auch in der hopo-szene gehört man nur dazu, wenn man die geheimsprache der abkürzungen beherrscht, kurz des abkürzungsfimmels (aküfi) mächtig ist.
das glossar des aküfi:
AE – aufwandentschädigung – ein bisschen geld, dass asta-referentInnen, stupa-präsidentInnen, ssp-redakteurInnen und stuwe-verwaltungsratsmitglieder für den aufwand bekommen, den ihre arbeit macht. fachschaftsräte und -vertreterInnen bekommen keine ae.
AStA – Allgemeiner Studierenden Ausschuss – das ausführende organ der studierendenschaft in nrw. der münstersche asta wird in der regel nach monatelangen profilneurotischen koalitionsverhandlungen vom sp für die amtszeit eines jahres gewählt. die weit verbreitete annahme, dass der asta links sei, beruht wohl eher darauf, dass der rcds nicht teil der koalition ist, während das politische profil des asta bzw. der beteiligten listen hier nicht immer so klar zu verorten ist. wenn dann noch zeit ist vertritt der asta studentische interessen. des weiteren bietet der asta serviceleistungen wie eine rechts- und sozialberatung, bulliverleih, etc. an.
BuFaTa – BundesFachschaftenTagung – viele fachschaften sind überregional in sogenannten BuFaTas vernetzt. je nach fachschaft tagt die BuFaTa einmal oder öfter pro jahr diskutiert über das fach, aber auch andere hopo-themen, verabschiedet stellungnahmen und vieles mehr. darüber hinaus entsenden die BuFaTas vertreter in den studentischen akkreditierungspool.
CHE – Centrum für Hochschulentwicklung – das von der Bertelsmann-Stiftung initierte CHE in ist ein neoliberaler thinktank für hochschulbildung. so wird in dem in gütersloh ansässigen zentrum seit jahren massive lobbyarbeit für autonome hochschulen und studiengebühren betrieben. sprachrohr des CHE ist die wochenzeitung ZEIT, welche über die Zeit-Stiftung mit der Bertelsmann-Stiftung verbunden ist und bei jedem hopo-thema folgert, dass alles besser wird wenn die unis mehr wettbewerb untereinander spielen und endlich richtige studiengebühren eingeführt werden. (vgl. Bennhold, Martin (2003): „Private Berater“— private Weichensteller mit Medien- und Konzern-Interessen, in: AStA der Universität zu Köln, AStA der FH Köln und Bund demokratischer WissenschaftlerInnen und Wissenschaftler (Hrsg.): Bildung & Kapitalismus, S. 12-21, Köln. oder online)
flurfunk – synonym für gerüchte und tratsch, der gerne in den fluren und gängen ausgetauscht wird. grosse teile des flurfunks im asta-häusle beziehen sich auf boulevardthemen. das eine oder andere gerücht ist aber auch von politischer relevanz.
fzs – freier zusammenschluss von studentInnenschaften – der fzs ist „der“ studentische Dachverband. ein paar studierendenschaften sind mitglied in diesem verband und politische debatten werden oft von austrittsdrohungen begleitet. manche menschen denken der fzs sei links-dominiert, was verschiedene studierendenschaften davon abhält beizutreten, während andere ausgetreten sind weil der verband nicht links ist. der fzs ist eine beliebte kaderschmiede für einen grossen strömungsverband. im prinzip ist der fzs ein auffangbecken für chronische profilneurosen, die in den lokalen studierdenvertretungen keinen kick mehr finden. der fzs hat ein paar inhaltlich arbeitende arbeitskreise, die je nach dominierendem strömungsinteressen gute inhaltliche arbeit leisten.
GATS – General Agreement on Trade in Services – das GATS der welthandelsorganisation (WTO) ist ein beliebtes papier von profilneurosen. ziel dieses abkommens ist die liberalisierung des handels mit dienstleistungen, worunter auch (hochschul-) bildung gefasst wird. so wurden hopo-nasen, die das GATS mit studiengebühren aber vor allem mit dem bologna-prozess in verbindung gebracht haben, oft als verschörungstheoretiker bezeichnet, die in bologna nur das schlechte sehen wollen, wodurch die anderen auch zu verschwörungtheoretikern werden, da das gute in bologna nunmehr nur noch durch verschwörung durchgesetzt werden kann.
GO – geschäftsordnung – in der go stehen die spielregeln, nach denen parlament gespielt wird. die wenigsten sp-parlamentarierInnen, wissen was drin steht und haben sie auch nicht dabei, um ab und zu mal nachzugucken. einige wenige formal-affine profilneurosen kennen sie hingegen auswendig, legen sie aber meist recht unterschiedlich aus, was zu stundenlangen go-debatten führt. darüber hinaus kann man noch anträge an die go stellen. sogenannte go-anträge werden durch das heben beider arme signalisiert und können genutzt werden, damit mensch und seine meinung vorgezogen wird oder wenn die gelangweilte mehrheit keine lust mehr hat über ein thema zu diskutieren. (vgl. hierzu auch: kleine parlamente)
HHA – haushaltsausschuss – ein sp-ausschuss
HGG – herausgeberInnengremium – ein sp-ausschuss
HRG – Hochschulrahmengesetz – das hrg ist ein bundesgesetz mit länderübergreifenden regelungen für deutschland. mit der föderalismusreform wird das gesetz allerdings noch wertloser und es scheint auch keine interesse mehr daran zu geben einen einigermassen homgenen deutschen hochschulraum zu schaffen. wie dieser föderale bzw. kleinstaaterische anspruch auf den europäischen raum abgebildet wird bleibt abzuwarten.
KBB – Kommission für Budget und Bauangelegenheiten – eine senatskommission an der uni münster
KFPI – Kommission für Forschung, Personal und Internationales – eine senatskommission an der uni münster
KLS – kommission für lehre, studienreform und studentische angelegenheiten – eine senatskommission an der uni münster, die einmal auf den namen KLSSI hörte.
KMK – Kultusministerkonferenz – die kmk ist der gegenspieler der HRG. auf dieser konferenz der kultusminister der länder wird versucht bundesweite rahmenbedingungen zu schaffen. obwohl dieses gremiun ja von den ländern selbst bestimmt wird, klappt es oft nicht eine gemeinsame meinung zu finden. niedersachsen ist vor kurzem gar kurzfristitg aus der KMK ausgetreten. die KMK kann empfehlungen abgeben und vereinbarungen sowie staatsabkommen abschließen, so wurde zum beispiel schon vor längerem mit den „10 thesen der kmk“, eine extreme beschränkung des master-zugangs „empfohlen“.
KSPQ – Kommission für Strategische Planung und Qualitätssicherung – eine senatskommission an der uni münster
LAT – Landes-ASten-Treffen – das LAT, das sich üblicherweise monatlich trifft, bietet ein forum für profilneurosen um sich auf landesebene zu koordinieren. früher war das lat einmal ein gremium, das nach basisdemkratischen grundsätzen funktionierte und dem alle nrw-asten angehörten. mit der erfindung des begriffs „konsensuale mehrheit“ hat ein ehemaliger LAT-koordinator dieses modell zu grabe getragen. des weiteren wurde durch die abschaffung des koordinatorInnen-prinzips hin zu einem parlamentarischen vorstands-prinzip das basisdemokratische selbstverständnis dieses gremiums in frage gestellt.
LHR – landesrechnungshof
MINDERHEITEN-ASTA – ein asta, der sich auf eine koalition stützt, die keine qualifizierte mehrheit im studierendenparalament hat und sich zusätzlich zu ihren koaltionstimmen im studierendenparlament bei wichtigen entscheidungen weitere stimmen organisieren muss. in den letzten jahren gab es immer häufiger minderheiten-asten. diese asten wurden allerdings von koalitionen gewählt, die später in der legislaturperiode zerbrachen und dann bis zum beginn neuer koalitionsversuche nach den studierendenparlamentswahlen ohne klare parlamentsmehrheit weiterwurstelten.
MZ – münstersche zeitung – eine der zwei konservativen münsteraner lokalblätter (siehe auch WN), die dem berühmt berüchtigen medienmogul lensing wolff gehört und vor kurzem in die schlagzeilen der presse gekommen ist, die nicht obigen verleger gehört, als die gesamte lokalredaktion in münster rausgeworfen wurde. siehe schwarzbuch lensing-wolff
SETI – semesterticket
SP – studierendenparlament (-> stupa)
studentischer pool – der studentische akkreditierungspool ist für die entsendung der studentischen vertreterInnen in die akkreditierungsagenturen zuständig, die die neuen bachelor und master studiengänge akkreditieren. weitere infos gibt’s auf der homepage des pools.
STUPA – studierendenparlament (-> sp)
STURA – studierendenrat
STUWE – studentInnenwerk – dieses geheimkürzel benutzen hopo-nasen, wenn sie über das studentInnenwerk reden. „Das Studentenwerk ist eine ‚Anstalt des öffentlichen Rechts‘ und dient dazu, gegenüber den Studierenden einen sozialen und wirtschaftlichen, aber auch kulturellen Auftrag zu erfüllen.“ (siehe interview zum studentenwerk) . auch das studentenwerk wird vom sozialen kahlschlag nicht verschont und der sachzwanglogig des sparens unterworfen. so werden seit einiger zeit, parallel zum bafög, studiengebührenkredite der kfw-bank vermittelt und geschäftsfelder des studentenwerks in GmbHs outgesourced.
TEAM-ASTA – besser: unabhängiger asta – spezielle ausprägung des asta, die in der regel entsteht, wenn es absolut keine koalitions- und mehrheitsfähige listenkonstellation im studierendenparlament gibt. ein team-asta ist im gegensatz zu einem minderheiten-asta also so eine art koalitionsloser asta, was allerdings nicht bedeutet, das keine listen-mitglieder asta-referentInnen sind. das bedeutet auf der einen seite, dass sich der asta immer wieder mehrheiten suchen muss, wenn er etwas von den parlamentaristInnen haben will. auf der anderen seite spart er sich natürlich alles was mit koalitionsgeschäften zu tun hat. den letzten unabhängigen asta gab es an der uni münster im jahr 2002. dieser führte die studierendenschaft seinerzeit recht erfolgreich in den wochenlangen aktivstreik, mit dem die studierenden gegen die geplante einführung von studienkonten durch die rot-grüne landesregierung protestierten. seither wird diese asta-konstellation in münster team-asta genannt.
VGA – vergabeausschuss – ein sp-ausschuss
VS – verfasste studierendenschaft – alle studierenden einer hochschule bilden die vs und ist eine rechtsfähige gliedkörperschaft der hochschule. in manchen bundesländern wurden die verfassten studierendenschaften vor langer zeit verboten, was konservative kräfte auch ab und an einmal im sp der uni münster fordern.
VV – vollversammlung – basisdemokratisches element in der verfassten studierendenschaft. sehr wichtiges organ der vs, allerdings meist eher eine bühne für redenschwingende profilneurosen zur vorbereitung einer resolutionsdurchwinkung.
WN – westfälische nachrichten – das andere noch konservativere lokalblatt münsters (siehe auch MZ), das recht viel und oft über die uni berichtet.
ZWA – zentraler wahlausschuss – der zwa der studierendenschaft der uni münster ist verantwortlich für die korrekte durchführung der wahlen zum studierendenparlament (sp), den fachschaftsvertretungen (fsv) und der ausländischen studierendenvertretung (asv).
tbc.