die münsteraner asten (uni, fh, kfh, kunstakadamie) fordern in einen offenen brief an das studierendenwerk münster die rückbesinnung auf mehr studierendenorientierte dienstleistungen und eine stärkere fokussierung auf den sozialen auftrag.
in dem offenen brief werden einmal mehr die luxuswohnheime und das hotelgeschäft kritisiert und darüber hinaus auch den aktuellen sozialbeitragserhöhungsplänen des studierendenwerks eine abfuhr erteilt:
Sehr geehrte Verwaltungsratsmitglieder, sehr geehrter Herr Hassmann,
sehr geehrter Herr Wiese,Mit diesem offenen Brief möchten wir als Vertretungen der Münsteraner Studierenden die Probleme im Zusammenhang mit den Leistungen und der „Unternehmenspolitik“ des Studentenwerks thematisieren:
Finanzielle Belastung der Studierenden
Laut der Grundauszählung zur 18. Sozialerhebung vom 19. Juli 2007 hat die/ der Normalstudierende rund 740 Euro Einnahmen im Monat. Demgegenüber stehen Ausgaben in Höhe von knapp 790 Euro – also bleibt durchschnittlich eine Differenz von 50 Euro zu Lasten der/ des Studierenden.
Das zeigt, dass die Studierenden einer starken finanziellen Belastung ausgesetzt sind, da sie durch Nebenjobs das Geld zum Leben aufbringen müssen. Nach Aussage der 18. Sozialerhebung gehen mehr als 50% der Studierenden während ihres Studiums und der vorlesungsfreien Zeit einer Beschäftigung nach, um Geld zu verdienen.
Das hat zur Folge, dass gut 20 % der Studierenden eine verlängerte Studiendauer aufweisen und zum Teil auch die zu erbringenden Leistungen für den Bezug von BAföG nicht vorweisen können, was in beiden Fällen zu einem Wegfall des BAföG führt und somit wiederum einen finanziellen Verlust bedeutet.
Sozialbeiträge
Als Vertreterinnen und Vertreter der Münsteraner Studierendenschaften fordern wir, dass der Sozialbeitrag in seiner jetzigen Höhe beibehalten wird – als der niedrigste Sozialbeitrag aller Studentenwerke in Nordrhein-Westfalen. Die eingangs beschriebene finanzielle Belastung der Studierenden ist mit Einführung der Studiengebühren weiter gestiegen. Es darf nicht sein, dass auf den Schultern der sozial bzw. finanziell schwach gestellten Studierenden Projekte wie die Verschönerung des Platzes vor dem Studentenwerk und der Mensa am Aasee oder weitere Tagungshotels finanziert werden, die für die meisten von ihnen keine Verbesserung sondern nur eine Mehrbelastung bedeuten. Müssen die Löhne erhöht werden, so ist die Landesregierung in die Pflicht zu nehmen. Natürlich muss eine deutliche Erhöhung der Studentenwerksmittel des Landes Nordrhein-Westfalen angestrebt werden, trotzdem sollte sich das Studentenwerk bemühen, die Sozialbeiträge möglichst niedrig zu halten.
Wohnheime
Wir kritisieren, dass das Studentenwerk Münster zunehmend „Luxuswohnheime“ mit Mieten über 300€ finanziert und hierdurch sein Kerngeschäft vernachlässigt. Die Mehrheit der Studierenden erwartet keine Luxuswohnheime, sondern adäquaten Wohnraum in einem guten, sozialverträglichen Preis-Leistungsverhältnis.
Studierende, die hohe Preise für ihre Wohnungen zahlen können, sind nicht auf die Unterstützung des Studentenwerks angewiesen. Wohnungen in höheren Preislagen können und werden auch von privaten Anbietern angeboten.
Außerdem sehen wir dringenden Sanierungsbedarf bei den bereits existierenden Wohnheimen. Vor allem am Horstmarer Landweg, in der Boeselagerstraße und in Steinfurt. Es kann und darf nicht sein, dass auf der einen Seite ein Luxuswohnheim mit Aaseeblick gebaut wird und auf der anderen Seite vorhandene Wohnheime ihrem Schicksal überlassen und nicht saniert werden. Das primäre Interesse sollte im Erhalt bereits vorhandenen günstigen Wohnraums und in der Bereitstellung weiterer günstiger Wohnheimplätze liegen. Deshalb sollte bei der Sanierung der Schwerpunkt auf den Erhalt der günstigen Mieten gelegt werden. Außerdem sollte – aus ökologischen Gründen und um die Mieten gering zu halten – auf energiesparende Maßnahmen geachtet werden. Mit der Durchführung der vom Studentenwerk bereits geplanten Maßnahmen zum Erhalt der einzelnen Wohnheime muss schnellstmöglich begonnen werden.
Image des Studentenwerks
Die Vertreterinnen und Vertreter der Münsteraner Studierendenschaften kritisieren aufs Schärfste das Image, welches das Studentenwerk von sich vermitteln möchte. Zum Beispiel dem Bau des neuen Agora II Tagungshotels oder Repräsentationsausbauten wie dem Platz vor der Mensa am Aasee stellt sich das Studentenwerk als modernes Dienstleistungsunternehmen dar. Die Attraktivität (zum Beispiel von Wohnheimen oder Cafés) spielt eine größere Rolle als das Eintreten für sozial Schwächere. Das kritisieren wir und fordern den Schwerpunkt wieder mehr auf den karitativen Aspekt zu legen. Wir halten dies auch für sinnvoller um langfristig eine Erhöhung der Zuschüsse vom Land fordern zu können.
Mensa
Die Münsteraner Studierendenschaften fordern ein qualitativ und geschmacklich hochwertiges Speiseangebot zu sozialverträglichen Preisen in den Mensen.
Durch den konsequenten Ausbau des Angebots an ökologischen und fair gehandelten Produkten sollen auch Studierende, die auf Nachhaltigkeit Wert legen, vom Mensa-Angebot profitieren können. Generell sollen aus ökologischen Gründen größtenteils Produkte aus der Region verwendet werden. Das würde zu einer steigenden Zahl an Mensa-Nutzern führen, da durch das veränderte Angebot auch neue Nutzergruppen angesprochen werden.
Auch die Möglichkeit, im Rahmen der Freitischregelung an besonders bedürftige Studierende Mensakarten mit Guthaben auszugeben, sollte in vollem Umfang ausgeschöpft werden.
BAföG
Lediglich etwa 20 % der Münsteraner Studierenden beziehen BAföG. Wir fordern das Studentenwerk auf, sich für eine breitere BaföG-Förderung der Studierenden einzusetzen, die Bearbeitungsdauer der BAföG-Anträge zu optimieren, sowie eine größere Transparenz und Studierendenorientierung zu zeigen.
Wir erwarten, dass das Studentenwerk ein starker Partner ist, der soziales Handeln und Studierendenorientierte Dienstleistungen anbietet und auf die Forderungen und Bedürfnisse der Studierenden eingeht.
Die Münsteraner Studierendenschaften fordern eine kooperative Einstellung des Studentenwerkes zu den Münsteraner Asten.
Wir wollen, gemeinsam mit dem Studentenwerk, den Münsteraner Asten und eventuell dem Landesastentreffen einer Forderung, die Landeszuschüsse zu erhöhen, Ausdruck zu verleihen, da diese in den letzten Jahren stark gekürzt wurden und die Landesregierung ihrer sozialen Aufgabe nicht nachkommt. Um diese Zusammenarbeit möglich zu machen müsste sich jedoch der Focus des Studentenwerks ändern.
Die Münsteraner ASten würden eine Stellungnahme seitens des Studentenwerkes begrüßen.
Mit freundlichen Grüßen,
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FH Münster Uni Münster Kunstakademie Katho. NRW
Münster Abt. Münster
Im Namen der Münsteraner ASten
Und wieder einmal haben die pseudo-linken reaktionären Kräfte innerhalb der münsteraner ASten ohne nachzudenken ihre unfundierte Meinung in die Öffentlichkeit gekotzt.
Das so ziemlich alle baulichen Massnahmen, sei es das Agora II oder das „Luxuswohnheim“, nicht vom Studentenwerk sondern von privaten Investoren gebaut wurden und eher dazu beitragen die Mensen und anderen Wohnheime querzusubventionieren, interessiert hier genauso wenig, wie die Tatsache, das durch die geforderte Nutzung lokaler Versorger der Preis der Mensa-Essen sich drastisch erhöhen würde. Auch das die lokalen Versorger die benötigten Mengen nicht einmal ansatzweise liefern können, wird nicht beachtet.
Ob es sich um das Studentenwerk, die Universität, angebliche Faschisten in Fachbereichen oder das Semesterticket handelt, überall zeigt sich, das lieber nicht nachgefragt wird, sondern lieber in BILD-Manier aus Vermutungen die schlimmst möglichen (und absurdesten) Schlussfolgerungen gezogen werden. Hat irgend einer der AutorInnen dieses Briefs mal mit seinen eigenen studentischen Vertretern im Studentenwerk gesprochen? Damit hätten sich mit Sicherheit 90% der Punkte in diesem Brief direkt auflösen lassen.
Anscheinend ist es wichtiger dem (den Studierenden wohlgesonnenen) Studentenwerk eine reinzuwürgen, statt sich mit Studiengebühren, LABG, BaMa, Überwachungsstaat oder auch nur den einfachen Problemen der Studis auseinander zu setzen.
Ich kann nur wieder einmal applaudieren. Mit solchen unverschämten, inhaltlich schlechten und illusorischen Briefen schafft man es bestimmt, die schlechte Meinung der Studis über ihre eigenen Vertreter umzudrehen.
Ein solcher Kommentar ist dem Studentenwerk Münster und den sozialen Belangen der Studierenden gegenüber völlig unangemessen. Es geht alleine um die Frage: Wie soll unser Studentenwerk aussehen?
Bedenkt man, dass das Studentenwerk eine Einrichtung von Studierenden ist, die zu dem von ihnen auch noch finanziert wird, ist es wohl die Aufgabe der ASten, diese Einrichtung zu kontrollieren und gegebenenfalls zu kritisieren – wenn dies schon nicht die studentischen Verwaltungsratsmitglieder tun.
Die ist um so notwendiger, bedenkt man, dass in Zukunft zwei große Bauprojekte anstehen, nämlich den Umbau des Horstmarer Landweges und die Böselburg. Zusammen immerhin fast 1000 Wohnplätze. Hier darf sich die Studierendenschaft schon fragen, zu welchen Preisen zukünftige Studierende in die Wohnheime einziehen. Es wird von keiner Seite bestritten, dass die Mietpreise im Vergleich zum Mietspiegel in Münster zu hoch sind und dass das Studentenwerk mit ihren Wohnheimen bei ständig steigenden Mieten ihre soziale Funktion verlieren.
Der Verwaltungsrat des Studentenwerkes Münster sollte konstruktiv mit der Kritik der Studierenden umgehen und das Hilfsangebot der ASten annehmen, und mit ihnen für mehr Zuschüsse bei der Landesregierung werben. Insofern ist der Offene Brief kein Erguss von linken Spinnern, sondern das Hilfsangebot von Realisten, die sich gemeinsam mit dem Studentenwerk Münster mit Parlament und Ministerium schlagen wollen.
Eine Anmerkung zur ökologischen Mensa: Es entspricht der Politik des Studentenwerkes, auf Öko-Essen so weit wie möglich zu verzichten, dabei hat die letzte Sozialerhebung gezeigt, dass es einen großen Bedarf an ökologischen Essen gibt, auch eine Umfrage des Ökologie-Referates des AStAs der Uni Münster hat diese Einstellung der Studierenden bestädigt. Letztlich ist es unverständlich, warum das Studentenwerk auf diese Gruppe von Gästen der Mensen verzichtet. Die technischen Einwände des Studentenwerkes sind wohl kaum ausschlaggebend, wenn es andere Studentenwerke gibt, die unter ähnlichen Produktionsverhältnissen Öko-Essen anbieten. Die Entscheidung, das Öko-Essen aus dem Programm zu nehmen, war damals eine rein ökonomische und hatte mit den Verhandlungen über den künftigen Sozialbeitrag zu tun.
Ich habe nie behauptet, das man das Studentenwerk nicht kritisieren darf und muss, nur ist ein offener Brief ohne vorher eben bei der betreffenden Einrichtung auch nur einmal nachzufragen und vor allem um dann solche rück- und inhaltslosen Allgemeinplätze hinauszuposaunen, völlig unangebracht. Dies ist kein konstruktiver Brief, es wird nicht versucht Studentenwerk und Studierendenschaften zusammen zubekommen um sich gegen gemeinsame Gegner zu wehren oder gemeinsame Lösungen zu finden. Es hat sich anscheinend niemand mit dem Studentenwerk zusammen gesetzt um zu erfahren, was denn dagegen spricht, Öko-Essen einzuführen oder wie sich die Mieten zusammen setzen oder auch was es nur für Möglichkeiten gibt um die Renovierungen zu finanzieren.
Was in diesem Brief drinsteht ist kurz gefasst: „Ihr, das Studentenwerk, seit scheisse, lasst uns in verkommenen Buden zu überhöhten Preisen wohnen und Öko-Essen zu einem günstigeren Preis als dem bisherigen kriegt ihr auch nicht hin. Wir wollen das aber, seht zu wie ihr das macht, nur stört uns bloß nicht mit den Details.“
Noch einmal: Von der Faktenlage her ist der Brief unter aller Sau, denn es werden Anschuldigungen gemacht, ohne irgendwelche Inhalte zu nennen. Nirgendwo werden die Mietpreise des Studentenwerks mit denen auf dem freien Markt für vergleichbare Unterkünfte verglichen, es werden keinerlei Zahlen zu möglichen/nötigen Renovierungen genannt, es werden keine Daten von belastbaren Untersuchungen auf den Tisch gelegt für den Bedarf an ökologischem Essen und was die Studierenden dafür bereit sind zu bezahlen. (Nein, die Umfrage des AStA war nicht belastbar. Tendenziöse Fragen bringen einen bei einer Umfrage leider nicht weiter, was der AStA doch eigentlich seit der Studiengebührenumfrage des CHE wissen sollte.)
Aber nicht nur inhaltlich ist der Brief für die Tonne, auch vom Tonfall her würde ich an Stelle des Studentenwerks dieses Machwerk in der Rundablage verschwinden lassen. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es hinaus. Angeblich würden eine unendliche Anzahl an Affen mit Schreibmaschinen mit unendlicher Zeit irgendwann auch einen Shakespear schreiben. Hier hat man anscheinend nur einem Affen eine halbe Stunde Zeit gelassen.
Dieser Brief ist einzig und allein dazu gedacht mit möglichst wenig Aufwand so laut wie möglich den Eindruck zu vermitteln man würde unglaublich etwas tun, in der Hoffnung das niemand merkt, das man keine Ahnung von der Materie hat. So fördert man meiner Ansicht nach nicht die eigene Daseinsberechtigung.
sich hinter „realist“ zu verstecken, paßt zu diesem kommentar: du bist derjenige, der keinen blassen schimmer hat (frag doch erstmal deinen vertreter im studiwerk!). wie kann man sich nur dermaßen gehen lassen??!
zur sache: mensa und wohnheime werden nicht miteinander oder gegeneinander oder sonstwie quersubventioniert. die wohnheimmieten sind so kalkuliert, daß damit alle kosten (finanzierung und laufender betrieb) abgegolten werden. sie sind umso teurer, je luxuriöser die wohnheime ausgestattet werden. wirklich billige zimmer verschwinden zunehmend zugunsten teurer angebote. die wohnheime werden auch nicht von privaten investoren gebaut, sondern vom privaten kapitalmarkt finanziert (kredite, nicht geschenke!). davon haben die studentischen mieter/innen erstmal keinen vorteil, es sei denn, die öffentliche förderung wäre noch teurer oder gar nicht vorhanden.
die entwicklung der essenspreise in der mensa hängen natürlich auch mit den preisen der erzeuger und deren zwischenhändler zusammen. je hochwertiger, desto teurer, das wird man sicherlich so pauschal sagen können. die studis sollten hier aber die wahl haben: es sollte billige und bio-öko-angebote geben. daß das studiwerk die sozialbeiträge und die preise anheben möchte, ohne das angebot zu verbessern, ist inakzeptabel. daß das studiwerk „prämierte“ lebensmittel anbietet, die angeblich aus artgerechter tierhaltung kommen, ohne dieses zu überprüfen, ist ein skandal. hier wird lebensmittelsicherheit nur vorgetäuscht.
sehr auffällig: einmütig stellen sich alle asten gegen die pauschale beitragerhöhung für das studiwerk, aber gleichzeitig beteiligen sie sich schwungvoll am stetigen anstieg des zweimal jährlich fälligen sozialbeitrags: das nrw-seti haben schon zwei studischaften eingeführt und – so der wille der juso-hsg – bald sollen auch die uni-studis etwa 120 euro für bus und bahn löhnen. wer soll denn da das geheule über die beitragserhöhung für’s stuiwerk ernst nehmen?
Wo behauptet das Studentenwerk, das es die Beiträge erhöhen wird oder dies tun möchte? Ich habe mit meinem studentischen Vertreter gesprochen, sonst würde ich hier diese Dinge nicht schreiben.
Zum Thema Wohnheime: Wenn wir so dringend günstigen Wohnraum brauchen, wieso stehen dann gerade im Bereich der günstig(st)en Wohnheimplätze der Großteil der Zimmer leer? Ich behaupte einfach mal, das es den Leuten nicht nur ums Geld sondern auch um die Wohnqualität geht und das sie bereit sind, dafür auch einige Euro mehr im Monat zu bezahlen. Und wenn man die bisherigen Wohnheimplätze erhalten will, wird man nicht darum herum kommen auch die günstigen Zimmer zu renovieren und die entsprechenden Kosten auf die Miete umzulegen.
Zum Thema Mensen: Wie sollen die Öko-Versorger die Nachfrage des Studentenwerks erfüllen, wenn sie nicht genug produzieren? Wie soll das Studentenwerk aus den momentanen langfristigen Lieferverträgen heraus kommen? Wenn die Leute so begeistert sind von alternativen/besseren/ökologischen Produkten, wieso werden dann Dinge wie die alternative Cola nicht nachgefragt? (Nach meinen Infos wurden im gesamten letzten Jahr weniger als die Menge verkauft, die ein (in Worten: ein!) Student trinken würde, wenn er jeden Wochentag in der Mensa essen gehen würde. In allen Mensen zusammen. Soll heissen nicht einmal die Leute, die das Getränk eingeführt sehen wollten, haben es auch nur annähernd regelmässig getrunken.)
Nebenbei zu den Mensen noch eine Frage: Wie soll noch ein zusätzliches Gericht in den Mensen gekocht werden? Ich gehe einfach einmal davon aus, dass das Studentenwerk die eigenen Kapazitäten in den Küchen so gut es geht ausnutzt und nicht noch einmal 10 Töpfe und Pfannen in Industrie-Größe in der Ecke stehen hat, inklusive dem dafür nötigen Personal.
Ich bleibe dabei: Dieser offene Brief ist nicht dazu gedacht etwas zu verändern, sondern lediglich den Eindruck unheimlicher Geschäftigkeit zu erzeugen und gleichzeitig ist es eine Beleidigung für das Studentenwerk. Leider kann man ja anscheinend nichts anderes von den münsteraner ASten erwarten, zumindest nicht vom Uni-AStA.
Zum Thema Semesterbeitrag: Wen die Meinung der Studis wirklich interessiert und wer nicht egomanisch meint die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, kann sich gerne mal die Beiträge dazu bei monsteraner.de durchlesen. Da haben meine Kommilitonen dann doch noch eine ganz andere Meinung zu Sozialbeitrag, Semesterticket und AStA.
An „Realist“:
Warum stehen die günstigen Wohnheimsplätze leer? Weil der Schimmel an der Decke wächst. Das dann zum Argument zu nehmen, nur noch die teuersten Wohnheimplätze zu bauen ist absurd. Aber damit liegst du voll auf der Argumentationslinie des Studentenwerkes.
Schau dir doch mal das neue Cafe am Aasee an. Ok, es ist gut besucht. Nur das Alter der Gäste hat mindestens zur Hälfte die Vierzig schon überschritten. Das sehe ich einfach nicht als Aufgabe des Studentenwerkes an, die gute Aaseelage für ihre privaten Bauphantasien von Geschäftsführern und anderen Vertretern (alles Männer soweit ich weiß) zu nutzen. Jedenfalls die finanziellen Reserven des Studentenwerkes wurden für diese Luxusbauprojekte genutzt und jetzt müssen für die Sanierung der günstigen Wohnheimplätze Kredite aufgenommen werden und vor allem die Sozialbeiträge erhöht werden.
die einschätzung des realisten, der sich von seinem studentischen vertreter gut informiert sah, daß es keine beitragserhöhung geben soll, hat sich ja als irrtum herausgestellt. 14,50 euro mehr zum ende des jahres, die höchste steigerung, die es je gab. aber schön, daß sich dieser platitüdenquatscher als vollpfosten erwiesen hat, das ist ja schonmal was.
jetzt steht es fest: die beitragserhöhung, die zum kommenden wintersemester kommen soll, wird 9,50 euro betragen, ein neuer (negativ)rekord! zu bezahlen natürlich von allen studierenden in münster.
unbeirrt feiert die juso-hsg das als einen erfolg und schreibt auf ihrer homepage:
„Zusätzliche Belastung für Studierende fällt weniger hoch aus“
dann wird thorsten d. (studentischer vertreter und verwaltungsratsvorsitzender, juso-hsg) ausführlich zitiert, der die beitragserhöhung zu rechtfertigen versucht.
ausgerechnet der thorsten d., der am 8.12.2008, also gerade mal etwa einen monat zuvor, in einer langen e-mail an alle fachschaften u.a. folgendes geschrieben hat:
„Der Verwaltungsrat hat sich ebenso einstimmig (!) dazu entschlossen, auch im Sommersemester 2009 die Beiträge in der jetzigen Höhe BEIZUBEHALTEN (!!). Das ist sicherlich ein beachtenswerter Erfolg.“
und: „Um es noch einmal zu verdeutlichen: Der Sozialbeitrag bleibt bis EINSCHLIESSLICH dem SS09 konstant. Es hat auch keinen anderslautenden Beschluss gegeben.“
außerdem schrieb er: „Für zukünftigen Diskussionen wies ich schon in meiner Mail vom 15.11. über diesen Verteiler hin: Eine Sozialbeitragsdiskussion ist ein umfassender Prozess und schließt die sorgsame Abwägung einer Vielzahl von Faktoren zur Ermittlung einer angemessenen solidarischen Beteiligung an den Leistungen des Studentenwerks mit ein.“
tatsächlich schrieb thorsten d. am 15.11.2008 an alle fachschaften u.a. folgendes:
„leider wurden in den letzten Tagen einmal mehr eine Vielzahl von Unwahrheiten über aktuelle Entwicklungen im Studentenwerk verbreitet – … Nun wurde in der jüngeren Vergangenheit behauptet, dass der Verwaltungsrat bereits eine Erhöhung um 8 Euro zum nächsten Semester beschlossen habe. Das ist schlicht erfunden. Da der Studierendenparlamentswahlkampf vor der Tür steht, kann man sich ja ausrechnen, dass es sich hierbei um eine gezielte Desinformation handelt.“
die e-mails waren ja offenbar von hochoffizieller stelle, schließlich waren sie mit
„Thorsten D… (Verwaltungsratsvorsitzender des Studentenwerks Münster)“
unterschrieben. das veranlaßte einige fachschaften dazu, sie an ihrem schwarzen brett zu veröffentlichen, um damit ihren informationsauftrag zu erfüllen.
am 5.1. waren die geschäftsführer des studentenwerks zur sitzung des studierendenparlaments gekommen, um von der geplanten beitragserhöhung zu berichten. dabei erklärten sie auch, daß die beitragserhöhung bereits im vergangenen jahr abzusehen war. nicht anwesend war – wen wundert’s – der studentische vertreter thorsten d.
nun stellt es sich also so dar: zur zeit des sp-wahlkampfes, an dem auch die juso-hsg teilnimmt, leugnet der studentische vertreter thorsten d. die planungen für eine beitragserhöhung, die dann knapp einen monat später von der geschäftsführung angekündigt wird. thorsten hat sich dabei als amtsträger des fachschaftenverteilers bedient, der vom fachschaftenreferat geführt wird und für die belange der fachschaftenkonferenz eingerichtet wurde. er hat (teilweise erfolgreich) versucht, fachschaften als multiplikatoren für seine fehlinformationen zu nutzen. er hat die fachschaftsräte und alle studierenden getäuscht. es wäre gut gewesen, wenn er die studierendenschaft zeitnah über die geplante beitragserhöhung informiert hätte, doch das wäre im wahlkampf nicht opportun gewesen.
jau, ich denke das kalkül der emails ist bzw. war klar und es gab auch fachschaften, die brav als multiplikatorinnen gedient und den brief in ihrem newsletter mitten im wahlkampf einer breiten öffentlichkeit freundlich zur verfügung gestellt haben. ziel erreicht würde ich sagen.
Ich bin zwar überhaupt kein Thorsten D.-Fan, aber, mensch sollte dabei auch nicht vergessen, dass ein Stefan R. für die studentische Vertretung der Uni mit im Verwaltungsrat sitzt. Und ein paar „gelbe“ Vöglein haben gezwitschert, dass eben jener Stefan R. vom RCDS für den nächsten Vorsitz im Verwaltungsrat zur Diskussion steht.
es sieht ja auch scheiße aus: der semesterbeitrag steigt und steigt. die juso-hsg war sich wohl schon vorher sicher, nix gegen studiengebühren ausrichten zu können, also lieber mit dem nrw-seti werben. macht schonmal 40 euro rauf, dann nochmal knapp 10 euro für’s studiwerk. wie soll die finanziell benachteiligte klientel, die die juso-hsg vorgibt zu vertreten, das denn verstehen? neben der uni ist die juso-hsg preistreiber nummer eins, wenns um den semesterbeitrag geht.