘ den staunenden Kurgästen von Bad Liebenstein mit einer Schar von Dorfkindern aus Liebenstein, Barchfeld und Schweina im Park seines Hauses vor, als ein lebendiges Zeugnis für die Wahrhaftigkeit seines Wortes ‚Kommt, lasst uns unsern Kindern leben!'“ (Heintze 1927, S. 71).
Von nah und fern kamen (meist) Frauen und Männer nach Marienthal, um sich von Fröbel ausbilden zu lassen. Das halbjährliche Ausbildungsprogramm war sehr vielfältig und umfangreich. Zu den Ausbildungsgebieten gehörten u.a. die richtige körperliche Pflege und Wartung der Kinder, die theoretische und praktische Einführung in die Fröbelsche Spielmethodik, Unterweisungen über die psychischen Besonderheiten im Kindesalter, Übungen im richtigen Umgang mit Kleinkindern, Unterweisungen über Spiele zur Glieder- und Körperentwicklung und letztlich Anleitungen zur richtigen Naturbeobachtung und Gartenpflege.
Im Juni 1851 ging Fröbel eine zweite Ehe mit seiner ehemaligen Schülerin Louise Levin ein. Seine erste Frau war bereits am 13. Mai 1839 verstorben.
Ein schwerer Schicksalsschlag war für den alternden Pädagogen das im August 1851 verhängte Verbot der Kindergärten im Königreich Preußen. Erst 1860 konnte dieses unsinnige Verbot aufgehoben werden. Fröbel konnte dieses freudige Ereignis nicht mehr erleben. Das Kindergartenverbot hatte seine Lebenskraft gebrochen. Er starb am 21. Juni 1852 im Schloss Marienthal. Am 24. Juni 1852 wurde der wohl weltweit bekannteste deutsche Pädagoge in Schweina, unweit von Marienthal, beerdigt.“
[Vgl.: http://www.kindergartenpaedagogik.de/131.html , zuletzt eingesehen am 16.07.09, 10:27h.]
In diesem Sinne:
„Sehet zu, daß ihr nicht jemand von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit in das Angesicht meines Vaters im Himmel.“
[Hebräer.1,14]
juhu, der erste Entwurf für den SSP-Artikel ist fertig…
Rede an das Parlament
Sehr geehrte Päsidentin des SP,
sehr geehrte stellvertretende Präsidentinnen und Präsidenten des SP,
meine Damen und Herren im Parlament,
liebe US, wo immer Du auch sein mögest,
liebes Publikum,
ich gebe zu: Ich bin die letzten Tage etwas in Rage geraten und bin dabei etwas kindlich geworden.
Darum möchte ich mich heute in aller Förmlichkeit an sie wenden, um ihnen meine grundsätzlicheren Sorgen um das Wohlergehen der Verfassten Studierendenschaft zu berichten.
Ich denke, dies steht mir zu.
Auch ich zahle eine für mich nicht unerhebliche Summe, den Semesterbeitrag, obwohl sich für mich z.B. das Semesterticket, gar das NRW-Semesterticket, nicht rechnet.
Ohne zu murren.
Und immer pünktlich.
Der kleine Anteil des Semesterbeitrages, der der Verfassten Studierendenschaft für ihre eigenen Angelegenheiten zur Verfügung steht, dieser kleine Anteil, die Verwendung dessen, das interessiert mich schon.
Über den Umgang mit diesem eher politisch verwalteten Geld darf jeder Studi einen Rechenschaftsbericht von der Politik erwarten. Und zwar nicht nur im verwaltungstechnisch-rechtlichen Sinne – durch die Veröffentlichung eines Kassenprüfberichtes -, sondern gerade auch von den Politikerinnen und Politikern.
Was den Haushalt der Verfassten Studierendenschaft der Uni Münster betrifft, sind dies die Politikerinnen und Politiker im SP.
Meine lieben Parlamentarierinnen und Parlamentarier, das sind Sie!
Ins Studierendenparlament wurden sie durch allgemeine, unmittelbare, freie, gleiche und geheime Wahl gewählt.
Sie wurden gewählt, um Politik zu machen. Im Englischen gibt es eine feine Unterscheidung zwischen „doing politics“ und „making policy“. Einmal der große Polit-Zirkus mit Selbstdarstellung, Sabine Christiansen und dem pointierten Zwischenruf im SP. Es hat etwas Schauspielerisches.
Auf der anderen Seite mag sich – durchaus aus guten Gründen – dieses hochschulpolitische System, diese Spielwiese, auch gerne selbst erhalten. Und dafür braucht es Regeln des Umgangs miteinander. Ich erinnere Sie nochmals daran, dass wir alle Teil einer Zwangskörperschaft sind und ich Zwänge, gar „Sachzwänge“ hinderlich finde, gute Lösungen zu finden.
Unser System steht also schon von vorne herein in einer Stresssituation. Doch weil Sie Politik gestalten wollen, erkennen Sie Notwendigkeit verbindlicher Formen des Umgangs. Sie wissen es zu genüge, wie schnell platte und provozierende Umgangsformen die geordnete Arbeit des Parlamentes beeinträchtigen können.
Hier ist Selbstdisziplin gefragt. Denn der Ton macht die Musik, und ohne Musik keine Party. Wenn ich mir hier so einzelne Beiträge auf hopowatch anschaue und nochmals in den hervorragenden Artikel: Die „HoPo“ auf Schlingerkurs. Impressionen von der 13. Sitzung des 51. Studierendenparlamentes. [von Achim Voß, in SSP 382, S.12-13] schaue, dann habe ich ernsthafte Sorgen.
Es kann doch nicht sein, das Fachschaften oder Initiativen monatelang warten müssen, weil keine Protokolle vorzuliegen scheinen. Es kann doch nicht sein, dass Ende Juli noch immer kein Haushalt steht. Es kann doch nicht sein, dass die ProfilneurotikerInnen im Parlament nicht mehr zu sehen scheinen, dass auch ihre Bühne ein Produkt handwerklicher Arbeit ist. Die Freiheit der Wissenschaft findet hier leider eine ihrer Grenzen in der Zwangskörperschaft der Studierenden in ihrer der Wissenschaft zugewiesenen Institution.
Bitte bitte bitte mit Sahnehäubchen oben drauf: Liebes SP, sorgt euch um die Freiheit. Sorgt euch um eure eigene Spielwiese. Sorgt euch um eure Formen des Umgangs.
Ich habe gewählt in dem Vertrauen, dass verantwortungsbewusste Menschen um Lösungen ringen – und Lösungen dann auch geordnet und zeitnah finden. Ich denke, um ihrer Selbsterhaltung willen, sollten Sie ein weniger unausgeglichenes Verhältnis zwischen der Phase des Ringens, der Entscheidung, und der folgenden Umsetzung suchen.
Und das darf ich auch von Ihnen erwarten!
„Tschaka!“, wie der große AStA-Vorsitzende Sascha einst sagte…
In diesem Sinne:
Hochachtungsvoll,
Tobias Schmidt
(Student an der Uni Münster)
An den Herrn Schmidt:
Der fzs-Rabe wurde aus dem Kyffhäuser vertrieben, die Jusoprinzen aus dem AStA verjagt, das Weltgericht naht.
Der Reichsverweser wird dich beizeiten ansprechen, um dir die SP-Präsidentschaft anzubieten.
Es gibt Hoffnung!
„Unser Grundgesetz gibt uns die Möglichkeit zu hinterfragen, zu kritisieren und vor allem selber zu gestalten. Diese Möglichkeit sollten wir meiner Meinung nach als Privileg anerkennen und sie deshalb nutzen. Genau das ist meine Motivation, für die Interessen der Studierenden einzutreten. Die Hochschulgruppen gestalten: Der beste Beitrag dazu, den demokratischen Prozess voranzutreiben. Hinterfragt und kritisiert werden kann vor allem auch durch Kunst, Musik und Literatur. Drei weitere Dinge, die meine besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Des Weiteren eine gute Ergänzung zu einem Studium, bei dem meine ausgeprägte Kreativität ein wenig auf der Strecke bleibt.“
So eine Parlamentarierin auf einer Homepage. Mehr davon!!! Bitte…
… aber warum ist auf dieser Homepage Veith eigentlich immer noch AStA-Öffentlichkeitsreferent und Hannes immer noch AStA-IT-Referent?
Fragt sich der etwas verwirrte
Tobibubi
„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“
[Matthäus 7, 16, Lutherbibel 1912]
Es gibt noch mehr Hoffnung!
Sorry, wenn ich den Parlamentarierinnen und Parlamentariern des SP hier in der Vergangenheit mit meiner Kritik etwas nahe gerückt bin.
Es gibt doch auch hoffnungsvolle Zeichen.
So will z.B. ein ehem. Spitzenkandidat und [ehem.?] Parlamentarier „mit regelmäßigen Sprechstunden seine Aufgabe als Abgeordneter für deine Interessen sehr ernst nehmen. Bei ihm kannst du darauf bauen und vertrauen, dass er für dich immer Zeit haben und deinen Anliegen Gehör verschaffen wird.“
Das kann ja nur nach vorne losgehen!
In diesem Sinne,
euer Kindergartenspielkamerad
Tobias
Noch mal Kindergarten…
… denn nun habe ich endlich die Quelle, die ein mir lieber AStA-Referent in ein anderes Büro gelegt hatte, da er das gleiche vorzügliche Büchlein besitzt: Ludwig Fertig: Bildungsgang und Lebensplan. Briefe über Erziehung von 1750 bis 1900. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991.
„Verfügung vom 7. Aug. 1851, betr. die Schließung von Kindergärten nach Fröbelschen Grundsätzen.
Auf den Bericht vom 27. Mai d. J. billigen wir die von der k. Regierung verfügte Schließung des sogenannten Kindergartens, der in N. nach Fröbelschen Grundsätzen gegründet war. Wir veranlassen die k. Regierung, die N. auf die hier angeschlossene Vorstellung vom Monat Juni d. J., worin sie um Genehmigung zur Leitung des Kindergartens bittet, ablehnend zu bescheiden. Gleichzeitig emp- fehlen wir der k. Regierung, über die Errichtung ähnlicher Privatanstalten in Zukunft eine rechtzeitige und strenge Kontrolle auszuüben.
Berlin, d. 7. Aug. 1851
Der Minister der geist!. Angelegenheiten
v. Raumer Der Minister des Innern Im Auftrage: v. Manteuffel
An die k. Regierung zu N. Abschrift zur Kenntnißnahme und Beachtung. Wie aus der Broschüre ›Hochschule für Mädchen und Kindergärtnerinnen‹ v. Karl Fröbel erhellt, bilden die Kindergärten einen Theil des Fröbelschen sozialistischen Systems, das auf Heranbildung der Jugend zum Atheismus berechnet ist. Schulen etc., welche nach Fröbelschen oder ähnlichen Grundsätzen errichtet werden sollen, können daher nicht geduldet werden.
Berlin, d. 7. Aug. 1851
Der Minister etc.
Der Minister etc.
An sämmtliche k. Regierungen, ausschließlich der zu Erfurt.“
Damals veröffentlicht im „Staatsanzeiger“, der Amtspresse Preußens.
Siehe auch: http://amtspresse.staatsbibliothek-berlin.de/sachsystematik.php?ityp=1&sid=9624#a9624
Hoffnung und Inspiration…
Habe gerade beim surfen das folgende Protokoll entdeckt:
Klicke, um auf Protokoll_FSR_25Mai2009.pdf zuzugreifen
Die Form gefaellt mir doch sehr gut…