die uni duisburg-essen und die fh münster haben in der vergangenen woche sogenannte studienbeitragsstiftungen gegründet. diese stiftungen sollen aus studiengebührenmitteln aufgebaut werden und zur verbesserung der lehre und studienbedingungen dienen und in ausnahmefällen auch zur förderung von studierenden. die uni duisburg-essen zahlt mindestens fünf prozent und die fh münster sogar 20 prozent der studiengebühren in ihre stiftung ein.
die nachdenkseiten kommentieren dieses neuartige stiftungsding folgendermaßen:
Was früher einmal die Milliardäre Stanford oder Johns Hopkins in den USA machten, nämlich ihr Vermögen für Universitäten zu stiften, das sollen ihnen nun in die Deutschland die unvermögenden Studierenden gleich tun, nämlich das Geld das sie nicht haben, für das sie womöglich einen Kredit aufnehmen oder Jobben müssen in eine Stiftung einbringen. Typisch deutsch.
der nrw-wissenschaftsminister bezeichnet die stiftungen als „kreative Konzepte“ um studiengebühren auszugeben und lässt in einer pressemitteilung verbreiten, dass die stiftung dem wunsch „zahlreicher“ studierender entspräche, die gerne bis zu einem fünftel ihrer gebühren der stiftung zukommen lassen wollen. der minister weiter:
Ich begrüße es deshalb besonders, dass die Studierendenvertreter maßgeblich bei der Errichtung der beiden Stiftungen mitgewirkt haben.
unbeteiligend
der asta der fh münster widerspricht in einer hopowatch-anfrage den darstellungen des wissenschaftsministers und des rektorats. der asta habe aus der zeitung erfahren, dass die gründungsverträge der stiftung unterschrieben wurden. hierbei seien auch keine asta-referentInnen zugegen gewesen, zumal der asta auch nicht eingeladen war.
vielmehr versuche das rektorat der fh münster überall zu verbreiten, dass die stiftung große zustimmung seitens der studierenden erhält. der fh-asta erklärt, dass er zu keiner zeit an der errichtung der stiftung mitgewirkt habe und kritisiert die informationspoltik des rektorats:
Viele Studierende sind jedoch hierüber nicht informiert und auch wir als FH-AStA wurden in keinster Weise über die Absichten der FH-Leitung aufgeklärt.
die positition des asta zu studiengebühren hat sich nicht verändert. er hat das vorhaben, die stiftung aus studienbeiträgen zu finanzieren stets kritisiert und kämpft mit widerspruchskampagnen und mehreren musterklagen am verwaltungsgericht münster weiter gegen studiengebühren.
unvereinnahmend
noch eine kurze stiftungsgründungsanektote zur studierendenbeteilignug ohne studierende am rande:
Ein interessantes Beispiel ist auch, dass der AStA erst über die Medien erfahren hatte, das der AStA-Vorsitz im Kuratoriumsvorstand ist. Auch hier versucht das Rektorat sein großes Interesse an der Mitwirkung der Studierenden kund zu tun. Doch fakt ist, dass zumindest wir als FH-AStA nicht in die Planungen mit einbezogen waren.
hopowatch kennt eine hochschule, an der die aussicht auf einen neuen (kuratioriums)posten und die dadurch entstehende scheindemokratische studentische alibimitbestimmung höchstwahrscheinlich ausgereicht hätte um die studentischen vertreterInnen zu überzeugen und die paar nachteile einer solchen studiengebührenstiftung vergessen zu lassen.
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