mit dem amtierenden asta der uni münster wurde auch eine neue publikation, die auf den namen „schlossgeist“ hört, ins leben gerufen. ziel dieser im zweiwöchigen turnus erscheinenden beidseitig bedruckten a4-seite sollte sein, den asta näher an die studierenden zu bringen.
die basisnähe sollte offenbar durch möglichst unpolitische und niveaulose artikel erreicht werden. so wunderten sich die studierenden der uni münster, denen dieser hochgeistige zettel in die hände fiel, fortan über die asta-meinung zu themen wie der kunst orgasmen vorzutäuschen und ähnlich nebensächlichen, aber aus sicht des asta für die studierenden wohl total relevanten, dingen.
manchen menschen im asta hat dieses niveau offenbar noch nicht gereicht und so flatterte hopowatch die zweite version einer schlossgeist-ausgabe zu, die offenbar für den internen bedarf produziert wurde und scheinbar zur belustigung der kollegen und vielleicht, wenn auch eher unwahrscheinlich, der kolleginnen dienen sollte.
bilderrätsel – finde die unterschiede:
da wundert mensch sich dann wohl auch nicht mehr, dass es im asta mit geschlechtergerechter sprache auch nicht so richtig klappt.
Tja, meine persönliche Erkenntnis zu diesem Thema ist, dass ein (für mich) übler, sinnverändernder Schnitzer in der Überschrift eines Artikels der Ausgabe 5/2007 bis heute scheinbar nur mir auffällt, dafür aber alle Hopowelt vom Rcedes bis zum satzungs- und sittenbeobachtendem großen Bruder „Sex“-Artikel Exegese betreibt…
Wenn auch manche Menschen diese Artikel für nicht besonders schlimm oder problematisch erachten und eine Sache gegen die andere aufwiegen wollen (so nach dem Motto: was ist schlimmer? Sexismus oder Rassismus?) – in Bereichen, in denen mensch dies wohl besser nicht tun sollte, weil beides ziemlich betroffen machen kann – so möchte ich ab von dieser Diskussion auch noch meine wirkliche Betroffenheit über den „Schlossgeist“ hier zum Ausdruck bringen.
Neben der Niveaulosigkeit, die der AStA auf die Studierenden loslässt, frage ich mich, ob es nicht doch noch wichtigere Dinge im Hochschulbetrieb gibt, als über bestimmte sexuelle Handlungen kleine Geschichtchen zu verfassen. Das ist das Papier, auf dem es steht, nicht wert.
Um wirklich Studierende zu erreichen – was, soweit mir bekannt, das eigentliche Ziel dieser Publikation (?) sein sollte – muss mensch kein Duplikat einer Bravo anfertigen. Aber offensichtlich scheinen hier bestimmte Herrschaften anderer Meinung zu sein.
Nebenbei sei hier angemerkt, dass ich als weibliche Studierende ein sehr grosses Problem damit habe, was diese Artikel mehr oder minder offensichtlich implizieren und welches Bild in diesen Artikeln von Frauen bzw. „Mädchen“ hergestellt wird.
Hier werden weibliche Studierende lediglich darauf reduziert, ständig über sexuelle Fantasien mit ihren Freundinnen in der Runde kommunizieren zu wollen und nebenbei nicht in der Lage zu sein, den männlichen Wesen ihre sexuellen Bedürfnisse mitzuteilen beziehungsweise über eine gewisse sexuelle Autonomie zu verfügen.
Es werden also ziemlich stumpf Klischees über heterosexuelle „Männchen“ und „Weibchen“ von einer Publikation des AStA aufgeworfen, welcher sich auf die Fahne geschrieben hat, sich für die Gleichstellung von Mann und Frau einzusetzten und zudem noch mehrere autonome Referate besetzt, die sich mit gerade jenen repressiven Mechanismen in der Gesellschaft beschäftigen.
Dabei reicht es meines Erachtens auch nicht aus, den Vorstand des AStA quotiert zu besetzen und damit auf der Homepage anzugeben.
Des weiteren bleibt die Frage offen – zumindest für mich – ob es denn eine gewisse Lena Thiel überhaupt gibt oder sich dahinter ein Pseudonym versteckt – umso schlimmer, wenn dies stimmen sollte, denn dann mag der Autor/die Autorin wohl nicht mit besagten Artikeln in Verbindung gebracht werden.
„Wenn auch manche Menschen diese Artikel für nicht besonders schlimm oder problematisch erachten“
Hier, ich. Da ich den Schlossgeist oder seine aktuellen Ausgaben fast noch nie außerhalb des AStA gesehen habe (2 Ausnahme: 1. auf der Internetseite des AStA, 2. eine ein paar Wochen alte Ausgabe vorm Bistro Frieden) – und ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass die immer sofort vergriffen sind – wird der Schaden nicht so groß sein 😉
als eine, die den münsteraner asta ein bisschen aus der ferne guckt, muss ich mich unbekannterweise ramona komplett anschliessen.
diese lena thiel existiert wohl (studivz sei dank, hm…) und schreibt auf ihrem profil auch ganz stolz, dass sie für den asta münster arbeitet (sie studiert in potsdam) und sich dabei mit prüden feministinnen rumschlagen muss.
und ich hatte doch echt lust, mich mit ihr rumzuschlagen. aber da ich nicht münsteraner studentin bin, wird es wohl nix mit dem leserbrief… 😦
gruss,
adeline
Wenn besagte Lena Thiel nun in Potsdam studiert, so frage ich mich, was ihre Artikel in einer Zeitung für Studierende in Münster zu suchen hat?
Ebenso stellt sich mir die Frage, nach welchen Kriterien eben jene besagten Artikel in den „Schlossgeist“ Einzug finden? Gibt es irgendwelche redaktionellen Ansprüche (oder ist vielleicht ein Kriterium, dass mensch bestimmten Ansprüchen eben nicht genügen darf, um im „Schlossgeist“ publizieren zu dürfen)?
Und: werden diese Artikel etwa noch entlohnt (wenn, wie Adeline in ihrem Kommentar anmerkt, Lena Thiel im Studivz schreibt, dass sie für den AStA der Uni Münster arbeiten würde)?
Da ja auch AStA-Referentinnen und -Referenten immer wieder hopowatch lesen, würde ich doch darum bitten, diese Fragen zu beantworten…
Ebenso ist mir immer noch völlig unklar, welches Konzept diese publikation beinhalten soll?!
Und: wie viel Geld wird denn insgesamt für diese Publikation verschwendet (Druck, Arbeitszeit, Verteilung), wenn sie – wie Patch in seinem Kommentar schreibt – an der Uni fast gar nicht präsent ist?
Die Frau Thiel wird dafür nicht entlohnt, sie macht dies aus Spaß an der Freud. Ich empfehle für alle weiteren Fragen einmal das Öffentlichkeitsreferat anzurufen. 0251-83-23057 (zu erreichen normalerweise von montags bis freitags von 9 bis 20 Uhr)
Wie in den meisten anderen Fällen bezüglich der Kommentare von Hackwar sei meinerseits angemerkt: Du scheinst es einfach nicht verstanden zu haben.
Und ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf diesem Niveau eine Diskussion zu führen.
Ich weiss nicht wirklich, was du mit „diesem Niveau“ meinst. Ich habe lediglich einen Fakt vorgebracht und versucht die Spekulationen hier dadurch zu begrenzen, indem einer von euch einmal im Öffentlichkeitsreferat (welches v.i.s.d.p. dieses Erzeugnisses ist) anruft und seine oder ihre Fragen dort stellt. Die Leute antworten da gerne.
Ob die Texte im Schlossgeist gut oder schlecht sind, will ich nicht beurteilen. Diskussionswürdig sind sie alle mal und da muss ich sagen, das mich das eher freut, denn es fördert die mangelhafte Diskussionskultur in diesem Land.
‚tschuldigung, aber warum soll denn öffentlich darüber diskutiert werden, ob und wie studis im wohnheim poppen? und warum soll eine solche diskussion mithilfe einer studentischen publikation erzeugt werden? hat sich dieser asta etwa neue aufgaben gegeben, irgendwas zwischen sexualberatung und vorurteilspflege?
wenn mensch auf ähnliche fragen im asta, wenn überhaupt, nur ausweichende antworten bekommen hat, dann ruft dieser mensch ganz sicher im asta an und fragt dinge, die im eh nicht beantwortet werden oder fordert aber im internet eine öffentliche transparenzschaffende diskussion ein…
da wirken solche beschwichtigenden und ausweichenden antworten natürlich als bestätigung, aber das versteht wohl nicht jedeR!
Ich bezog mich nicht auf den Inhalt der Publikation. Um darüber urteilen zu können und/oder das Konzept hinter dem Schlossgeist zu erklären, fühle ich mich nicht qualifiziert genug. Deswegen der Verweis auf die Leute, die das ganze Ding rausbringen.
Welches Konzept?