„repressive verkehrsüberwachung“ zu semesterbeginn – erstis aufgepasst!
wie die mz gestern berichtete, startet die politzei münster „unter Einsatz einer Hundertschaft“, pünktlich zu semesterbeginn, eine neue „Sicherheitsoffensive“. nachdem wegen der skulptur projekte öfter mal ein paar augen zugedrückt wurden, werden nun, wie jedes jahr, wieder zahlreiche erstsemesterInnen ihre ersten kontakte mit der polizei und ihren mobilen ec-automaten knüpfen dürfen.
begründet werden die aktionen mit einem dramatischen anstieg der unfallzahlen. der leiter der direktion verkehr im polizeipräsidium münster erklärt der mz:
Mehr Überwachung ist nötig, damit die Normen auch hier eingehalten werden. Sonst haben wir auf unseren Straßen bald überall ein chaotisches Gegeneinander, statt einem geordneten Miteinander.
für den leitenden polizeidirektor sind die radfahrerInnen schuld und stellen ein „besonders Problemfeld“ dar:
Es fehlt einfach am Problembewusstsein. Individuelle Selbstverwirklichung erhält den Vorrang vor kollektiver Mitverantwortung, Bequemlichkeit geht vielen Radfahrern vor Sicherheit.
unterbeleuchtend
die sicherheitsoffensive besteht aus mehreren teilen und beginnt pünktlich zu vorlesungsbeginn am 15.10. mit einer einwöchigen kontrollaktion im stadtbereich. der polizeiverkehrsdirektor will in dieser ersten phase alle verstöße ahnden und beschreibt dies der mz mit den worten:
Vom Nichtanlegen des Gurtes über das Handy-Telefonieren über Geschwindigkeit bis zum falschen Abbiegen. Wir bestrafen ohne Ausnahme alles und jeden, der gegen die Regeln verstößt.
danach schließt sich im november die aktion „Sicher durch die dunkle Jahreszeit“ an, wo (wie jedes jahr) polizistInnen wieder mit ihrem ec-kartengerät hinter hausecken auf unbeleuchtete studis warten. und als letzte aktion dieser grossoffensive sollen in der weihnachtszeit verschärft alkoholkontrollen durchgeführt werden
der leiter der verkehrsdirektion der polizei münster verknüpft diese kontrollen mit dem begriff „repression“:
Die repressive Verkehrsüberwachung ist ein Mittel, das Sicherheitsniveau zu steigern. So verstanden, ist Verkehrssicherheitsarbeit auch ein potentieller Opferschutz!
begriffe wie überwachung und repression sind in zeiten von sicherheits- und terrorwahn und dem wunsch vieler politikerInnen nach totaler überwachung scheinbar en vogue und so fragen sich wohl nur ein paar freiheitlich demokratisch denkende studierende, wo das wohl alles hinführen wird.
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