heute nachmittag um 15 uhr findet eine vollversammlung aller studierenden der uni münster auf dem domplatz statt. im anschluss daran (16 uhr) sind die studierenden aller münsteraner hochschulen, schülerInnen und bürgerInnen zu einer demo aufgerufen, um, wie auch an vielen anderen orten in deutschland und dem rest der welt, für ein „frei zugängliches, öffentlich finanziertes, demokratisches und zur Selbstbestimmung befähigendes Bildungssystem“ zu demonstrieren.
über die bildungspolitikerInnen und weitere funktionärInnen, die alle jahre wieder verständnis für die streikenden und demonstrierenden zeigen, aber nichts verändern, kann mensch einmal mehr verständnislos den kopf schütteln. aber egal, weil schuld sind ja immer die anderen und so wird sich ausser beschwichtigungsformeln der politik und der hochschulleitungen nichts ändern und der streik fällt spätestens zu weihnachten in den winterschlaf.
Ein wunderschönes Plädoyer zum mit dem Arsch zuhause bleiben. Was macht deine Welt so trist, warum bist du so konsterniert. Das ist unser wichtigstes Mittel und wenn der Erfolg noch so klein ist, wir müssen es nutzen. Du spielst so nur den Sesselpupern in die Hand!
es könnte auch als arschtritt verstanden werden, aber das muss jeder selbst politisch reflektiert denkende mensch natürlich mit sich und seinem gewissen ausmachen…
@kein mitspracherecht
Wenn du ernsthaft meinst, alle paar Monate mal schreiend durch die Stadt zu laufen, wäre das einzige Mittel, das die Studierenden haben, dann tust du mir Leid. Das ist ein Mittel, das unwirksamste noch dazu. Leider haben die aktiven Leute kein Interesse daran, sich andere Mittel auszudenken und vielleicht einfach mal die „Mächtigen“ mit den Waffen zu schlagen, die sie selber gegen die Studierenden einsetzen: Marketingagenturen, Thinktanks, Lobbyisten. Statt dessen ist man hier in Münster lieber aus dem einzigen Lobbyverein mit ein bischen Gewicht ausgetreten.
Ich sage wir brauchen alle Mittel, die uns helfen und dazu gehört selbstverständlich der Protest!
das sp wurde soeben von bildungsstreikenden besetzt, die zuvor mit einer demo durch die verregnete innenstadt gezogen sind. kurz darauf kamen frau ravenstein und herr schwartze und haben sie sp-präsidentin beiseite genommen, um eine besetzung des schlosses im anschluß an die sp-sitzung zu verhindern. es steht nur noch der rechte seitenflügel offen, der zugang zum foyer ist versperrt. die bildungsstreikaktivist/inn/en wollen bleiben.
michael stellt den bildungsstreikantrag vor, der sich auf 6.550 euro beläuft. es geht in die debatte. ein rcdsler fragt nach, ob das geld zur finanzierung von starftaten verwendet werden soll, und verweist auf die besetzungen der vergangenen tage. außerdem fragt er nach kontakten zu minister pinkwart. michael erklärt, daß es gesprächseinladungen und briefe gegeben habe.
alex fragt nach, wieviel geld bereits für den bildungsstreik ausgegeben wurde. rudi: bildungsstreik im sommer kostete 8.786 euro, es sind noch knapp 10.000 euro für kampagnen da. es gab in den letzten wochen eine plakataktion und einen martinsumzug. außerdem kam der asta seiner pflicht nach, eine vollversammlung zu veranstalten. juso-hannes motzt über eine angeblich unklare haushaltslage. rudi wiederholt, daß es einen großen etat für solche kampagnen gibt und daß die verbliebenen mittel für den bildungsstreik ausgegeben werden können, weil andere kampagnen wohl nicht mehr bis jahresende anstehen.
jemand fragt nach den erfolgen des bildungsstreiks. michael: endlich wird bewußtsein für die probleme geschaffen, bisher wurden anwesenheitspflichten reduziert, außerdem hat frau schawan angekündigt, das bafög zu erhöhen.
michael glaubt an den erfolg des bildungsstreiks und bittet um solidarität.
es folgt ein vergleich zwischen kegelparty und vv (vom rcds natürlich). der rcdsler bemängelt, daß die studierenden in den neuen studiengängen gar nicht erreicht werden würden. er plädiert für ein ablehnen des antrags. behelfsweise sollen fahrtkosten für schüler/inn/en und lebensmittel gestrichen werden.
michael berichtet von umfragen, daß die ziele des bildungsstreiks von einer mehrheit der studierenden geteilt werden. es sollen mehr studierende unmittelbar einbezogen werden, wobei die studierenden aller gruppen eingeladen sind.
clarissa erwähnt, daß es vielen studis wegen des studiums zeitlich unmöglich sei, ständig am bildungsstreik teilzunehmen.
johannes bemerkt, daß ein erfolg des bildungsstreiks sei, daß sich selbst der rcds auf seiner homepage solidarisiert.
frederick freut sich, daß der bildungsstreik amüsant ist, doch michael widerspricht und betont, daß das engagement sehr anstrengend sei. das auszugebende geld sei von und gehöre allen studierenden, was michael genau so sieht und weshalb er sich für die verbesserung der studienbedingungen für alle studis einsetzt. die unterstützung der schüler/innen sei richtig, weil sie nur geringe möglichkeiten haben, sich einzubringen, weil sie sich politisch einbringen, ähnliche ziele verfolgen und als zukünftige studis bereits erfahrungen im engagement mitbringen.
rudi: die studierendenschaft gibt viel geld für viele dinge aus und hier wird sehr viel geld ausgegeben, wobei sich aber auch sehr viele studis beteiligen. leider setzt sich die hochschulleitung nicht gemeinsam mit den studis für die interessen der studis ein, während das an anderen standorten passiert sei. rudi: „wenn wir hier sparen an der aktivierung studentischen protests, werden wir später die zeche zahlen müssen mit einer erhöhung der studiengebühren oder ähnliches.“
ben (ufafo) beantragt rederecht für alle anwesenden. gegenrede des rcds. conny macht nen verfahrensvorschlag, der vorsieht, daß jeder reden kann, wenn er sich meldet und das parlament zustimmt.
conny begrüßt den bildungsstreik, auch den der schüler/innen. im heute-journal sei 20 minuten lang darüber berichtet worden. am 13. januar sollen alle zum bologna-tag der uni gehen, konstruktive mitarbeit sei erwünscht (wahlkampf).
katrin (lsi) wünscht sich mehr einsicht und möchte einzelne posten besprechen, und sie erwartet eigenbeteiligung bei fahrten und verpflegung. zwei prozent der studis, die an asta-aktionen teilnähmen, seien zu wenige. den forderungen des bildungsstreik stimmt sie zumindest teilweise zu. es seinen 12 milliarden euro für bildung zusätzlich bereitgestellt worden, außerdem verweist sie auf das neue stipendiensystem (gelächter). sie versteht nicht, was mit dem instrument streik erreicht werden solle, wo studis doch keinen arbeitgebern wehtäten.
adam (campusgrün): es gibt kein votum des haushaltsausschusses, da dieser nicht mehr getagt hat.
tobias: der rcds teile die kritik am bologna-prozeß und er meint, daß es für alle am besten wäre, wenn alle studis in der nächsten woche rcds wählen würden. er bemängelt, daß er kein essen erhält. die bildungsstreiker sollen sich in gremien wählen lassen. schüler/innen hätten eltern, de für sie aufkommen sollten.
alex schließt sich an.
frederick: geld protest, merkwürdig, blablabla… (entschuldigung, aber so schnell kann ich nicht mitschreiben)
puh, es geht weiter, manches wiederholt sich. tippfehler bitte ich zu entschuldigen.
kurt betont, daß man das nicht teilnehmen vieler studis nicht den protestlern vorwerfen darf. schlußendlich laufen viele beim asta auf und bitten um unterstützung. proteste nützten der besseren finanzierung der hochschulen. er ruft zu randalen auf, um den politikern druck zu machen.
rudi stellt klar, daß die bafög-anpassung bereits ein erfolg sei, auch wenn sie sowieso absolut notwendig war, wie auch katrin zuvor meinte. leider will die fdp ja lieber stipendien an 10% der studierenden vergeben als bafög an alle bedürftigen.
muimum hat für eine veranstaltung mit 200 teilnehmern 3.000 euro erhalten, wobei auch studis aus anderen ländern – völlig zurecht – unterstützt wurden.
jürgen: die schüler/innen von heute sind teil unserer akademischen gesellschaft und studis von morgen. er lästert über die neue bundesregierung.
andré: will sich nicht mit der bafög-erhöhung abspeisen lassen, betont aber, daß diese ohne bildungsstreik nicht jetzt, sondern erst 2011 gekommen wäre. der bildungsstreik habe alle studienrichtungen im blick, was bei rcds und lsi nicht der fall sei, wenn dort nur studis aus jura und bwl sind. er fordert auf, die proteste zu unterstützen, anstatt nur auf die gremien zu verweisen.
antrag auf sofortige abstimmung (rcds).
es gibt einen änderungsantrag, der darauf hinausläuft, daß 2.260 euro gestrichen und 4.040 euro bewilligt werden sollen.
julius beantragt geheime abstimmung. aufruhr.
der änderungsantrag wurde abgelehnt (10 ja, 15 nein, 2 enthaltungen).
fraktionspause rcds, der nun mehrere einzelne änderungsanträge verfassen will.
neue änderunganträge werden gestellt:
– material soll um 250 euro verringert werden (wird vom antragsteller übernommen)
– verpflegung soll von 300 auf 200 euro reduziert werden (wird vom antragsteller übernommen)
– die band soll 200 euro erhalten (wird ebenfalls übernommen)
– unterstützung von 1.050 euro für schüler soll gestrichen werden (abgelehnt mit 7 ja, 17 nein, 1 enth.)
drei neue änderungsanträge: die übernommenen änderungsanträge sollen zurückgenommen werden (die jusos wollen sich als unterstützer des bildungsstreiks gerieren, obwohl sie noch letztens einen bildungsstreikantrag für ein tagungswochenende für die bundesweite vernetzung von 1.000 euro auf 800 euro gekürt haben, nachdem michael ihn schon halbiert hatte): alle änderungsanträge sind rückgängig gemacht worden.
der antrag steht nun zur abstimmung: 17 ja, 7 nein, 1 enth. => angenommen.
michael bedankt sich für die unterstützung.
es wurde inzwischen ein antrag vom studentischen journal 360° zu anlaß einer preisverleihung in höhe von 1.000 euro bewilligt. im top berichte wird über eine vom studentenwerk angekündigte beitragserhöhung diskutiert – die zweite innerhalb eines jahres.
frau ravenstein und herr schwartze sind wieder da. bildungsstreikprotestler allerdings kaum noch.
das ende der sitzung naht…
Ich bin fasziniert von Jochens Wahlkampf. Wenn eine Juso-HSGlerin etwas kundtut, ist das natürlich als solcher zu kennzeichnen.
Zu
„fraktionspause rcds, der nun mehrere einzelne änderungsanträge verfassen will.“
hat Jochen wohl im Eifer des Gefechts vergessen zu erwähnen, dass Uni-GAL und RCDS gemeinsam den Bildungsstreikantrag heruntergehandelt haben.
ach nils, du bist doch nur sauer, weil ich deine wahlkampftiraden nicht mitprotokolliert habe… tststs
Jochen, das ist nicht Nils G. von den Jusos, der boykottiert Hopowatch 🙂