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Archive for Juli 2007

am vergangenen wochenende fand in lüneburg eine fzs-mv statt. mv steht für mitglieder-versammlung und davon gehen dem fzs in letzter zeit einige von der stange. zwar wurde einem antrag zur selbstauflösung des verbandes auf der mv nicht zugestimmt. trotzdem oder genau deshalb ist zu vermuten, dass der mitgliederschwund sich fortsetzen wird. überspitzt gesagt dreht sich der streit um die frage, ob die politik des fzs auf schnittchenmampfveranstaltungen oder auf brennenden barrikaden gemacht werden sollte. die schnittchenmampferfraktion besteht hauptsächlich aus juso-asten im westen, die andere aus hessischen asten und ost-sturas. ein beliebtes konfliktaustragungsmittel stellen dabei die go-anträge auf den mv’en dar. go steht für geschäftsordnung und anträge dazu gibt es viele lustige (insgesamt 15 die man hier bewundern kann) die man z.b. auch mal hintereinander ausprobieren kann 😉 soviel zur politischen landschaftskunde. zum weiterlesen hier oder noch etwas mehr in den tiefen des pulverdampfes des schlachtfeldes.

gute nacht und angenehmere träume

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den knüller der vergangenen woche kommt sicherlich aus der uni freiburg –  wie die süddeutsche zeitung berichtet: http://www.sueddeutsche.de/,tt6l1/jobkarriere/artikel/379/125193/
sollen sich studierende, die einen IQ über 130 nachweisen können, für die ersten drei semester von den studiengebühren befreien können. mal abgesehen davon, dass man auch argumentationsimmanent begründen könnte, dass genau im gegenteil die studierenden mit dem niedrigsten IQ zu befreien sind, um ihnen zu helfen, diesen zu erhöhen, kann man sich aber auch die grundsätzliche kritik von z.b. theodor ludwig wiesengrund-adorno zu gemüte führen um zu erkennen, welch geistes kind solche ideen entspringen:

Während der Gedanke verlernt hat, sich selbst zu denken, ist er zugleich zur absoluten Prüfungsinstanz seiner selbst geworden. Denken heißt nichts anderes mehr als in jedem Augenblick darüber wachen, ob man auch denken kann. Daher das Erstickte noch jeder scheinbar unabhängigen geistigen Produktion, der theoretischen nicht weniger als der künstlerischen. Die Vergesellschaftung des Geistes hält ihn überdacht, gebannt, unter Glas, solange die Gesellschaft selber gefangen ist. Wie Denken vordem die einzelnen von außen befohlenen Pflichten verinnerlichte, so hat es heute seine Integration in den umfassenden Apparat sich einverleibt und geht daran zugrunde, noch ehe die ökonomischen und politischen Verdikte es recht ereilen.

(Minima Moralia 126)

Gute Nacht und angenehmere Träume

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barcodisierend

das neue logo der uni münster ist an der ulb baustelle in aktion zu bestaunen.
damit man es nicht übersieht oder für etwas anderes hält, habe ich es auf dem folgenden foto mal markiert:

logoinaktion

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die hochschulpolik in münster scheint sich neuerdings selber nach dem bologna-prozess zu reformieren. mit dem hauptsächlich von externen bevölkerten hochschulrat wird zur zeit die akkreditierungsagentur der uni münster geschaffen (ob die wwu akreditiert wird, stand zum zeitpunkt des redaktionsschlusses noch nicht fest 😉 )

die studiengebühren (oder neusprech: studienbeiträge) sollen von einer verteilkommission verteilt (nicht zu verwechseln mit fairteilen) werden.

informationen aus dem umfeld von münsters hochschulpolitischer szene lassen vermuten, dass mensch sich dabei auf einen punktekatalog geinigt, über diesen jedoch stillschweigen vereinbart hat. (mensch bekommt die klausur ja auch nicht vor dem schreibtermin…)

so wie es in münster sonst läuft, ist es bestimmt eine neunzig minütige grundstudiumsklausur… folglich würde ich 90 punkte für eine eins vergeben.
davon gibt es 20 punkte für die sekundärtugenden respektive „formalia“, den überwiegenden teil gibt es natürlich für den inhalt und dann noch mal 20 punkte um besondere leistungen der klausurteilnehmerInnen zu würdigen.

schwups ist die klausur gestellt und ein „objektiver“ punktekatalog am start.

doch bleibt zum schluss der vision ein fader beigeschmack nur weil politik in formalia gekleidet wird bleibt sie trotz allem politik.

gute nacht und angenehmere träume

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in einem interessanten wissenschaftlichen artikel beschreibt bruno frey eine epidemie, die neuerdings insbesondere auch die wissenschaft, also universitäten, und fachbereiche befallen hat. er nennt sie evaluitis. ihre symptome sind chronisches überevaluieren. als folgen sieht er:

(a) eine konzentration auf das, was gemessen wird;
(b) eine verdrängung intrinsischer arbeitsanreize, wodurch vor allem die originalität betroffen wird; und
(c) eine manipulation der kennziffern

aufschlussreich ist auch seine einschätzung der situation für die evaluierten. sie haben nicht die möglichkeit, zweifel am sinn einer evaluation zu äußern, da ihnen dieses sofort als angst vor dem ergebnis der evaluation ausgelegt wird.

auch die konsequenzen, die aus einer evaluation gezogen werden sollen, beschreibt frey als in keiner weise eindeutig. bei einem negativen ergebnis gibt es im prinzip zwei möglichkeiten:
1. mehr geld um die qualität zu erhöhen
2. weniger geld, da kein erfolg

1 und 2 zu kombinieren gilt als schwierig 😉

insbesondere ist dieser aufsatz also der hochschulleitung ans herz zu legen und wird vielleicht zu einem eloquenteren umgang mit der evaluitis führen…

guten abend und angenehmere träume

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urlaubsvertretend

hopowatch macht in den nächsten zwei wochen urlaub, verabschiedet sich so lange aus der virtuellen welt des web2.0 und wird sogar per email unerreichbar sein. dennoch muss niemand auf interessante geschichten aus den niederungen der hochschulpolitik verzichten.

hopowatch konnte mit Hans Friester einen intimen kenner der regionalen und überregionalen hopo-szene gewinnen, der die hopowatch-leserInnen in der nächsten zeit als ferienvertretung mit spannenden hopo-news versorgen wird.

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die uni duisburg-essen und die fh münster haben in der vergangenen woche sogenannte studienbeitragsstiftungen gegründet. diese stiftungen sollen aus studiengebührenmitteln aufgebaut werden und zur verbesserung der lehre und studienbedingungen dienen und in ausnahmefällen auch zur förderung von studierenden. die uni duisburg-essen zahlt mindestens fünf prozent und die fh münster sogar 20 prozent der studiengebühren in ihre stiftung ein.

die nachdenkseiten kommentieren dieses neuartige stiftungsding folgendermaßen:

Was früher einmal die Milliardäre Stanford oder Johns Hopkins in den USA machten, nämlich ihr Vermögen für Universitäten zu stiften, das sollen ihnen nun in die Deutschland die unvermögenden Studierenden gleich tun, nämlich das Geld das sie nicht haben, für das sie womöglich einen Kredit aufnehmen oder Jobben müssen in eine Stiftung einbringen. Typisch deutsch.

der nrw-wissenschaftsminister bezeichnet die stiftungen als „kreative Konzepte“ um studiengebühren auszugeben und lässt in einer pressemitteilung verbreiten, dass die stiftung dem wunsch „zahlreicher“ studierender entspräche, die gerne bis zu einem fünftel ihrer gebühren der stiftung zukommen lassen wollen. der minister weiter:

Ich begrüße es deshalb besonders, dass die Studierendenvertreter maßgeblich bei der Errichtung der beiden Stiftungen mitgewirkt haben.

unbeteiligend

der asta der fh münster widerspricht in einer hopowatch-anfrage den darstellungen des wissenschaftsministers und des rektorats. der asta habe aus der zeitung erfahren, dass die gründungsverträge der stiftung unterschrieben wurden. hierbei seien auch keine asta-referentInnen zugegen gewesen, zumal der asta auch nicht eingeladen war.

vielmehr versuche das rektorat der fh münster überall zu verbreiten, dass die stiftung große zustimmung seitens der studierenden erhält. der fh-asta erklärt, dass er zu keiner zeit an der errichtung der stiftung mitgewirkt habe und kritisiert die informationspoltik des rektorats:

Viele Studierende sind jedoch hierüber nicht informiert und auch wir als FH-AStA wurden in keinster Weise über die Absichten der FH-Leitung aufgeklärt.

die positition des asta zu studiengebühren hat sich nicht verändert. er hat das vorhaben, die stiftung aus studienbeiträgen zu finanzieren stets kritisiert und kämpft mit widerspruchskampagnen und mehreren musterklagen am verwaltungsgericht münster weiter gegen studiengebühren.

unvereinnahmend

noch eine kurze stiftungsgründungsanektote zur studierendenbeteilignug ohne studierende am rande:

Ein interessantes Beispiel ist auch, dass der AStA erst über die Medien erfahren hatte, das der AStA-Vorsitz im Kuratoriumsvorstand ist. Auch hier versucht das Rektorat sein großes Interesse an der Mitwirkung der Studierenden kund zu tun. Doch fakt ist, dass zumindest wir als FH-AStA nicht in die Planungen mit einbezogen waren.

hopowatch kennt eine hochschule, an der die aussicht auf einen neuen (kuratioriums)posten und die dadurch entstehende scheindemokratische studentische alibimitbestimmung höchstwahrscheinlich ausgereicht hätte um die studentischen vertreterInnen zu überzeugen und die paar nachteile einer solchen studiengebührenstiftung vergessen zu lassen.

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auf der letzten sitzung des studierendenparlaments der uni münster gab es einmal mehr eine gewisse verwirrung über die geschäftsordnung und dem damit verbundenen rederecht für sp-mitglieder. in diesem fall ging es um redende mitglieder des präsidiums im speziellen.

im laufe der sitzung stellte die präsidentin, die sich zu dem zeitpunkt in der sitzungsleitung befand, unvermittelt fest:

Ich hab mich mal kurz auf die Redeliste gesetzt.

darauf hin stellte sie, ohne die redeleitung abzugeben, ein paar fragen zur sache. die parlamentarierInnen schien dies nicht weiter zu stören und so mischte die redeleitung minutenlang aktiv in der dikussion mit.

auf die intervention eines einzelnen parlamentariers, dem irgend etwas komisch vorkam und die nachfrage, ob die präsidentin denn rederecht habe, wurde mit der unwirschen erwiderung und dem verweis auf die geschäftsordnung reagiert:

Ich darf reden, wenn es mich nicht persönlich betrifft.

an diesem beispiel zeigt sich doch recht gut, wie im 49. studierendenparlament mit dem rederecht umgegangen wird oder auch nicht. der relevante passus in der geschäftsordnung (§15 abs. 4) regelt nämlich eigentlich sowohl das rederecht für alle anwesenden, also auch das von gästen, und das redeverbot für präsidentInnen:

Anwesende einer SP-Sitzung dürfen nur sprechen, wenn ihnen der Präsident/ die Präsidentin das Wort erteilt. Will der Präsident/ die Präsidentin selbst zur Sache sprechen, so hat er/ sie während der gesamten Debatte über diesen Punkt den Vorsitz an einen der Stellvertreter/ eine der Stellvertreterinnen abzugeben. Wollen sich alle Mitglieder des Präsidiums an der Debatte beteiligen, so übernimmt das am längsten im SP sitzende Mitglied die Leitung.

nach den erfahrungen im umgang des studierendenparlaments mit gästen sollte diese geschichte eigentlich auch nicht mehr weiter verwundern, aber es stellt sich einmal mehr die frage welches politische selbstverständnis hier in fast allen fraktionen zugrunde liegt und was sich die damen und herren turboparlamentaristInnen demnächst sonst noch für geschäftsordnungsbeugende ideen einfallen lassen.

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aus aktuellem schwarz-rot-gelbem anlass sei noch auf einen lesenswerten sz-artikel verwiesen, der sich mit der äquivalenz von patriotismus und nationalismus beschäftigt:

Nach Erkenntnissen des Psychologen Christopher Cohrs von der Universität Jena lassen sich Menschen nicht in gute Patrioten und böse Nationalisten einteilen. Bürger, die sich stark mit ihrem Land identifizieren, so Cohrs, seien anfällig für intolerantes und ausländerfeindliches Gedankengut: „Menschen mit patriotischen Einstellungen lehnen Nationalismus nicht ab. Vielmehr geht beides oft Hand in Hand.“

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in bochum wurde als reaktion auf einen schwarz-rot-gelben asta, der anfang mai gewählt wurde, das watchblogg mit dem einprägsamen namen astawatch wiederbelebt. seit anfang juli versucht dieses blogg nun für transparenz in der verfassten studierendenschaft der ruhr-uni bochum zu sorgen:

Um die (Nicht-)Arbeit des AStA kritisch zu begleiten haben unabhängige Studierende, Mitglieder aus Initiativen sowie Studierende aus dem Umfeld der Oppositionslisten das Projekt AStA-Watch wiederbelebt. Bereits vor zwei Jahren beleuchtete AStA-Watch die Vorgänge des rot-grünen AStAs, der sich damals vom RCDS tolerieren ließ, kritisch.

laut astawatch scheint der asta nach zwei monaten im amt immer noch startschwierigkeiten zu haben. er habe immer noch nicht damit begonnen inhaltlich und politisch zu arbeiten, aber stattdessen damit angefangen etablierte studentischen initiaven bei ihrer arbeit zu behindern und sämtliche mittel für diese projekte zu streichen.

es bleibt spannend wie sich der rub-asta und seine gegenöffentlichkeit in der nächsten zeit entwickeln.

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